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LesejahrA Ostern

7. Sonntag in der Osterzeit

2/18/2022 (Wilfried Hölscher, Pfarrei St. Viktor, Dülmen)

Laudes am 24.05.2020 (Lesejahr A – 7. So. d. Osterzeit)

begrenzte Plätze, Abstand halten, kein Gemeindegesang, Projektion „Caritas in Coronazeiten“

 

Eröffnung: Sonnengesang (Teil 1) nach A. Branduardi

 

Begrüßung:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

 

Einleitung:

 

Mehrere Graffiti in Mailand zeigen Papst Franziskus als Wohnungslosen, der mit einem Becher um Almosen bettelt. Die Streetart-Kunstwerke stammen vom italienischen Künstler und Aktivisten Alexsandro Palombo und sind am Donnerstag aufgetaucht. Mailand liegt in der Lombardei, die besonders stark vom Coronavirus getroffen wurde. Neben mehreren Franziskus-Darstellungen in der Stadt gibt es auch ein Bild einer bettelnden Madonna mit Kind.

 

Die Graffiti sollen zur Solidarität aufrufen angesichts der wegen der Pandemie zunehmenden Armut. Der Künstler schreibt "Diese ernste Krise bietet uns die Möglichkeit, die Gesellschaft neu zu gestalten, um sie menschlicher zu machen. Heute müssen wir uns mehr denn je der Bedürfnisse des Anderen bewusst sein, der eine Zeit äußerster Not durchlebt". Die Menschen sollten – so wie Franziskus – die Armen nicht vergessen. "Jeder von uns kann einen Unterschied machen, indem er den schwächsten Familien und all jenen hilft, die jetzt in Armut geraten sind. Dies ist die Zeit, um zu verstehen, dass die Zukunft von Großzügigkeit und Solidarität abhängt."

 

Kyrie:

·        Herr, das Virus bedroht und ändert gerade unser ganzes Leben – wir sorgen uns um Gesundheit und Wohlergehen. Herr, erbarme dich.

·        Herr, Abstand halten ist das Gebot der Stunde – aber der Abstand macht auch traurig und einsam. Christus, erbarme dich.

·        Herr, wir sind dankbar für alles Gute, was Menschen in dieser Zeit füreinander tun. Herr, erbarme dich.

 

Musik Sonnengesang (Teil 2) nach A. Branduardi

 

Psalm 27 (gemeinsam abwechselnd gesprochen)

 

Lied: Hallelujah-Ruf (vorgesungen)

 

Evangelium Joh 17,1-11a

 


 

Auslegung

 

Manche Beobachter in der Corona-Krise sagen:
„Die Kirchen sind nicht mehr systemrelevant.“

Versammlungen der Gemeinde wurden verboten, Gottesdienste untersagt, Seelsorger gehören nicht zu den systemrelevanten Berufsgruppen.

Was wir in der Zeit des Lockdowns brauchten,
das waren nicht nur Krankenhäuser, Apotheken und Lebensmittelläden,
sondern auch Internet und Baumärkte – Kirchen anscheinend nicht.

Es geht auch ohne Kirche – das ist das Signal. Und: die Infektionsrate sinkt.

 

Was ist das für ein System, in dem Religion nicht mehr relevant zu sein scheint.

 

Relevant heißt: wichtig, bedeutsam, maßgeblich.

Beziehung zu Gott – nicht mehr wichtig? nicht mehr bedeutsam? nicht mehr maß-geblich für unsere Gesellschaft?

 

Manche Antworten der Amtskirche verstärken den Eindruck:

Messen feiern „ohne Gläubige“, wie es hieß, geht das überhaupt?

Katholiken von der Sonntagspflicht dispensieren, ist das nötig in dieser Situation?

Das Pochen auf Öffnung der Kirchengebäude – ist das das Wichtigste?

 

Wir Christen müssen nicht relevant für ein System sein,
viel wichtiger ist es, wichtig und bedeutsam für die Menschen zu sein.

 

Jesus sagt heute im Evangelium:

Meine Liebe ist nun in ihnen sichtbar.

Ich bin nicht mehr in der Welt. Sie aber bleiben in ihr“.

 

Darin liegt eine große Chance dieser Krise: Die Kirche Jesu, also wir alle, könnte sich wieder darauf besinnen, dass sie das Salz in der Suppe der Gesellschaft ist.

So wie Palombo es im Graffiti darstellt: Wir sollten bei den Obdachlosen sein, bei den Ärmsten der Armen. Allen voran der Papst. Und wir?

Jeder einzelne auch von uns ist aufgerufen, Jesu Liebe sichtbar zu machen.

Wenn wir jemanden anrufen, von dem wir wissen, dass er einsam ist.

Wenn wir jemandem Mut zusprechen, der in dieser Situation verzweifelt.

Wenn wir jemandem die Hand halten, der Angst hat.

Wenn wir für die Würde der Sterbenden eintreten.

Und auch, wenn wir einem Not Leidenden von dem abgeben, was wir besitzen.

Immer dann machen wir Jesu Liebe in dieser Welt sichtbar.

