Laudes
am 09.07.2017 (Lesejahr A – 14SiJ)
Eröffnung Lied 830 (Herr, du bist die Hoffnung)
Begrüßung:
Im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes!
Einleitung:
Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu
tragen habt.
Ich werde euch Ruhe verschaffen.
Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen
demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.
Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht.
Das ist heute Jesu frohe Botschaft für uns.
Kyrie:
·
Manchmal finden wir keine Ruhe, weil unser
Herz schwer und voll Kummer ist. Herr, erbarme dich.
·
Manchmal tragen wir schwer an der Last unseres
Alltags, an den Erwartungen, Enttäuschungen und Schuldgefühlen. Christus,
erbarme dich.
·
Wir sehnen uns danach, frei und unbeschwert zu
sein, wir sehnen uns nach einer Liebe, die uns bedingungslos trägt. Herr,
erbarme dich.
Lied 483,1-2 (Halleluja)
Evangelium Mt
11,25-30
Lied 483,3-4 (Halleluja)
Auslegung
Was wir in unserem Alltag
erleben, ist meistens nicht befreiend.
Wir müssen immer mehr Aufgaben
übernehmen, immer mehr Stress belastet uns, immer weniger Zeit ist für
liebevolle Zuwendung.
Im Alten Testament wird das,
z. B. bei Jeremia, dadurch beschrieben, dass anstelle eines hölzernen Jochs ein
eisernes Joch auferlegt wird.
Auch wir sind oft zu Sklaven
verkommen, leider auch zu Sklaven unserer eigenen Ansprüche. Für einen supertollen
Urlaub machen wir monatelang Überstunden, für unsere Feiern muss alles minutiös
geplant und sensationell sein, unsere Kinder müssen genau so geraten, wie wir
das wollen, usw. usw.
Hinzu kommt das Joch, das uns
die Gesellschaft auferlegt: In vielen Fällen sind wir gar nicht mehr frei, uns
zu entscheiden. Faire und nachhaltige Produkte sind schwer zu finden; den zu
hohen Anforderungen im Beruf können wir uns kaum entziehen, ein Termin jagt den
nächsten.
Jesus aber setzt ganz andere
Maßstäbe.
Schon Jesaja beschreibt den
Messias in der bekannten vorweihnachtlichen Verheißung:
„Das Volk, das im Dunkel lebt,
sieht ein helles Licht;
über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf.
Du zerbrichst das drückende
Joch, das Tragholz auf unserer Schulter und den Stock des Treibers.“
Das ist die christliche
Botschaft, die diese Religion groß gemacht hat. Das ist das Evangelium: Gott
befreit uns, er nimmt die Last, er schenkt Ruhe der Seele.
Diese Botschaft war zur Zeit
Jesu eine Sensation. Die Botschaft von einem Gott, der befreit, vor dem der
gesellschaftliche Rang gleichgültig ist, der nicht fordert, sondern liebt. Das
veränderte auch das Verhältnis der Menschen untereinander. Sklave und Herr aßen
miteinander, Männer und Frauen ebenso.
Diese frohe Botschaft ist noch
immer heilsam.
Aber wie muss Jesu Kirche
sein, wenn wir diese Botschaft ernst nehmen?
Welche Kraft hätte seine
Botschaft auch heute, wenn wir uns wirklich daran orientierten?
- Stille -
Kommt alle zu
mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe
verschaffen.
Lied 489,1-3 (Lasst uns loben)
Fürbitten:
Guter Gott, du
liebst uns und machst uns frei. Wir bitten dich:
1.
Wir
bitten für alle Menschen, dass sie dich erkennen und die Liebe und Freiheit
spüren, die du ihnen verleihst.
Du Gott der Freiheit: Wir bitten dich,
erhöre uns!
2.
Wir
bitten dich für uns, dass wir uns nicht zu Sklaven machen lassen, weder von
Menschen noch von Bedürfnissen.
Du Gott der Freiheit: Wir bitten dich,
erhöre uns!
3.
Wir
bitten dich für unsere Kirche, dass sie die frohe Botschaft mit Kraft verkündet
und sich daran orientiert, was die Menschen frei und heil macht.
Du Gott der Freiheit: Wir bitten dich,
erhöre uns!
4.
Wir
bitten dich für uns, dass wir unseren Mitmenschen liebevoll begegnen, sie als
deine geliebten Geschöpfe ansehen und unsere Erwartungen an sie nicht zum
Maßstab machen.
Du Gott der Freiheit: Wir bitten dich,
erhöre uns!
5.
Wir
bitten dich für die Menschen in Krankheit und Not. Zeige du dich ihnen als der
liebende Gott und sende ihnen Menschen zu Hilfe.
Du Gott der Freiheit: Wir bitten dich,
erhöre uns!
6.
Wir
bitten dich für alle Verstorbenen. Lass sie leben bei dir
Du Gott der Freiheit: Wir bitten dich,
erhöre uns!
7.
Wir
bitten um unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Du Gott der Freiheit: Wir bitten dich,
erhöre uns!
Himmlischer
Vater, du liebst die Menschen und machst sie frei. Darum bitten wir dich durch
Christus, unseren Herrn, Amen.
Lied 481,1+6 (Sonne der Gerechtigkeit)
Vater unser
Wir beten gemeinsam, wie Jesus uns zu beten
gelehrt hat.
Segen
Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag
und die neue Woche:
So segne und behüte uns, Gott.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes.
Schlusslied: 752,1-3
(Wenn wir jetzt weitergehen)
Evangelium Mt 11,25-30
25 In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr
des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den
Unmündigen aber offenbart hast.
26 Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
27 Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand
kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und
der, dem es der Sohn offenbaren will.
28 Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten
zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.
29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin
gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.
30 Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht.