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Jahreskreis LesejahrA

23. Sonntag im Jahreskreis

2/18/2022 (Wilfried Hölscher, Pfarrei St. Viktor, Dülmen)

Laudes am 10.09.2017 (Lesejahr A – 23SiJ)

 

Eröffnung Lied 142 (Zu dir, o Gott, erheben wir)

 

Begrüßung:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

 

Einleitung:

„Versöhnung“ – ungefähr 2.920.000 Ergebnisse findet Google in 0,44 Sekunden.

Versöhnung ist nicht nur ein Thema im heutigen Evangelium, es ist ein aktuelles Thema. Sie ist Grundlage für unsere Gemeinschaft, weil wir ja auch an jedem Tag schuldig werden, uns selbst, unseren Brüdern und Schwestern und Gott gegenüber. Schuldig zu werden gehört zu unserem Menschsein dazu. Um gemeinsam leben zu können, brauchen wir aber auch Versöhnung.

Kyrie:

·        Wir wünschen uns, dass wir in unseren Familien, mit den Arbeitskollegen und unseren Freunden eine gute Gemeinschaft haben. Herr, erbarme dich.

·        Wir stehen immer wieder vor Situationen, in denen Streit und Schuld unsere Beziehungen belasten. Christus, erbarme dich.

·        Manchmal wissen wir nicht, wie wir herauskommen sollen aus unserer Schuld. Manchmal wissen wir nicht, wie wir einem Menschen wieder nahe kommen sollen. Herr, erbarme dich.

 

Lied 788 (Komm, Heilger Geist)

 

Psalm 51 (Übersetzung von A. Schlieper)

abwechselnd gemeinsam gebetet

 

Lied 845 (Wo zwei oder drei)

 

Evangelium Mt 18,15-20

 

Auslegung

Wenn dein Bruder sündigt – es geht Jesus nicht um die große Weltpolitik, sondern um die Beziehungen zu unserem Nächsten.

 

Je schlimmer die Sünde, desto schwerer fällt die Vergebung oft. Das erleben wir derzeit in Kolumbien. Darf man einfach so mit den FARC-Rebellen Frieden schließen? Ähnliche Fragen mussten sich die Deutschen mehr als einmal stellen: Wie soll man umgehen mit alten Nazis, RAF-Terroristen oder Stasi-Mitarbeitern?

 

Was die große Politik vielleicht nicht tun darf oder kann, dürfen und können wir in unseren Gemeinschaften von Familie und Freundeskreis.

Sünde tut uns weh, sie belastet unser Leben, macht unsere Gemeinschaft kaputt.

 

Wer sündig geworden ist, der hat sich selbst entfernt von der Gemeinschaft, von der Familie, vom Freundeskreis, von der Gemeinde.

Zwei Sichtweisen kann man betrachten.

Was sollte derjenige tun, der die Schuld auf sich geladen hat,

oder: Was sollten diejenigen tun, denen etwas angetan wurde.

Jesus blickt hier erstmal nicht auf den Sünder, das ist scheinbar nicht sein Thema. Er wendet sich an die anderen.

Die könnten sagen:

Selbst schuld, mit dem wollen wir nichts mehr zu tun haben, den kannst du vergessen.

Sie könnten auch sagen: Der da muss den ersten Schritt tun, dann würden wir ihm ja verzeihen.

Aber Jesus will, dass wir uns bemühen, den sündigen Menschen wieder in die Gemeinschaft zurück zu holen – aktiv: erst unter vier Augen, dann öffentlich.

Wir sollen alle Möglichkeiten ausschöpfen, die wir haben.

Wir tragen Verantwortung für einander.

Das heutige Evangelium steht zwischen dem Gleichnis vom verlorenen Schaf und der Frage des Petrus, wie oft wir vergeben müssen. Wir kennen alle Jesu Antwort: „Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal“, also immer wieder.

Das ist sein Anspruch an uns, die wir ihm folgen wollen. Was die anderen tun, können wir nicht immer beeinflussen, aber wir sind verantwortlich für unser eigenes Handeln.

 

Lied 459, 1+3+4 (Selig seid ihr)


 

Fürbitten:

 

Guter Gott, nur mit deiner Hilfe gelingt unsere Gemeinschaft. Wir bitten dich:

 

1.   Wir bitten für alle, die sündig geworden sind. Schenke ihnen Einsicht und die Bereitschaft zur Umkehr.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

2.   Wir bitten für uns und unsere Gemeinschaften, dass wir einander barmherzig begegnen und immer wieder verzeihen können.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

3.   Wir bitten für die Völker der Erde, dass sie in Gerechtigkeit, Frieden und Eintracht leben können.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

4.   Wir bitten dich für die Menschen in Krankheit und Not. Wir denken auch besonders an die Menschen in den Krisenregionen der Welt. Lass sie getragen sein von den Menschen in ihrer Nähe.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

5.   Wir bitten dich für alle Verstorbenen. Lass sie in der Gemeinschaft mit dir leben.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

6.   Wir bitten um unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

 

Barmherziger Vater, mit Liebe sollen wir einander begegnen, so wie du uns begegnest. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn, Amen.

 

Lied 448 (Herr, gib uns Mut zum Hören)

 

Vater unser

Wir beten gemeinsam, wie Jesus uns zu beten gelehrt hat.

 

Segen

Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag und die neue Woche:

So segne und behüte uns, Gott.

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Schlusslied: 451,1-3 (Komm, Herr, segne uns)

 

Evangelium Mt 18,15-20

 

15 Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn unter vier Augen zurecht. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen.

16 Hört er aber nicht auf dich, dann nimm einen oder zwei Männer mit, denn jede Sache muss durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werden.

17 Hört er auch auf sie nicht, dann sag es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, dann sei er für dich wie ein Heide oder ein Zöllner.

18 Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein.

19 Weiter sage ich euch: Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten.

20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.