Immer dann sind wir relevant – vielleicht nicht für das System, aber für die Menschen um uns herum.

Ein gutes bekanntes Beispiel ist die Hilfs-Hotline der evangelischen und katholischen Kirche hier in Dülmen.

 

Die Kirchen sind nicht mehr systemrelevant. Na, und?
Hauptsache, wir Christen machen Jesu Liebe in der Welt sichtbar.

Musik

 

Fürbitten:

 

Guter Gott, du liebst uns und bist bei uns. Wir bitten dich:

1.   Wir bitten für alle Kranken und Sterbenden, dass jemand an ihrer Seite ist, der ihnen Kraft, Vertrauen und Trost schenkt.
Du liebender Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

2.   Wir bitten für alle, die sich dafür einsetzen, dass wir diese Zeit gut überstehen. Schenke ihnen Kraft, Geduld und Zeit zur Erholung.
Du liebender Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

3.   Wir bitten für alle, die Entscheidungen treffen müssen, dass sie sich an dem orientieren, was notwendig ist und den Menschen gut tut.
Du liebender Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

4.   Wir bitten für alle, die unter der Situation leiden, weil sie betroffen sind oder Angst haben oder einsam sind. Schenke ihnen Mitmenschen, die ihnen zur Seite stehen.
Du liebender Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

5.   Wir bitten für alle, die Verantwortung tragen, dass sie andere wichtige Dinge nicht aus den Augen verlieren, sondern weiterhin einen Blick für die Anliegen der Natur und leidender Menschen weltweit behalten.
Du liebender Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

6.   Wir bitten für uns alle, dass wir die schönen und guten Dinge auch jetzt zu schätzen wissen, uns daran erfreuen können und dankbar dafür sind.
Du liebender Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

7.   Wir bitten dich für unsere Verstorbenen, lass sie das Leben in Fülle haben bei dir.
Du liebender Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

8.   Wir bitten um unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Du liebender Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

Himmlischer Vater, du bist ein mächtiger Gott des Lebens. Darum dürfen wir dich bitten durch Christus, unseren Herrn, Amen.

 

Musik (instrumental)

 

Vater unser

Wir beten gemeinsam, wie Jesus uns zu beten gelehrt hat.

 

Segen

Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag und die neue Woche:

So segne und behüte uns, Gott.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Marienlied (vorgesungen)

Evangelium Joh 17,1-11a

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit..

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.

Quellen : https://www.katholisch.de/artikel/25583-streetart-kunstwerk-zeigt-papst-als-wohnungslosen-bettlerÄ. Schlieper, Worte gegen die Angst aus dem Buch der Psalmen, Cloppenburg 1995


nach Psalm 27

von Sr. Ämiliana Schlieper

 

alle:  Der Herr ist mein Licht und mein Heil.

A:     Der Herr ist mein Licht und mein Heil.
Er ist meine Orientierung, bei ihm gewinne ich Klarheit.

B:     Der Herr heilt meine Wunden, bei ihm darf ich ganz sein.
Vor wem sollte ich mich dann noch fürchten?

A:     Durch ihn erhalte ich Kraft, mein Leben zu leben.
Was oder wen sollte ich da noch fürchten?

B:     An meiner Rüstung aus Vertrauen
werden alle Angstmacher scheitern,
was oder wen sollte ich da noch fürchten?

A:     In meinem Herzen ist kein Raum für Unterdrücker,
und die Aufgeblähten fürchte ich nicht.

B:     Aber die Sehnsucht ist mir vertraut,
die immer neue Sehnsucht nach ihm.

A:     Das Heimweh ist mir vertraut,
das Heimweh nach seinem Zuhause.
Ich warte auf ihn, ich warte auf seine freundliche Berührung.

B:     Gott, du bist mein Licht,
lass mich nicht fallen in das Grauen des Dunkels.
Gott, du bist mein Zuhause,
lass mich nicht irren in die Sinnlosigkeit.

A:     Gott, du bist meine Kraft, lass mich aufrecht gehen.
Gott, du bist mein Licht und mein Heil,
lass mich einmal für ewig bei dir sein.

alle:  Der Herr ist mein Licht und mein Heil.


 

Der Sonnengesang

(Teil 1)

Höchster, allmächtiger, guter Herr,
dein sind das Lob, die Herrlichkeit und Ehre und jeglicher Segen.
Dir allein, Höchster, gebühren sie,
und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen.

Gelobt seist du, mein Herr,
mit allen deinen Geschöpfen,
zumal dem Herrn Bruder Sonne,
welcher der Tag ist und durch den du uns leuchtest.
Und schön ist er und strahlend mit großem Glanz:
Von dir, Höchster, ein Sinnbild.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch Schwester Mond und die Sterne;
am Himmel hast du sie gebildet,
klar und kostbar und schön.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch Bruder Wind und durch Luft und Wolken
und heiteres und jegliches Wetter,
durch das du deinen Geschöpfen Unterhalt gibst.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch Schwester Wasser,
gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch Bruder Feuer,
durch das du die Nacht erleuchtest;
und schön ist es und fröhlich und kraftvoll und stark.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch unsere Schwester, Mutter Erde,
die uns erhält und lenkt
und vielfältige Früchte hervorbringt
und bunte Blumen und Kräuter.


