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Jahreskreis LesejahrA

15. Sonntag im Jahreskreis

2/18/2022 (Wilfried Hölscher, Pfarrei St. Viktor, Dülmen)

Laudes am 12.07.2020 (Lesejahr A – 15SiJ)

 

Eröffnung Lied 468 (Gott gab uns Atem)

 

Begrüßung:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

 

Einleitung:

Das meiste geht daneben! Wenn es regnet, ist das von Vorteil. Aber meistens ärgern wir uns, wenn etwas nicht gelingt.

Diese Erfahrung machen wir allzu oft. Vieles geht schief, eigentlich in allen Bereichen des Lebens passiert uns das.

Heute hören wir das Evangelium vom Sämann. Auch bei ihm geht das Meiste daneben. Aber eben nicht alles. Und das bisschen, was Ertrag bringt, entschädigt für alles.

 

Kyrie:

 

·        Wir stehen mit unserer Unzufriedenheit vor dir, mit unseren Misserfolgen und all dem, was uns nicht gelungen ist.
Herr, erbarme dich.

·        Wir stehen mit unserem Ärger vor dir. Wir hadern mit der Situation, mit unseren Mitmenschen und mit uns selbst.
Christus, erbarme dich.

·        Wir stehen aber auch mit der Freude vor dir. Wir sind froh und dankbar für das, was uns gelingt und was gut ist in unserem Leben.
Herr, erbarme dich.

 

Lied 448,1-2 (Herr, gib uns Mut zum Hören)

 

Evangelium Mt 13,1-9 (Kurzfassung!)

 

Auslegung


 

Auslegung

Das Gleichnis vom Sämann ist uns allen bekannt. Im Matthäusevangelium folgt eine düstere allegorische Auslegung, die aber sicher nicht auf Jesus zurück geht.

Was Jesus hier seinen Jüngern erzählt, braucht keine Erklärung.

Wir brauchen nur Ohren, die hören!

Und dann ist dieser Text hoffnungsvoll und tröstlich. Er sagt uns Gottes Liebe zu.

 

Der Sämann sät, er will reiche Ernte, klar, was sonst. Absichtlich vergeudet er nichts von seiner Saat.

 

So ist es auch in unserem Leben in vielen Situationen. Wir bemühen uns mit dem, was wir tun und können, Erfolg zu haben. Absichtlich vergeuden wir nichts.

Als Mathelehrer erkläre ich immer wieder, wie man Funktionswerte berechnet. Aber so oft fällt dieser Same auf den Weg oder unter die Dornen. Die Schüler hören einfach nicht zu oder sind mit anderen Dingen beschäftigt, die die das Lernen überwuchern.

Als Eltern oder Großeltern bemühen wir uns immer wieder, den Kindern Vorbild zu sein, Werte zu vermitteln und ihnen Benehmen beizubringen. Aber wie oft können wir nur hoffen, dass das Früchte trägt?

Als Kollegen im Betrieb geben wir unser Bestes, und trotzdem geht manchmal etwas schief oder bleibt auf dem Weg liegen und verdorrt.

In der Partnerschaft möchten wir uns für ein harmonisches Leben einsetzen, und trotzdem wuchern auch da manchmal die Dornen…

 

Vor Gott ist das völlig okay.

Wir dürfen glauben, hoffen und vertrauen, dass etwas von unserem Bemühen auf guten Boden fällt, dass es dort Früchte trägt.

Jesus macht keine Vorwürfe an den Sämann. Er hätte nicht vorsichtiger sein müssen, er hätte sich nicht mehr anstrengen sollen. Nein, er macht das gut.

Jesus macht auch keine Vorwürfe an die Saat. Sie kann nichts dafür, was mit ihr geschieht. Und es ist ja auch gut, wenn Vögel Nahrung finden!

Und Jesus macht auch dem Boden keinen Vorwurf, dass er so ist, wie er ist. Der Weg ist eben ein Weg und der gute Boden guter Boden.

 

So dürfen auch wir über uns denken und über das, was wir tun.

Wir sind vor Gott völlig okay! Was wir tun, ist okay! Was daraus entsteht, ist okay!

Also dürfen wir gut über uns denken,

und wir dürfen auch gut denken

über die Schüler, die ihre eigenen Dinge lernen;

über unsere Kinder, die sich so entwickeln, wie sie wollen;

über die Ergebnisse unserer beruflichen Arbeit.

Und auch über unsere nicht immer vollkommene Partnerschaft

dürfen wir gut denken.

 

Vor Gott sind wir okay. Die Ernte wird gut!

Wer Ohren hat, der höre!

Lied 450 (Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht)

 

Fürbitten (in Stille):

 

Gott schaut mit Liebe auf uns und unsere Welt. Wir wollen ein paar Minuten in Stille nachdenken und unsere Anliegen vor Gott tragen.

 

 

Himmlischer Vater, du liebst uns Menschen und bist uns nahe. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn, Amen.

 

Lied 830,1+2 (Herr, du bist die Hoffnung)

 

Vater unser

Wir beten gemeinsam, wie Jesus uns zu beten gelehrt hat.

 

Segen

GL 13,3

So segne und behüte uns der liebende Gott.

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Schlusslied: 423 (Wer unterm Schutz des Höchsten steht)

 

Evangelium Mt 13,1-9 (-23)

 

1 An jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Ufer des Sees. 2 Da versammelte sich eine große Menschenmenge um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot und setzte sich. Und alle Menschen standen am Ufer. 3 Und er sprach lange zu ihnen in Gleichnissen. Er sagte: Siehe, ein Sämann ging hinaus, um zu säen. 4 Als er säte, fiel ein Teil auf den Weg und die Vögel kamen und fraßen es. 5 Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; 6 als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. 7 Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat. 8 Ein anderer Teil aber fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach. 9 Wer Ohren hat, der höre!

10 Da traten die Jünger zu ihm und sagten: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen? 11 Er antwortete ihnen: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen; ihnen aber ist es nicht gegeben. 12 Denn wer hat, dem wird gegeben und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. 13 Deshalb rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht hören und nicht verstehen. 14 An ihnen erfüllt sich das Prophetenwort Jesajas: Hören sollt ihr, hören und doch nicht verstehen; sehen sollt ihr, sehen und doch nicht einsehen. 15 Denn das Herz dieses Volkes ist hart geworden. Mit ihren Ohren hören sie schwer und ihre Augen verschließen sie, damit sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihren Ohren nicht hören und mit ihrem Herzen nicht zur Einsicht kommen und sich bekehren und ich sie heile. 16 Eure Augen aber sind selig, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören. 17 Denn, amen, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

18 Ihr also, hört, was das Gleichnis vom Sämann bedeutet. 19 Zu jedem Menschen, der das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse und nimmt weg, was diesem Menschen ins Herz gesät wurde; bei diesem ist der Samen auf den Weg gefallen. 20 Auf felsigen Boden ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört und sofort freudig aufnimmt; 21 er hat aber keine Wurzeln, sondern ist unbeständig; sobald er um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt wird, kommt er sofort zu Fall. 22 In die Dornen ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört, und die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum ersticken es und es bleibt ohne Frucht. 23 Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; er bringt Frucht - hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach.