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Jahreskreis LesejahrA

30. Sonntag im Jahreskreis

2/18/2022 (Wilfried Hölscher, Pfarrei St. Viktor, Dülmen)

Laudes am 29.10.2017 (Lesejahr A – 30SiJ)

 

Eröffnung Lied 455,1+2 (Alles meinem Gott zu Ehren)

 

Begrüßung:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

 

Einleitung:

Auf Ihrem Platz liegt eine Medaille. Wie alle Medaillen hat auch diese zwei Seiten: Gottesliebe und Nächstenliebe. Die eine gibt es nicht ohne die andere, das ist bekanntlich bei allen Medaillen so.

Auf dieser Medaille steht das grundlegende Gebot, an ihm hängt das ganze Gesetz und die Propheten, sagt Jesus.

Der Text wird Ihnen ungewohnt erscheinen, denn es ist die Übersetzung von Martin Buber, der sich bemüht hat, den Text des Alten Testaments sehr original zu verdeutschen.

„Liebe denn
IHN deinen Gott
mit all deinem Herzen, mit all deiner Seele, mit all deiner Macht.“

und: „Halte lieb deinen Genossen,
dir gleich.“

Am Dienstag feiert die evangelische Kirche den 500. Jahrestag der Reformation, in der Martin Luther den liebenden Gott für die Christenheit wiederentdeckt hat. Grund genug für uns, dass wir uns mit freuen.

 

Kyrie:

·        Herr, manchmal tun wir uns schwer mit der Liebe zu dir. Herr, erbarme dich.

·        Herr, manchmal tun wir uns schwer mit der Liebe zu unseren Nächsten. Christus, erbarme dich.

·        Herr, manchmal tun wir uns schwer mit der Liebe zu uns selbst. Herr, erbarme dich.

 

Lied 773,1-3 (Wo die Güte und die Liebe)

 

Evangelium Mt 22,34-40

 

Auslegung

 

Gottesliebe und Nächstenliebe, daran hängt das ganze Gesetz.

Es geht also einerseits um die Liebe zu Gott, andererseits um die Liebe zu unserem Nächsten und zu uns selbst – zwei Seiten derselben Medaille.

 

Gott ist der Ursprung und das Ziel des Lebens. Er hat uns geschaffen, uns unsere Würde als sein Abbild gegeben. Ihn zu lieben und ihm die Ehre zu geben, ist die Grundlage unseres Lebens als Christ. Natürlich ist das das grundlegende Gebot.

Andererseits begegnen wir Gott in unseren Mitmenschen, hier zeigt sich unsere Gottesliebe sozusagen in der praktischen Nutzanwendung. Nächstenliebe ist uns nur möglich, wenn wir im anderen Gottes Abbild erkennen.

Wir sollen den Nächsten lieben, wie uns selbst. Das setzt voraus, dass wir uns auch selbst lieben. Denn auch wir sind nicht irgendetwas, sondern Gottes Abbild. Wir sind von Gott geliebt und sehr gut geschaffen.

Das klingt so einfach und ist doch oft so schwer.

Wir kennen uns selbst mit all unseren Schwächen und Fehlern, mit unseren Unausstehlichkeiten. Viele Menschen leiden darunter, dass sie sich selbst nicht annehmen und lieben können.

Auch unseren Nächsten zu lieben, ist oft nicht so einfach, weil wir leider nicht immer in ihm und in seinem Handeln die Ebenbildlichkeit Gottes erkennen können. Wenn Martin Buber sagt, wir sollen unseren Genossen lieb halten, so spiegelt sich darin, dass wir unseren Gefährten trotz seiner Schwächen und seiner Sündhaftigkeit lieben sollen, nicht immer unbedingt überschwänglich, aber dauerhaft und treu.

Und auch die Liebe zu diesem unsichtbaren Gott, der so vieles zulässt, das uns irritiert, ist nicht immer einfach. Manchmal fühlen wir uns allein gelassen und hilflos.

 

Einerseits die Liebe zu Gott, andererseits die Liebe zu unserem Nächsten und zu uns selbst – wenn uns das gelingt, dann erfüllen wir den Willen Gottes, dann leben wir die Liebe, die er ist. Dann brauchen wir kein weiteres Gesetz.

Darin zeigt sich Christ-Sein. Wenn Sie die Medaille einmal gegen das Licht halten, erkennen Sie, dass sich die horizontale Verbindung von Mensch zu Mensch und die vertikale Verbindung von Gott zu Mensch zu einem Kreuz vereinen.

 

Lied 489,1-3 (Lasst uns loben)

 

Anstelle der Fürbitten: 677

Fürbitten:

 

Guter Gott, du liebst uns und willst, dass wir lieben wie du. Wir bitten dich:

 

 

Himmlischer Vater, du bist die Liebe und willst, dass wir diese Liebe leben. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn, Amen.

Lied 464,1+2 (Gott liebt diese Welt)

 

Vater unser

Wir beten gemeinsam, wie Jesus uns zu beten gelehrt hat.

 

Segen

Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag und die neue Woche:

So segne und behüte uns, Gott.

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Schlusslied: 526 (Alle Tage)

 

Evangelium Mt 22,34-40

 

34 Als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie am selben Ort zusammen.

35 Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn versuchen und fragte ihn:

36 Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?

37 Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken.

38 Das ist das wichtigste und erste Gebot.

39 Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

40 An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.