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Jahreskreis LesejahrB

13. Sonntag im Jahreskreis

2/18/2022 (Wilfried Hölscher, Pfarrei St. Viktor, Dülmen)

Laudes am 28.06.2015                                                         Lesejahr B - 13.SiJ

Lied 143,1-2 (Mein ganzes Herz)

Begrüßung

Wir beginnen den Tag

im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes.

 

Einführung

Jesus wendet sich den Not leidenden Menschen zu.
Er kümmert sich um die, mit denen man gewöhnlich nicht gern zu tun hat,
die Ausländer, die Ausgeschlossenen, die Kranken, die Sterbenden.
Seine Zuwendung sprengt alle menschlichen Maße,
seine Nähe heilt, was unheilbar scheint,
seine Liebe rettet, was dem Untergang geweiht scheint.

 

Kyrie mit Antwortruf 156 umspielt

·       Herr Jesus, wir haben oft Angst, unsere Vorurteile zu überwinden und neue Wege zu gehen. Wir halten lieber Abstand, wenn etwas bedrohlich erscheint. (Kyrie eleison)

·       Herr Jesus, deine göttliche Nähe wirkt heilsam. Du gehst zu denen, die diese Nähe brauchen. (Kyrie eleison)

·       Herr Jesus, du zeigst uns, wie die göttliche Liebe den Tod überwindet. Dein Vertrauen in Gott geht weit über das hinaus, was wir für möglich halten. (Kyrie eleison)

 

Hinführung zum Evangelium

 

In die Sprechstunde eines Arztes kommt ein Mann, Mitglied des Stadtrats, drängelt sich vor, fleht den Arzt an und sagt,
seine Tochter sei lebensgefährlich verletzt und brauche dringend Hilfe.

Der Arzt packt seinen Koffer, bespricht sich noch wegen eines anderen Patienten mit der Sprechstundenhilfe
und schickt die anderen Wartenden nach Hause,
als ein Nachbar des Ratsmitglieds in die Praxis kommt und zu ihm sagt:
Deine Tochter ist gestorben. Du brauchst den Arzt nicht mehr zu holen.

Daraufhin geht der Mann nach Hause und weint.

 

Keine gute Nachricht, kein Evangelium.

Ein guter, bemühter Arzt scheitert.
Ein mächtiger Mann bleibt ohne Rettung und Trost.

Keine gute Nachricht –

und doch beginnt das Evangelium des heutigen Tages aus dem 5. Kapitel des Markusevangeliums fast genau so.

Jesus der Arzt. Ein todkrankes Mädchen. Die Bitte des Synagogenvorstehers, also eines mächtigen und zugleich frommen Mannes. Und die Todesnachricht.

Doch jetzt kommt die entscheidende Wendung:

Jesus akzeptiert nicht die Todesnachricht als letztes Urteil.

Jesus geht über das normale Maß hinaus.

Er setzt das ein, was die göttliche Wirklichkeit ausmacht:
Glaube, Hoffnung und Liebe.

 

Jesu Glaube, dass Gott rettet, ist so stark, dass er die Todesnachricht nicht anerkennen muss – obschon ihn dafür alle auslachen.

Auch die Hoffnung und das Vertrauen des Vaters sind lebensrettend,
nur so wird der Tod überwunden.

Und Jesus schafft neue Strukturen der Liebe und des Lebens für das Mädchen: Jesus lässt alle zurück, schickt alle hinaus, die seine Zuversicht nicht teilen, alle, die das Mädchen für tot erklären wollen.

 

Die Heilung an sich ist dann, unter diesen Bedingungen, ganz einfach:
Jesus fasst das Kind an der Hand und spricht mit ihm.

Berührung und Gespräch als Ausdruck der liebevollen Zuwendung.

Das ist es, was heilt und wieder lebendig macht.

 

Und so wird aus der Geschichte des Arztes tatsächlich ein Evangelium:

Glaube, Hoffnung und Liebe schaffen eine neue Wirklichkeit,
die Wirklichkeit der Liebe und des Lebens,
das Reich Gottes, mitten in unserer Welt.

 

Lied 472 (Manchmal feiern wir mitten im Tag)

 

Evangelium: Mk 5,21-24a.35b-43 (Kurzfassung)

 

Lied 383,1-3 (Ich lobe meinen Gott)

 

Fürbitten

 

Vater Unser

 

Wir bitten Gott um seinen Segen für den heutigen Tag und die kommende Woche:

Gott segne und behüte uns

im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes.

 

Lied 830,1-2 (Herr, du bist die Hoffnung)


Fürbitten

 

Herr, oft stehen wir ratlos mit unseren Sorgen und Nöten da. Doch du zeigst uns, wie mächtig und heilbringend göttliche Liebe ist.  Wir bitten dich:

 

 

Sieh auf die Kranken, die häufig nicht nur an ihrer Krankheit leiden, sondern auch daran, dass sie wenig Hoffnung haben und liebende Menschen in ihrer Nähe fehlen.

Christus, höre uns A: Christus, erhöre uns

 

Nimm dich der Sterbenden an, dass sie diesen Schritt in Frieden gehen können. Stärke auch die Menschen, die sie begleiten.

Christus, höre uns A: Christus, erhöre uns

 

Sieh auf die Menschen, die in lebensfeindlichen Strukturen leben müssen, sei es Krieg oder Armut, Gewalt oder Hoffnungslosigkeit. Gib auch den Mächtigen Mut für Entscheidungen, die dem Leben nützen.

Christus, höre uns A: Christus, erhöre uns

 

Nimm dich der Menschen an, die daran leiden, dass sie nicht beachtet oder lieblos behandelt werden. Schenke ihnen aufmerksame Menschen, die den ersten Schritt wagen.

Christus, höre uns A: Christus, erhöre uns

 

Nimm dich unserer lieben Verstorbenen an, damit sie bei dir die göttliche Liebe in Fülle erleben.

Christus, höre uns A: Christus, erhöre uns

 

Wir beten in Stille für unsere persönlichen Anliegen. (30 sec. Stille)

Christus, höre uns A: Christus, erhöre uns

 

 

Gott, du willst dein Königreich in unserer Welt zur Geltung bringen und uns Leben in Fülle schenken. Dafür sei dir Lob und Dank durch Christus, unseren Herrn. (Amen)

 

 


Evangelium Mk 5,21-24a.35-43 (Kurzfassung des Evangeliars)

 

Jesus fuhr im Boot wieder ans andere Ufer hinüber und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war, kam ein Synagogenvorsteher namens Jaïrus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird und am Leben bleibt.

Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn. […]

Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten (zu Jaïrus): Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger?

Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Sei ohne Furcht; glaube nur!

Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.

Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Lärm bemerkte und hörte, wie die Leute laut weinten und jammerten, trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur.

Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus und nahm außer seinen Begleitern nur die Eltern mit in den Raum, in dem das Kind lag.

Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!

Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute gerieten außer sich vor Entsetzen.

Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.