Der Sonnengesang

 (Teil 2)

Gelobt seist du, mein Herr,
durch jene, die verzeihen um deiner Liebe willen
und Krankheit ertragen und Drangsal.
Selig jene, die solches ertragen in Frieden,
denn von dir, Höchster, werden sie gekrönt.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch unsere Schwester, den leiblichen Tod;
ihm kann kein Mensch lebend entrinnen.
Wehe jenen, die in tödlicher Sünde sterben.
Selig jene, die er findet in deinem heiligsten Willen,
denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.

Lobt und preist meinen Herrn
und dankt ihm und dient ihm mit großer Demut.

Aus: Franziskus-Quellen, Butzon und Bercker 2009


 

Angelo Branduardi - Der Sonnengesang

Sei gepriesen, guter Herr,

Dir allein gebührt die Ehre.

Dich zu nennen ist kein Mensch würdig genug.

Dein sei Ruhm und Herrlichkeit

und der höchste Lobgesang,

denn die Früchte deiner Schöpfung, sie sind gut.

 

Sei gepriesen, guter Herr,

mit all Deinen Geschöpfen.

Schwester Sonne schenkt den Tag und gibt uns Licht.

Sie erstrahlt in Deinem Glanz,

ist der Spiegel Deiner selbst,

und sie spendet ihre Wärme uns durch Dich.

 

Sei gelobt, mein guter Herr,

durch Bruder Mond und seine Sterne,

die am Himmel Du geformt hast klar und schön.

Sei gelobt durch Bruder Wind,

durch die Wolken, Luft und Wetter,

durch die Du den Geschöpfen Leben schenkst.

 

Sei gepriesen, Du mein Herr,

durch die Schwester Wasser,

die so nützlich ist, so kostbar und so rein.

Sei gelobt durch Bruder Feuer,

durch den Du die Nacht erhellst.

Er ist heiter, er ist kraftvoll, stark und fein.

 

Sei gepriesen, guter Herr,

durch unsere Mutter Erde,

die uns nährt, die uns erhält und die uns lenkt,

die so ungezählte Früchte

und so viele bunte Blumen

und die uns so mannigfaltig Leben schenkt.

 

Auch durch jene, die vergeben,

nur um Deiner Liebe wegen,

die den Schmerz ertragen, Krankheit und die Not.

Sei gelobt durch die, die glauben

und in Frieden Dir vertrauen,

denn sie werden ewig leben nach dem Tod.

 

Du bist Anfang Du bist Ende,

Alles lebt durch Deine Hände,

Und für alle Deine Liebe will ich danken

Gib uns Kraft Dein Licht zu sehen

Und auf Deinem Weg zu gehen

Du bist Glaube, Liebe, Hoffnung – Du bist Leben.

 

Writer(s): Burkhard Brozat, Angelo Branduardi

Angelo Branduardi - Der Sonnengesang (Teil 1)

Sei gepriesen, guter Herr,

Dir allein gebührt die Ehre.

Dich zu nennen ist kein Mensch würdig genug.

Dein sei Ruhm und Herrlichkeit

und der höchste Lobgesang,

denn die Früchte deiner Schöpfung, sie sind gut.

 

Sei gepriesen, guter Herr,

mit all Deinen Geschöpfen.

Schwester Sonne schenkt den Tag und gibt uns Licht.

Sie erstrahlt in Deinem Glanz,

ist der Spiegel Deiner selbst,

und sie spendet ihre Wärme uns durch Dich.

 

Sei gelobt, mein guter Herr,

durch Bruder Mond und seine Sterne,

die am Himmel Du geformt hast klar und schön.

Sei gelobt durch Bruder Wind,

durch die Wolken, Luft und Wetter,

durch die Du den Geschöpfen Leben schenkst.

 

Sei gepriesen, Du mein Herr,

durch die Schwester Wasser,

die so nützlich ist, so kostbar und so rein.

Sei gelobt durch Bruder Feuer,

durch den Du die Nacht erhellst.

Er ist heiter, er ist kraftvoll, stark und fein.

 

Sei gepriesen, guter Herr,

durch unsere Mutter Erde,

die uns nährt, die uns erhält und die uns lenkt,

die so ungezählte Früchte

und so viele bunte Blumen

und die uns so mannigfaltig Leben schenkt.

Der Sonnengesang (Teil 2)

 

Es preisen dich, die vergeben,

nur um Deiner Liebe wegen,

die den Schmerz ertragen, Krankheit und die Not.

Sei gelobt durch die, die glauben

und in Frieden Dir vertrauen,

denn sie werden ewig leben nach dem Tod.

 

Du bist Anfang Du bist Ende,

Alles lebt durch Deine Hände,

Und für alle Deine Liebe will ich danken

Gib uns Kraft Dein Licht zu sehen

Und auf Deinem Weg zu gehen

Du bist Glaube, Liebe, Hoffnung – Du bist Leben.