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Jahreskreis LesejahrA

22. Sonntag im Jahreskreis

2/18/2022 (Wilfried Hölscher, Pfarrei St. Viktor, Dülmen)

Laudes am 30.08.2020 (Lesejahr A – 22SiJ)

 

Eröffnung Lied 140 (Kommt herbei)

 

Begrüßung:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

 

Einleitung:

„Bist du katholisch oder evangelisch?“ – „Nein, normal!“

In den Ferien habe ich Freunde in Dresden besucht. Sie sind – natürlich, möchte man sagen – Christen und erzählten von dieser in Sachsen nicht ungewöhnlichen Antwort auf diese Frage.

„Christen sind nicht normal!?“

Im Evangelium heute hören wir davon, dass auch Petrus darüber stolpert, dass Jesus Dinge tut und zulässt, die nicht normal sind.

Nehmen Sie bitte den Zettel zur Hand.

Dort ist die vermutlich älteste Kreuzesdarstellung abgebildet, die es gibt. Sie ist ein Fundstück vom Forum Romanum.

Jemand hat dieses Bild mit einem Nagel in eine Steinplatte geritzt.

Die Gestalt, die dort am Kreuz hängt, trägt kein Menschengesicht,

sondern einen Eselskopf. Das erste Kreuzbild war also eine Karikatur.

Ein Esel der Gott, der sich so behandeln lässt.

Und vor allem: ein Esel der Mensch, der einen solchen Gott auch noch verehrt.

Nicht normal, diese Christen.

Wir sollen unser Kreuz tragen, so fordert uns Jesus auf. Das freiwillig zu tun, ist doch wirklich nicht normal – sollte man meinen.

Kyrie:

·        Wir stehen vor dir mit unseren Erwartungen und Hoffnungen auf ein Leben ohne Leid und Schmerz, ohne Sorgen und Nöte.
Herr, erbarme dich.

·        Wir stehen vor dir mit unseren Schwächen und mit unseren Grenzen.
Christus, erbarme dich.

·        Wir glauben, dass in dir alles einen Sinn ergibt und dass du uns in deinen Händen hältst.
Herr, erbarme dich.

 

Lied 460 (Wer leben will wie Gott auf dieser Erde)

 

Evangelium Mt 16,21-27

 


 

Auslegung

 

Ein Esel der Gott, der sich kreuzigen lässt.

Und vor allem: ein Esel der Mensch, der einen solchen Gott auch noch verehrt.

Nicht normal, diese Christen.

 

Auch die Jünger sagen im heutigen Evangelium: Das darf nicht sein!

Aber der Tod am Kreuz ist die Konsequenz aus dem Leben Jesu: Er hält fest an dem, wofür er lebt. Er predigt die Gerechtigkeit Gottes, die der Wirklichkeit und den Mächtigen der Welt widerspricht. Deswegen muss er sterben.

 

Jesus fordert seine Jünger auf, ihr eigenes Kreuz zu tragen. Damit hat er aber nicht gemeint, dass wir uns mit dem Leiden abfinden sollen oder möglichst schwere Kreuze für uns suchen.

Es ist die Zusage, dass auch ein Leben, das nach außen hin tragisch endet und völlig misslungen scheint, nicht sinnlos ist.

Wenn wir versuchen den Weg der Liebe zu gehen und durchzuhalten, auch wenn er mit Leid und Schmerz verbunden ist, dann stehen wir in der Nachfolge Jesu.

 

Wer das für eine Eselei hält, ist eigentlich zu bedauern.

 

Nicht normal, wir Christen – und das ist gut so, göttlich sogar.

 

Lied 210 (Das Weizenkorn muss sterben)

 

Psalm 41:

Anstelle der Fürbitten beten wir gemeinsam den Psalm 41.

 

Lied 825,1-2 (Ich glaub an Gott)

 

Vater unser

Wir beten gemeinsam, wie Jesus uns zu beten gelehrt hat.

 

Segen

Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag und die neue Woche:

So segne und behüte uns, Gott.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Schlusslied: 451,1+3 (Komm, Herr, segne uns)

 

Evangelium Mt 16,21-27

 

21 Von da an begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären: Er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten und Hohepriestern und Schriftgelehrten vieles erleiden, getötet und am dritten Tag auferweckt werden.

22 Da nahm ihn Petrus beiseite und begann, ihn zurechtzuweisen, und sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!

23 Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Tritt hinter mich, du Satan! Ein Ärgernis bist du mir, denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.

24 Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.

25 Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden.

26 Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?

27 Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommen und dann wird er jedem nach seinen Taten vergelten.


nach Psalm 41

Gott, stärke mir den Rücken und halte mich mit deinem Arm.

Wohl dem Menschen, der sich des Schwachen annimmt,
der seine eigene Schwäche nicht leugnet und nicht nur auf Seiten der Gewinner steht.

Wohl dem Menschen, der auch verlieren kann,
der den Schwachen nicht als Versager beschimpft.

In Zeiten des Unheils kann der Herr ihn retten,
denn er baut nicht auf eigene Stärke, er vertraut auf die Kraft des Herrn.
So wird ihm sein Leben neu geschenkt.
Auch in tödlicher Krankheit wird Gott seine Stärke sein.

Seine Schwachheit wird verwandelt in Kraft,
sein schwankender Boden wird zum tragenden Fels.

nach Psalm 41

Gott, stärke mir den Rücken und halte mich mit deinem Arm.

Wohl dem Menschen, der sich des Schwachen annimmt,
der seine eigene Schwäche nicht leugnet und nicht nur auf Seiten der Gewinner steht.

Wohl dem Menschen, der auch verlieren kann,
der den Schwachen nicht als Versager beschimpft.

In Zeiten des Unheils kann der Herr ihn retten,
denn er baut nicht auf eigene Stärke, er vertraut auf die Kraft des Herrn.
So wird ihm sein Leben neu geschenkt.
Auch in tödlicher Krankheit wird Gott seine Stärke sein.

Seine Schwachheit wird verwandelt in Kraft,
sein schwankender Boden wird zum tragenden Fels.

So kann ich beten: Herr, wenn kein Mensch mehr zu mir steht,
wenn auch meine Freunde über mich verleumderisch reden,

dann stärke du mir den Rücken,
dann halte du mich mit deinem Arm.

Lass mich ehrlich bleiben, auch in meiner Bedrängnis,
und vor deinem Angesicht stehen in meiner Not.

Gepriesen sei mein Gott, der dem Schwachen beisteht.
Gepriesen sei mein Gott, der dem Schwankenden Halt gibt.

Gott, stärke mir den Rücken und halte mich mit deinem Arm. 

(aus: Sr. Ämiliana Schlieper, Worte gegen die Angst)

So kann ich beten: Herr, wenn kein Mensch mehr zu mir steht,
wenn auch meine Freunde über mich verleumderisch reden,

dann stärke du mir den Rücken,
dann halte du mich mit deinem Arm.

Lass mich ehrlich bleiben, auch in meiner Bedrängnis,
und vor deinem Angesicht stehen in meiner Not.

Gepriesen sei mein Gott, der dem Schwachen beisteht.
Gepriesen sei mein Gott, der dem Schwankenden Halt gibt.

Gott, stärke mir den Rücken und halte mich mit deinem Arm.

(aus: Sr. Ämiliana Schlieper, Worte gegen die Angst)