Laudes
am 10.09.2017 (Lesejahr A – 23SiJ)
Eröffnung Lied 142 (Zu dir, o Gott, erheben wir)
Begrüßung:
Im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes!
Einleitung:
„Versöhnung“ – ungefähr 2.920.000 Ergebnisse findet Google
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Versöhnung ist nicht nur ein Thema im heutigen Evangelium,
es ist ein aktuelles Thema. Sie ist Grundlage für unsere Gemeinschaft, weil wir
ja auch an jedem Tag schuldig werden, uns selbst, unseren Brüdern und
Schwestern und Gott gegenüber. Schuldig zu werden gehört zu unserem Menschsein
dazu. Um gemeinsam leben zu können, brauchen wir aber auch Versöhnung.
Kyrie:
·
Wir wünschen uns, dass wir in unseren
Familien, mit den Arbeitskollegen und unseren Freunden eine gute Gemeinschaft
haben. Herr, erbarme dich.
·
Wir stehen immer wieder vor Situationen, in
denen Streit und Schuld unsere Beziehungen belasten. Christus, erbarme dich.
·
Manchmal wissen wir nicht, wie wir
herauskommen sollen aus unserer Schuld. Manchmal wissen wir nicht, wie wir
einem Menschen wieder nahe kommen sollen. Herr, erbarme dich.
Lied 788 (Komm, Heilger Geist)
Psalm 51 (Übersetzung von A. Schlieper)
abwechselnd gemeinsam gebetet
Lied 845 (Wo zwei oder drei)
Evangelium Mt 18,15-20
Auslegung
Wenn dein Bruder sündigt – es
geht Jesus nicht um die große Weltpolitik, sondern um die Beziehungen zu
unserem Nächsten.
Je schlimmer die Sünde, desto
schwerer fällt die Vergebung oft. Das erleben wir derzeit in Kolumbien. Darf
man einfach so mit den FARC-Rebellen Frieden schließen? Ähnliche Fragen mussten
sich die Deutschen mehr als einmal stellen: Wie soll man umgehen mit alten
Nazis, RAF-Terroristen oder Stasi-Mitarbeitern?
Was die große Politik
vielleicht nicht tun darf oder kann, dürfen und können wir in unseren
Gemeinschaften von Familie und Freundeskreis.
Sünde tut uns weh, sie
belastet unser Leben, macht unsere Gemeinschaft kaputt.
Wer sündig geworden ist, der
hat sich selbst entfernt von der Gemeinschaft, von der Familie, vom
Freundeskreis, von der Gemeinde.
Zwei Sichtweisen kann man
betrachten.
Was sollte derjenige tun, der
die Schuld auf sich geladen hat,
oder: Was sollten diejenigen
tun, denen etwas angetan wurde.
Jesus blickt hier erstmal
nicht auf den Sünder, das ist scheinbar nicht sein Thema. Er wendet sich an die
anderen.
Die könnten sagen:
Selbst schuld, mit dem wollen
wir nichts mehr zu tun haben, den kannst du vergessen.
Sie könnten auch sagen: Der da
muss den ersten Schritt tun, dann würden wir ihm ja verzeihen.
Aber Jesus will, dass wir uns
bemühen, den sündigen Menschen wieder in die Gemeinschaft zurück zu holen –
aktiv: erst unter vier Augen, dann öffentlich.
Wir sollen alle Möglichkeiten
ausschöpfen, die wir haben.
Wir tragen Verantwortung für
einander.
Das heutige Evangelium steht
zwischen dem Gleichnis vom verlorenen Schaf und der Frage des Petrus, wie oft
wir vergeben müssen. Wir kennen alle Jesu Antwort: „Nicht siebenmal, sondern
siebenundsiebzigmal“, also immer wieder.
Das ist sein Anspruch an uns,
die wir ihm folgen wollen. Was die anderen tun, können wir nicht immer
beeinflussen, aber wir sind verantwortlich für unser eigenes Handeln.
Lied 459, 1+3+4 (Selig seid ihr)
Fürbitten:
Guter Gott, nur
mit deiner Hilfe gelingt unsere Gemeinschaft. Wir bitten dich:
1.
Wir
bitten für alle, die sündig geworden sind. Schenke ihnen Einsicht und die
Bereitschaft zur Umkehr.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich,
erhöre uns!
2.
Wir
bitten für uns und unsere Gemeinschaften, dass wir einander barmherzig begegnen
und immer wieder verzeihen können.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich,
erhöre uns!
3.
Wir
bitten für die Völker der Erde, dass sie in Gerechtigkeit, Frieden und
Eintracht leben können.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich,
erhöre uns!
4.
Wir
bitten dich für die Menschen in Krankheit und Not. Wir denken auch besonders an
die Menschen in den Krisenregionen der Welt. Lass sie getragen sein von den
Menschen in ihrer Nähe.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich,
erhöre uns!
5.
Wir
bitten dich für alle Verstorbenen. Lass sie in der Gemeinschaft mit dir leben.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich,
erhöre uns!
6.
Wir
bitten um unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Barmherziger Gott: Wir bitten dich,
erhöre uns!
Barmherziger
Vater, mit Liebe sollen wir einander begegnen, so wie du uns begegnest. Darum
bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn, Amen.
Lied 448 (Herr, gib uns Mut zum Hören)
Vater unser
Wir beten gemeinsam, wie Jesus uns zu beten
gelehrt hat.
Segen
Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag
und die neue Woche:
So segne und behüte uns, Gott.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes.
Schlusslied: 451,1-3
(Komm, Herr, segne uns)
Evangelium Mt 18,15-20
15 Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn
unter vier Augen zurecht. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder
zurückgewonnen.
16 Hört er aber nicht auf dich, dann nimm einen oder zwei
Männer mit, denn jede Sache muss durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen
entschieden werden.
17 Hört er auch auf sie nicht, dann sag es der Gemeinde.
Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, dann sei er für dich wie ein Heide
oder ein Zöllner.
18 Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden
werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein und alles, was ihr auf Erden
lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein.
19 Weiter sage ich euch: Alles, was zwei von euch auf Erden
gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten.
20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,
da bin ich mitten unter ihnen.