Laudes
am 18.06.2017 (Lesejahr A – 11SiJ)
Eröffnung Lied 830 (Herr, du bist die Hoffnung)
Begrüßung:
Im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes!
Einleitung:
Erst am Mittwoch ist Sommeranfang. Und dennoch hören wir
heute schon im Evangelium von der Ernte: „Die Ernte ist groß, aber es gibt nur
wenig Arbeiter.“
Etwas zu früh, könnte man
meinen. Aber es ist kein Text zum Erntedank, sondern hier spiegelt sich Jesu
Mitleid mit den Menschen wider, die „müde und erschöpft [sind] wie Schafe, die
keinen Hirten haben“.
Jesus geht es hier nicht
darum, sich an der Ernte zu erfreuen und sich auf den Lorbeeren auszuruhen,
sondern darum, dass die notwendige anstrengende Arbeit getan wird. Hierfür
braucht Gott zuverlässige, fähige und einsatzbereite Menschen – wie dich und
mich.
Mit dieser Suche kann man
nicht früh genug anfangen, gern schon am Ende des Frühlings.
Kyrie:
·
Manchmal sind auch wir wie Schafe, die keinen
Hirten haben, wir wissen den Weg nicht, brauchen Schutz und Zuwendung. Herr,
erbarme dich.
·
Manchmal sind wir müde und erschöpft von den
Anstrengungen des Alltags und den Enttäuschungen des Lebens. Christus, erbarme
dich.
·
Manchmal sind wir voller Begeisterung und
Energie für eine wichtige Aufgabe, fühlen uns aber allein auf weiter Flur.
Herr, erbarme dich.
Einführung
„Bittet also den Herrn der
Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.“
Es lohnt sich – nicht nur für
das Verständnis des Textes, sondern auch für den Blick auf die Kirche heute –
genauer auf diesen Satz im Zusammenhang des Evangeliums zu schauen.
Jesus hat die Bergpredigt
gehalten (Mt 5-7) und damit sein „Regierungsprogramm“ vorgestellt. Er ist jetzt
mit seinen Jüngern unterwegs (Mt 8-9), bettelarm und ohne festen Wohnsitz
ziehen sie durchs Land. Unterwegs heilt er einen Aussätzigen, den Diener des
Hauptmanns von Kafarnaum, die Schwiegermutter des Petrus, viele Besessene und
Kranke, einen Gelähmten, erweckt die Tochter eines Synagogenvorstehers, heilt
eine kranke Frau, zwei Blinde und einen Stummen. Er isst mit Zöllnern und
stillt einen Seesturm. Er zieht durch alle Städte und Dörfer, lehrt in den
Synagogen, verkündet das Evangelium vom Reich und heilt alle Krankheiten und
Leiden.
Das ist die Situation, das ist die Arbeit in der Ernte.
Dies alles im ganzen Land zu
tun, ist zu viel für einen alleine. Jesus zeigt, wie’s geht und bittet Gott
darum, dass es mehr Arbeiter geben möge. Dazu beruft er die 12 Apostel für die
12 Stämme Israels. Sie geben das weiter, was sie empfangen haben. Nach der
Auferstehung geht Jesu Auftrag darüber hinaus, wenn er sagt: „Geht zu allen
Völkern“. (Mt 28,19)
Und heute? Wenn wir darum
bitten, dass Gott Arbeiter in die Ernte schickt, was denken wir dann dabei?
Ist uns dann klar, dass es
hier um ganz intensive Arbeit am Menschen geht, darum, sie heil zu machen, ihr
Leben zur Geltung zu bringen?
Ist die Not der Menschen, ihre
Müdigkeit und Erschöpfung heute nicht mindestens genauso groß?
Nehmen wir ernst, dass es
nicht um Pastoralkonzepte, Verwaltungsstrukturen und Vermögensmanagement geht?
Sind wir bereit, zu dieser
Arbeit berufen zu werden, jeder auf seine Weise?
Ist uns klar, dass der Lohn
kein Ruhm und kein Geld sein wird?
Wir dürfen darauf vertrauen,
dass der Herr Arbeiter für seine Ernte beruft, fixieren wir uns nicht so sehr
auf die Anzahl der Priester und Ordensleute. Jesus beauftragt die, die um ihn
sind. Sie haben umsonst empfangen und sollen umsonst geben. Dazu stattet er sie
– und uns! – mit göttlicher Vollmacht aus.
Lied 383 (Ich lobe meinen Gott)
Evangelium Mt
9,36-10,8
Lied 346,1 (Atme in uns)
Gebet 21,3
Lied 346,3 (Atme in uns)
Fürbitten:
Guter Gott, die
Ernte ist groß, überall wo Menschen dich brauchen. Wir bitten dich:
1.
Wir
bitten dich für alle haupt- und nebenamtlichen Mitarbeiter in den Kirchen. Hilf
ihnen, deinen Auftrag so zu leben, dass die Menschen deinen Heiligen Geist
spüren.
Du Herr der Ernte: Wir bitten dich,
erhöre uns!
2.
Wir
bitten dich für alle Menschen, die an dich glauben, dass sie sich von dir rufen
lassen als Arbeiter mit göttlichem Auftrag: in der Partnerschaft, in der
Familie, im Beruf, in der Freizeit.
Du Herr der Ernte: Wir bitten dich,
erhöre uns!
3.
Wir
bitten dich für alle Menschen, die auf der Suche nach dir sind, für alle, die
müde und erschöpft sind. Schenke ihnen Menschen, die ihnen nahe sind und neue
Kraft geben.
Du Herr der Ernte: Wir bitten dich,
erhöre uns!
4.
Wir
bitten dich für alle Täuflinge, Kommunionkinder und Firmlinge dieses Jahres.
Schenke ihnen ein Leben, in dem sie deine Nähe und Zuwendung jederzeit spüren.
Du Herr der Ernte: Wir bitten dich,
erhöre uns!
5.
Wir
bitten dich für alle Verstorbenen. Lass sie leben bei dir
Du Herr der Ernte: Wir bitten dich,
erhöre uns!
6.
Wir
bitten um unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Du Herr der Ernte: Wir bitten dich,
erhöre uns!
Himmlischer
Vater, du bist ein mächtiger Gott des Lebens. Darum bitten wir dich durch
Christus, unseren Herrn, Amen.
Lied 358,5-6 (Ich will dich lieben)
Vater unser
Wir beten gemeinsam, wie Jesus uns zu beten
gelehrt hat.
Segen
Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag
und die neue Woche:
So segne und behüte uns, Gott.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes.
Schlusslied: 752,1-3
(Wenn wir jetzt weitergehen)
Evangelium Mt 9,36-10,8
36 Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit
ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben.
37 Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber
es gibt nur wenig Arbeiter.
38 Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine
Ernte auszusenden.
1 Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die
Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu
heilen.
2 Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon,
genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus,
und sein Bruder Johannes,
3 Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der
Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus,
4 Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später
verraten hat.
5 Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht
zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter,
6 sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
7 Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.
8 Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein,
treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.