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LesejahrA Pfingsten

Pfingsten

2/18/2022 (Wilfried Hölscher, Pfarrei St. Viktor, Dülmen)

Laudes am 04.06.2017 (Lesejahr A – Pfingsten)

 

Eröffnung Lied 785,1-3 (Der Geist des Herrn erfüllt das All)

 

Begrüßung:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

 

Einleitung:

Der Heilige Geist steht heute im Mittelpunkt, denn wir feiern Pfingsten! Jesus sendet uns seinen heiligen Geist. Aber was heißt das eigentlich? Was bedeutet das – für uns?

Das Evangelium von heute ist die Geschichte einer Veränderung. Und es ist die Geschichte einer unsichtbaren Macht.
Na, ob wir moderne Menschen an sowas glauben wollen?

Von Albert Einstein ist folgende Anekdote überliefert:

Albert Einstein hält einen anspruchsvollen Vortrag über das Verhältnis von Raum und Zeit. Als er fertig ist, steht ein Zuhörer auf und widerspricht: „Was Sie hier ausgeführt haben, ist mir viel zu spekulativ. Wir sind doch nicht in der Kirche. Nach meinem gesunden Menschenverstand kann es nur das geben, was man sehen und überprüfen kann.“

Einstein lächelt und antwortet: „Dann kommen Sie doch bitte nach vorne und legen Ihren gesunden Menschenverstand hier auf den Tisch.“

So ähnlich ist es wohl mit dem Heiligen Geist…

 

Kyrie: GL 348,1-3 (Nun bitten wir den heiligen Geist)

 

Einführung

Pfingsten, die Geschichte einer Begeisterung, die nicht ohne Folgen bleibt.

 

Begeisterung macht den Unterschied. Das kennen wir aus vielen Situationen.

Ein Fußballspiel im Fernsehen anzuschauen, ist sehr langweilig, wenn das Herz nicht an diesem Spot oder an einem der Teams hängt.
Ein Fest kann nur gelingen, wenn die Gäste die nötige Partylaune mitbringen.

Die Begeisterung ändert alles. Aus einem langweiligen Kampf von 22 erwachsenen Männern um eine Lederkugel wird das Spiel des Jahres mit Tränen vor Glück oder Trauer. Aus einer Zusammenkunft von hundert Leuten wird eine Fier, an die man sich in 20 Jahren noch gern erinnert.

So ähnlich ist es auch mit dem Geist und den Jüngern Jesu. Der Geist Gottes ändert alles.
Nach dem Tod Jesu sind sie frustriert und angstvoll. Sie sind nach Hause gegangen, nichts war es mit dem erhofften Messias. Wenn sie sich wieder einmal versammeln – und das ist schon erstaunlich genug – schließen sie sich ein aus Angst vor denen, die mit Jesus nichts zu tun hatten.

Doch es ist der erste Tag der Woche, der Neubeginn, der erste Tag der neuen Schöpfung. Da passiert es: Ihnen geht ein Licht auf. Dass wir die Osterkerze angezündet haben, ist kein Zufall. Es wird hell, die Erleuchtung ist da, das Dunkel ist vorbei. Die Jünger erkennen Jesus als den, der er ist: Gottes Sohn, der Christus. Der Gekreuzigte ist nicht tot, er lebt. Seine Sache geht weiter! Das schenkt ihnen Frieden. Und Freude. Ihnen wird neues Leben eingehaucht.

Damit verbunden ist aber auch eine Sendung: Jesus sagt:
Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
Und sie gehen los, ausgestattet mit dieser heiligen Begeisterung, und verkünden die frohe Botschaft von der Liebe Gottes, von der Gerechtigkeit Gottes, von der Königsherrschaft, die schon begonnen hat.

Dafür sind sie bereit, alles auf sich zu nehmen.

Wenn Fußballfans durch die ganze Welt reisen, um ein Spiel zu sehen,
wenn Freunde wochenlang an einer Überraschung feilen, um das Fest schön zu machen,
dann ist das nur ein schwacher Vergleich für das, was die Jünger Jesu bereit sind, auf sich zu nehmen. Nicht nur Stephanus lässt sich steinigen und Andreas kreuzigen, auch Paulus kommt durch das Schwert um für die Botschaft Jesu.

Das ist das, was auch Historiker erstaunen lässt, die mit dem Christentum wenig am Hut haben: Die Christen sind ver-rückt, be-geistert, trotz der desaströsen Niederlage ihres Messias am Kreuz.

Wenn wir und unsere Kirche auch nur ein bisschen von dieser Begeisterung haben, dass sieht die Welt wahrscheinlich anders aus. Und sie sieht auch anders aus, als wenn es die Christen nicht gäbe. Und wenn es uns nicht gäbe. Das dürfen wir selbstbewusst sagen – bei aller berechtigten Kritik an unserer Unvollkommenheit und unseren Schwächen.

Pfingsten feiern wir, dass uns Jesus diese göttliche Begeisterung gegeben hat. Dafür sind wir dankbar, denn dieser göttliche Geist macht unser Leben ganz besonders. Das Leben ist ein anderes, voll Freude und mit einem göttlichen Auftrag.

 

Lied 342,1-3 (Komm, Heilger Geist, der Leben schafft)

 

Evangelium Joh 20, 19-23

 

Lied 346 (Atme in uns, Heiliger Geist)

 

Anstelle der Fürbitten: GL 7,4

 

Lied 788 (Komm, Heilger Geist, mit deiner Kraft)

 


 

Vater unser

Wir beten gemeinsam, wie Jesus uns zu beten gelehrt hat.

 

Segen

Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag und die neue Woche:

 

So segne und behüte uns, Gott.

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Schlusslied: 348,4-5 (Nun bitten wir den Heiligen Geist)

 

Evangelium Joh 20,19-23

19 Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!

20 Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.

21 Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.

22 Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!

23 Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.