Laudes am 06.09.2015 Lesejahr
B - 23.SiJ
Lied 830,1-2 (Herr, Du bist die Hoffnung)
Begrüßung
Wir beginnen den Tag
im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Hl. Geistes.
Einführung
Heute hören wir im Evangelium
davon, wie Jesus einen Taubstummen heilt.
War Jesus wirklich ein
Wunderheiler? Sind diese Geschichten nur im übertragenen Sinne gemeint? Was
kann uns das Bibelwort heute noch bedeuten? Was hat das mit uns zu tun?
Kyrie
·
Herr Jesus, auch
wir sind hörbehindert, wenn es darum geht, den Anderen zu verstehen. Herr, erbarme
dich.
·
Herr Jesus, auch
wir sind sehbehindert, wenn es darum geht, den Anderen zu sehen. Christus, erbarme
dich.
·
Herr Jesus, auch
wir sind sprachbehindert, wenn es darum geht, die Gerechtigkeit zu vertreten. Herr,
erbarme dich.
Statio
Jesus heilt einen
Taubstummen. Es lohnt sich, genauer hinzusehen.
Was bedeutet es eigentlich,
taub und stumm zu sein?
Nichts hören können – kein
Vogelgezwitscher, keine Sirene, keine Gespräche. Was denken und reden die
anderen über mich?
Nichts sagen können – nicht,
wie’s mir geht; nicht, was ich denke; nicht, was ich möchte.
Als Taubstummer bin ich auf
liebende Unterstützung angewiesen, um mit anderen leben zu können.
Die Heilung geschieht auf
heidnischem Gebiet, dort wo das Judentum, wo Gott eigentlich keinen Einfluss
hat. Und das erste Wunder ist es schon, dass die Menschen einen Taubstummen zu
Jesus bringen mit der Bitte, dass Jesus ihn berühre. Die Menschen erkennen
Jesus damit als Retter an.
Jesus lässt den Taubstummen
nicht in seinem Umfeld, sondern er nimmt ihn beiseite. Das Umfeld kennt den
Menschen nur als taubstumm, es traut ihm schon gar nicht mehr zu, dass er hören
oder reden könnte. Wozu soll man sich also noch mit ihm abgeben, werden sie
meinen.
Jesus aber mutet dem
Taubstummen etwas zu: Finger in die Ohren, Speichel auf die Zunge – und er
spricht ihn an!
Größere Nähe und Zuwendung
kann man sich kaum vorstellen. Jesus glaubt daran, dass der Taubstumme ihn
hört.
Diese liebende Hinwendung,
das Mutmachen und das Zutrauen, das ist das, was den Taubstummen heilt. Und das
ist das Wunder: Eine solche Liebe und ein solches Vertrauen in den Menschen ist
heilsam, ja göttlich!
Nicht ein Handicap ist das,
was uns krank macht, sondern dass wir ausgeschlossen werden, dass es an Liebe,
Vertrauen und Mut fehlt.
So gesehen ist es eigentlich
nicht von Bedeutung, ob der Geheilte wirklich taub und stumm war oder nur im
übertragenen Sinne.
Und so gesehen hat dieses
Evangelium mit uns ganz schön viel zu tun.
Lied 457,1-3 (Gott gab uns Atem) oder 842,1-3 (Keinen Tag soll es
geben)
Evangelium: Mt,
7,31-37
Lied 472,1-2 (Manchmal feiern wir mitten im Tag)
Fürbitten
Wir beten gemeinsam, wie
Jesus uns zu beten gelehrt hat:
Vater Unser
Segen
Wir bitten Gott um seinen
Segen für den heutigen Tag und die kommende Woche:
Gott segne und behüte uns
im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Hl. Geistes.
Lied 453,1-4 (Bewahre uns Gott)
Fürbitten
Jesus, du schenkst den
Menschen Mut und Vertrauen. Du liebst uns mit göttlicher Liebe. Wir bitten
dich:
·
Herr, Jesus, manchmal
gelingt es uns nicht, Gerechtigkeit zu vertreten. Hilf uns, dass wir mutig und
vertrauensvoll die richtigen Worte finden und sprechen.
Christus, höre uns. (Christus, erhöre uns.)
·
Herr Jesus,
manchmal sehen wir über die Nöte der Anderen hinweg.
Hilf uns, dass wir mit Liebe den Anderen begegnen und nicht vorbeischauen.
Christus, höre uns. (Christus, erhöre uns.)
·
Herr Jesus,
manchmal gelingt es uns nicht, auf die Anderen zuzugehen.
Hilf uns, dass wir den richtigen Weg finden und den ersten Schritt tun.
Christus, höre uns. (Christus, erhöre uns.)
·
Herr Jesus,
machmal verstehen wir uns nicht.
Hilf uns, dass wir unsere Ohren und Herzen öffnen.
Christus, höre uns. (Christus, erhöre uns.)
·
Herr Jesus, wir
bitte dich für unsere Verstorbenen, dass sie in deiner Liebe geborgen sein
dürfen.
Christus, höre uns. (Christus, erhöre uns.)
·
Wir bitten in
unseren persönlichen Anliegen. (mind. 30 sec Stille)
Christus, höre uns. (Christus, erhöre uns.)
Guter Gott, wir danken dir
für das Wunder, das du vollbringst, da wo Menschen sich voll Vertrauen und
Liebe begegnen. Sei du bei uns durch Christus, unsern Herrn. Amen.
Evangelium Joh 7,31-37