Lied
Evangelium Mk 4,26-34
Auslegung
Jesus erzählt
vom Reich Gottes, das steht hier im Mittelpunkt. Es geht nicht darum, dass der
Bauer dumm ist, denn das ist er ganz und gar nicht. Will man das Gleichnis
getreu übersetzen, so ist Jesus (und mit ihm Gott) dieser Bauer. Er weiß sehr
wohl, was er tut. Er tut genau das, was nötig ist.
Aber Jesus
weiß selbst nicht, wie es funktioniert, dass das Reich Gottes wächst. Und Jesus
muss es auch nicht wissen, er kann sich darauf verlassen, dass es klappt. Es
wächst „automatisch“, so sagt es das Evangelium.
Wir verstehen
unter „automatisch“ etwas schnelles, mechanisches, selbstverständliches.
Doch so ist es
hier nicht: Das Reich wächst langsam, aber ohne Zutun. Zwar keineswegs
selbstverständlich, aber Gott sei Dank: zuverlässig. Wir brauchen keine Sorge
haben, dass da etwas schiefgehen könnte.
Und dann ist
da noch der Vergleich mit dem Senfkorn. Der Beginn ist nicht einmal so groß wie
ein Weizenkorn, sondern so unscheinbar, dass er zwischen dem Dreck der Welt gar
nicht auffällt. Und doch wird aus diesem Keim eine Wohnung für die Geschöpfe
Gottes.
Das Reich
Gottes wächst, weil es die Kraft zum Wachstum einfach in sich hat. Darum
brauchen wir uns nicht zu sorgen. Wir können das Reich Gottes nicht bauen; es
ist die Sache Gottes.
Wir dürfen
daher hoffen und vertrauen, dass Gottes Gerechtigkeit sich durchsetzt.
Gemeinsames Gebet GL 19,3
Lied 472 (Manchmal
feiern wir mitten im Tag)
Fürbitten
Gott, du hörst unser
Rufen und bist unsere Hilfe. Dich, den Herrn der Welt und unseres Lebens,
bitten wir:
1.
Für
alle, die dein Wort hören: dass sie daraus Hoffnung, Wegweisung und Lebensmut
schöpfen können. Gott, unser Vater (Wir bitten dich, erhöre uns)
2.
Für
alle, die heimatlos geworden sind: dass sie Halt und Geborgenheit finden in
guten Menschen und in dir, dem bergenden Vater. Gott, unser Vater
3.
Für
alle, die voller Angst und Unsicherheit leben: dass sie wieder Grund zum Vertrauen
und innere Ruhe finden können. Gott, unser Vater
4.
Für
alle, denen sich deine Kirche zu langsam verändert: dass sie selber mitwirken,
dass an vielen Orten das Reich Gottes anbricht. Gott, unser Vater
5.
Für
alle Frauen, die neues Leben in sich tragen: dass sie fröhliche Kinder zur Welt
bringen, die ein Zeichen deines Zukunftswillens sind. Gott, unser Vater
6.
Für
die Sterbenden, die alles loslassen müssen: dass sie Beistand finden und die
Hoffnung haben, dass du ihre erfüllte Zukunft bist. Gott, unser Vater
7.
Für
unsere Verstorbenen: das sie zu ihrem Leben stehen können und von dir ihren
Lohn empfangen. Gott, unser Vater
8.
Wir
beten für unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Gott unser Vater
Dir, dem Gott
unseres Heils, danken wir für alles, was du uns schenkst, durch Christus,
unseren Herrn. Amen.
Lied: GL 464,1-3 (Gott liebt diese Welt)
Vater unser
Segen
Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag
und die neue Woche:
So segne und behüte uns der gute Gott.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes.
Schlusslied: 837,5-7 (Wie groß sind deine Werke, Herr)
Evangelium Mk 4,26-34
Das Gleichnis vom Wachsen der Saat
26 Er sagte: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein
Mann Samen auf seinen Acker sät;
27 dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und
wird Tag, der Samen keimt und wächst und der Mann weiß nicht, wie.
28 Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm,
dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre.
29 Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an;
denn die Zeit der Ernte ist da.
Das Gleichnis vom Senfkorn
30 Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen,
mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben?
31 Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von
allen Samenkörnern, die man in die Erde sät.
32 Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als
alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, sodass in seinem Schatten die
Vögel des Himmels nisten können.
Abschlusskommentar
33 Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das
Wort, so wie sie es aufnehmen konnten.
34 Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern
aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.