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Jahreskreis LesejahrB

11. Sonntag im Jahreskreis

2/18/2022 (Wilfried Hölscher, Pfarrei St. Viktor, Dülmen)

Laudes am 17.06.2018 (Lesejahr B – 11. Sonntag im Jahreskreis)

Senfkörner

Eröffnung Lied 837,1-4 (Wie groß sind deine Werke, Herr)

Begrüßung:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

Ich habe Ihnen heute ein Senfkorn mitgebracht. Sie kennen es alle, zumindest aus dem Gurkenglas. Aber man kann es auch einpflanzen und aus einem solchen 1-2 mm kleinen, ca. 1/100 g leichten Korn wird eine bis zu 3 m hohe Pflanze.

Scheinbar wissen wir heute genau, wie das funktioniert. Wir haben von Genen und Hormonen gehört, wir kennen Begriffe wie polypotente Zellen und Zellteilung. Und trotzdem oder gerade deswegen dürfen auch wir aus dem Staunen gar nicht heraus kommen, denn es ist ein unbegreifliches Wunder, dass alles so wunderbar geschieht, dass das Leben so ist, wie es ist.

 

Kyrie:

·        Herr, oft fühlen wir uns klein, unbedeutend und unscheinbar. Herr, erbarme dich.

·        Herr, oft können wir uns nicht vorstellen, was aus einer Sache werden kann und wir lassen sie von vornherein. Christus, erbarme dich.

·        Herr, wir erfahren auch, wie gut manche kleinen Dinge sind, wie uns manche kleinen Gesten und Worte stärken und froh machen. Herr, erbarme dich.

 

Lied

Evangelium Mk 4,26-34

Auslegung

Jesus erzählt vom Reich Gottes, das steht hier im Mittelpunkt. Es geht nicht darum, dass der Bauer dumm ist, denn das ist er ganz und gar nicht. Will man das Gleichnis getreu übersetzen, so ist Jesus (und mit ihm Gott) dieser Bauer. Er weiß sehr wohl, was er tut. Er tut genau das, was nötig ist.

Aber Jesus weiß selbst nicht, wie es funktioniert, dass das Reich Gottes wächst. Und Jesus muss es auch nicht wissen, er kann sich darauf verlassen, dass es klappt. Es wächst „automatisch“, so sagt es das Evangelium.

Wir verstehen unter „automatisch“ etwas schnelles, mechanisches, selbstverständliches.

Doch so ist es hier nicht: Das Reich wächst langsam, aber ohne Zutun. Zwar keineswegs selbstverständlich, aber Gott sei Dank: zuverlässig. Wir brauchen keine Sorge haben, dass da etwas schiefgehen könnte.

Und dann ist da noch der Vergleich mit dem Senfkorn. Der Beginn ist nicht einmal so groß wie ein Weizenkorn, sondern so unscheinbar, dass er zwischen dem Dreck der Welt gar nicht auffällt. Und doch wird aus diesem Keim eine Wohnung für die Geschöpfe Gottes.

Das Reich Gottes wächst, weil es die Kraft zum Wachstum einfach in sich hat. Darum brauchen wir uns nicht zu sorgen. Wir können das Reich Gottes nicht bauen; es ist die Sache Gottes.

Wir dürfen daher hoffen und vertrauen, dass Gottes Gerechtigkeit sich durchsetzt.

 

Gemeinsames Gebet GL 19,3

Lied 472 (Manchmal feiern wir mitten im Tag)

 

Fürbitten

Gott, du hörst unser Rufen und bist unsere Hilfe. Dich, den Herrn der Welt und unseres Lebens, bitten wir:

 

1.   Für alle, die dein Wort hören: dass sie daraus Hoffnung, Wegweisung und Lebensmut schöpfen können. Gott, unser Vater (Wir bitten dich, erhöre uns)

2.   Für alle, die heimatlos geworden sind: dass sie Halt und Geborgenheit finden in guten Menschen und in dir, dem bergenden Vater. Gott, unser Vater

3.   Für alle, die voller Angst und Unsicherheit leben: dass sie wieder Grund zum Vertrauen und innere Ruhe finden können. Gott, unser Vater

4.   Für alle, denen sich deine Kirche zu langsam verändert: dass sie selber mitwirken, dass an vielen Orten das Reich Gottes anbricht. Gott, unser Vater

5.   Für alle Frauen, die neues Leben in sich tragen: dass sie fröhliche Kinder zur Welt bringen, die ein Zeichen deines Zukunftswillens sind. Gott, unser Vater

6.   Für die Sterbenden, die alles loslassen müssen: dass sie Beistand finden und die Hoffnung haben, dass du ihre erfüllte Zukunft bist. Gott, unser Vater

7.   Für unsere Verstorbenen: das sie zu ihrem Leben stehen können und von dir ihren Lohn empfangen. Gott, unser Vater

8.   Wir beten für unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Gott unser Vater

Dir, dem Gott unseres Heils, danken wir für alles, was du uns schenkst, durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 

Lied: GL 464,1-3 (Gott liebt diese Welt)

Vater unser

 

Segen

Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag und die neue Woche:

So segne und behüte uns der gute Gott.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Schlusslied: 837,5-7 (Wie groß sind deine Werke, Herr)

 

 

Evangelium Mk 4,26-34

 

Das Gleichnis vom Wachsen der Saat

26 Er sagte: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät;

27 dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst und der Mann weiß nicht, wie.

28 Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre.

29 Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da.

Das Gleichnis vom Senfkorn

30 Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben?

31 Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät.

32 Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, sodass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.

Abschlusskommentar

33 Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten.

34 Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.