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Jahreskreis LesejahrA

29. Sonntag im Jahreskreis

2/18/2022 (Wilfried Hölscher, Pfarrei St. Viktor, Dülmen)

Laudes am 22.10.2017 (Lesejahr A – 29SiJ)

 

Eröffnung Lied 142,1+2 (Zu dir, o Gott, erheben wir)

 

Begrüßung:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

 

Einleitung:

„Gebt Gott, was Gott gehört.“ – so ruft Jesus heute den Pharisäern entgegen.
Die Pharisäer wollen alles gut machen, sie sind i.d.R. ehrlich bemüht, Gottes Willen zu tun. Aber leider auch oft verblendet durch die eigenen Ideale und wenig nachsichtig und barmherzig mit Menschen, die anders leben und denken, die die Gebote nicht so 100%ig erfüllen wie sie.

Sie wollen Jesus eine Falle stellen. Aber das gelingt nicht, weil Jesus den Blick für das Wesentliche behält. Auch wenn wir uns freuen, dass Jesus der Ausweg aus dieser Falle gelingt, sind wir manchmal nicht so viel anders als die gescholtenen Pharisäer.

Was sollen wir tun in dieser Welt? Vor dieser Frage stehen auch wir immer wieder.

Kyrie:

·        Herr, wir wollen deine Gesetze erfüllen und merken doch, dass es uns oft nicht so ganz gelingt. Herr, erbarme dich.

·        Manchmal schauen wir auf Menschen herab, die aus unserer Sicht nicht so leben, wie es deinem Willen entspricht. Christus, erbarme dich.

·        Was sollen wir tun, wie sollen wir mit den Gottlosigkeiten in uns und um uns herum umgehen? Herr, erbarme dich.

 

Lied 450 (Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht)

 

Evangelium Mt 22,15-21

 


 

Auslegung


Manchmal wird dieses Evangelium befragt, wenn es um das Verhältnis der Christen zur Welt geht. Auf den ersten Blick ist das zu billig, es geht Jesus hier nicht um den Staat oder die Bedeutung des Geldes oder des Kaisers.

Wenn man sich aber ansieht, wie Jesus handelt, dann hat das ganz viel mit dem Verhalten der Christen in der Welt zu tun.

Jeus lässt sich nicht in die Falle locken, die die Pharisäer ihm stellen. Entweder Welt oder Gott. Jesus formuliert den Ausweg:

Gebt dem Kaiser, was ihm gehört, und Gott, was Gott gehört.

Wir leben in der Welt, wie sie ist. Das müssen und dürfen wir zur Kenntnis nehmen und müssen uns nicht weltfern verhalten. Dennoch sollen wir Gottes Willen in unserem Leben und mit unserem Leben Geltung verschaffen.

Anders herum bedeutet das auch, dass wir die Augen nicht vor den Nöten der Welt verschließen dürfen. Das dürfen wir auch nicht da, wo sich Menschen aus katholischer Sicht zu weltlich und unchristlich verhalten mögen und deswegen in Not sind.

Am letzten Wochenende haben wir mit dem Ortsausschuss eine Fahrt nach Köln gemacht, wir hatten nicht nur eine Führung im Kölner Dom, sondern auch direkt nebenan mit der Vorsitzenden des Katholikenausschusses ein Gespräch. Der Katholikenausschuss ist die Vertretung der Katholikinnen und Katholiken in Köln. Man kann sich fragen, ob das nicht schon der Bischof sein sollte. Aber in der Arbeit des Katholikenausschusses zeigt sich, dass es not-wendige Arbeitsfelder für Christen gibt, um die sich Bischof und Amtskirche nicht kümmern. Genannt sei nur der Einsatz für wiederverheiratete Geschiedene, die Solidarisierung mit Homosexuellen und die Bestattung von durch Abtreibung getöteten Kindern.

Christen dürfen nicht sagen „das geht uns nichts an“, die sind doch selbst schuld, die verhalten sich doch gottlos.

Es geht uns etwas an, weil wir in dieser Welt leben. So wie Jesus nicht den Blick verschließt für die Gegebenheiten und Notwendigkeiten dieser Welt, sollen auch wir das nicht tun. Unter den Bedingungen des Hier und Jetzt sollen wir Gott geben, was ihm gehört: die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten.

 

 

Lied 489,1-3 (Lasst uns loben)

 


 

Fürbitten:

 

Guter Gott, du liebst uns und machst uns frei, deinen Willen zu tun. Wir bitten dich:

 

1.   Herr Jesus Christus, lass uns erkennen, was wir tun sollen in dieser Zeit, im Hier und Jetzt.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

2.   Herr Jesus Christus, bewahre uns vor Hochmut und Selbstgerechtigkeit, damit wir unseren Mitmenschen gegenüber gerecht, nachsichtig und barmherzig sind.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

3.   Herr Jesus Christus, schenke denjenigen, die Hilfe brauchen, sehende, hörende und tatkräftige Menschen.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

4.   Herr Jesus Christus, stehe denen bei, die krank oder einsam oder verzweifelt sind. Zeige uns, wo wir ihnen der Nächste sein sollen.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

5.   Wir bitten dich für alle Verstorbenen. Lass sie leben bei dir.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

6.   Wir bitten um unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

 

Himmlischer Vater, wir wollen dir geben, was dir gehört. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn, Amen.

 

Lied 830 (Herr, du bist die Hoffnung)

 

Vater unser

Wir beten gemeinsam, wie Jesus uns zu beten gelehrt hat.

 

Segen

Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag und die neue Woche:

So segne und behüte uns, Gott.

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Schlusslied: 451 (Komm, Herr, segne uns) oder 830

 

Evangelium Mt 22,15-21

 

15 Damals kamen die Pharisäer zusammen und beschlossen, Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen.

16 Sie veranlassten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern des Herodes zu ihm zu gehen und zu sagen: Meister, wir wissen, dass du die Wahrheit sagst und wahrhaftig den Weg Gottes lehrst und auf niemanden Rücksicht nimmst, denn du siehst nicht auf die Person.

17 Sag uns also: Was meinst du? Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht?

18 Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte: Ihr Heuchler, warum versucht ihr mich?

19 Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt! Da hielten sie ihm einen Denar hin.

20 Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das?

21 Sie antworteten ihm: Des Kaisers. Darauf sagte er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!

22 Als sie das hörten, staunten sie, ließen ihn stehen und gingen weg.