Laudes
am 22.10.2017 (Lesejahr A – 29SiJ)
Eröffnung Lied 142,1+2 (Zu dir, o Gott, erheben wir)
Begrüßung:
Im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes!
Einleitung:
„Gebt Gott, was Gott gehört.“ – so ruft Jesus heute den
Pharisäern entgegen.
Die Pharisäer wollen alles gut machen, sie sind i.d.R. ehrlich bemüht, Gottes
Willen zu tun. Aber leider auch oft verblendet durch die eigenen Ideale und
wenig nachsichtig und barmherzig mit Menschen, die anders leben und denken, die
die Gebote nicht so 100%ig erfüllen wie sie.
Sie wollen Jesus eine Falle stellen. Aber das gelingt
nicht, weil Jesus den Blick für das Wesentliche behält. Auch wenn wir uns
freuen, dass Jesus der Ausweg aus dieser Falle gelingt, sind wir manchmal nicht
so viel anders als die gescholtenen Pharisäer.
Was sollen wir tun in dieser Welt? Vor dieser Frage stehen
auch wir immer wieder.
Kyrie:
·
Herr, wir wollen deine Gesetze erfüllen und
merken doch, dass es uns oft nicht so ganz gelingt. Herr, erbarme dich.
·
Manchmal schauen wir auf Menschen herab, die
aus unserer Sicht nicht so leben, wie es deinem Willen entspricht. Christus,
erbarme dich.
·
Was sollen wir tun, wie sollen wir mit den Gottlosigkeiten
in uns und um uns herum umgehen? Herr, erbarme dich.
Lied 450 (Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht)
Evangelium Mt 22,15-21
Auslegung
Manchmal wird dieses Evangelium befragt, wenn es um das Verhältnis der Christen
zur Welt geht. Auf den ersten Blick ist das zu billig, es geht Jesus hier nicht
um den Staat oder die Bedeutung des Geldes oder des Kaisers.
Wenn man sich aber ansieht, wie
Jesus handelt, dann hat das ganz viel mit dem Verhalten der Christen in der
Welt zu tun.
Jeus lässt sich nicht in die
Falle locken, die die Pharisäer ihm stellen. Entweder Welt oder Gott. Jesus
formuliert den Ausweg:
Gebt dem Kaiser, was ihm
gehört, und Gott, was Gott gehört.
Wir leben in der Welt, wie sie
ist. Das müssen und dürfen wir zur Kenntnis nehmen und müssen uns nicht weltfern
verhalten. Dennoch sollen wir Gottes Willen in unserem Leben und mit unserem
Leben Geltung verschaffen.
Anders herum bedeutet das
auch, dass wir die Augen nicht vor den Nöten der Welt verschließen dürfen. Das
dürfen wir auch nicht da, wo sich Menschen aus katholischer Sicht zu weltlich
und unchristlich verhalten mögen und deswegen in Not sind.
Am letzten Wochenende haben
wir mit dem Ortsausschuss eine Fahrt nach Köln gemacht, wir hatten nicht nur eine
Führung im Kölner Dom, sondern auch direkt nebenan mit der Vorsitzenden des
Katholikenausschusses ein Gespräch. Der Katholikenausschuss ist die Vertretung
der Katholikinnen und Katholiken in Köln. Man kann sich fragen, ob das nicht
schon der Bischof sein sollte. Aber in der Arbeit des Katholikenausschusses
zeigt sich, dass es not-wendige Arbeitsfelder für Christen gibt, um die sich
Bischof und Amtskirche nicht kümmern. Genannt sei nur der Einsatz für wiederverheiratete
Geschiedene, die Solidarisierung mit Homosexuellen und die Bestattung von durch
Abtreibung getöteten Kindern.
Christen dürfen nicht sagen
„das geht uns nichts an“, die sind doch selbst schuld, die verhalten sich doch
gottlos.
Es geht uns etwas an, weil wir
in dieser Welt leben. So wie Jesus nicht den Blick verschließt für die
Gegebenheiten und Notwendigkeiten dieser Welt, sollen auch wir das nicht tun.
Unter den Bedingungen des Hier und Jetzt sollen wir Gott geben, was ihm gehört:
die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten.
Lied 489,1-3 (Lasst uns loben)
Fürbitten:
Guter Gott, du
liebst uns und machst uns frei, deinen Willen zu tun. Wir bitten dich:
1.
Herr
Jesus Christus, lass uns erkennen, was wir tun sollen in dieser Zeit, im Hier
und Jetzt.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich,
erhöre uns!
2.
Herr
Jesus Christus, bewahre uns vor Hochmut und Selbstgerechtigkeit, damit wir
unseren Mitmenschen gegenüber gerecht, nachsichtig und barmherzig sind.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre
uns!
3.
Herr
Jesus Christus, schenke denjenigen, die Hilfe brauchen, sehende, hörende und
tatkräftige Menschen.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich,
erhöre uns!
4.
Herr
Jesus Christus, stehe denen bei, die krank oder einsam oder verzweifelt sind.
Zeige uns, wo wir ihnen der Nächste sein sollen.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich,
erhöre uns!
5.
Wir
bitten dich für alle Verstorbenen. Lass sie leben bei dir.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich,
erhöre uns!
6.
Wir
bitten um unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Barmherziger Gott: Wir bitten dich,
erhöre uns!
Himmlischer
Vater, wir wollen dir geben, was dir gehört. Darum bitten wir dich durch
Christus, unseren Herrn, Amen.
Lied 830 (Herr, du bist die
Hoffnung)
Vater unser
Wir beten gemeinsam, wie Jesus uns zu beten
gelehrt hat.
Segen
Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag
und die neue Woche:
So segne und behüte uns, Gott.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes.
Schlusslied: 451 (Komm,
Herr, segne uns) oder 830
Evangelium Mt 22,15-21
15 Damals kamen die Pharisäer zusammen und beschlossen,
Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen.
16 Sie veranlassten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern
des Herodes zu ihm zu gehen und zu sagen: Meister, wir wissen, dass du die
Wahrheit sagst und wahrhaftig den Weg Gottes lehrst und auf niemanden Rücksicht
nimmst, denn du siehst nicht auf die Person.
17 Sag uns also: Was meinst du? Ist es erlaubt, dem Kaiser
Steuer zu zahlen, oder nicht?
18 Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte: Ihr
Heuchler, warum versucht ihr mich?
19 Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt!
Da hielten sie ihm einen Denar hin.
20 Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das?
21 Sie antworteten ihm: Des Kaisers. Darauf sagte er zu
ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!
22 Als sie das hörten, staunten sie, ließen ihn stehen und
gingen weg.