Laudes
am 29.01.2017 (Lesejahr A – 4. SiJ)
Eröffnung Lied 710,1 (Der Tag ist aufgegangen)
Begrüßung:
Im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes!
Einleitung:
Selig seid ihr! Freut
euch und jubelt!
Diese wunderbare
Verheißung Jesu dürfen wir heute hören.
Was wir täglich erleben
ist:
Selig sind die
Vermögenden, denn Geld regiert die Welt.
Selig sind die immer
Lustigen, denn sie kennen die Schattenseiten des Lebens nicht.
Selig sind die
Gewissenlosen, denn sie werden es zu etwas bringen.
Selig sind die
Machthungrigen, denn jeder ist sich selbst der Nächste.
Selig sind die
Raffinierten, denn sie werden ihre Schäfchen ins Trockene bringen.
Selig sind alle, die alternative
Fakten präsentieren, denn die Welt will betrogen sein.
Kyrie
·
Herr, wir sehen die große und auch unsere
kleine Welt, die oft nicht so ist, wie es dir gefällt. Herr, erbarme dich.
·
Herr, schnell sind wir dabei, jemanden als
Spinner abzutun, der sich bedingungslos für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt.
Christus, erbarme dich.
·
Herr, du sprichst uns Mut zu, dass wir uns
freuen dürfen, weil du auf unserer Seite bist. Herr, erbarme dich.
Lied 474,1+3 (Wenn wir das Leben teilen)
Hinführung
Selig sind, die anders handeln, sagt Jesus.
Wer zu ihm gehört, der darf sich nicht abfinden, der soll etwas wagen.
Die Seligpreisungen stellen die Welt, wie wir sie vorfinden, auf den
Kopf. Jesus zeichnet mit ihnen eine Kontrastgesellschaft.
In Jesu Namen sollen wir aufstehen, wo immer Rech gebrochen wird, wo
Menschen gefoltert, erniedrigt, vernachlässigt werden.
Eine Vertröstung auf das Jenseits, Opium des Volkes,
sind die Seligpreisungen nicht.
Sie sind Hoffnung für eine veränderbare, verbesserliche Welt im Hier
und Jetzt, in dieser Welt.
Wir Christen dürfen hoffen, dass Gottes Zukunft über unsere Zeit und
Welt hinausgeht.
Belächelt wurden diese Worte immer wieder.
Aber sie werden Christen immer wieder aufrütteln, sich nicht
anzupassen. Die Seligpreisungen sind nicht eine Vertröstung auf eine bessere
Welt, sondern eine Aufforderung zur Einmischung in unserer Zeit und Welt.
Lied 458 (Selig seid ihr)
Evangelium Mt 5,1-12a
Betrachtung (instrumentale Variation über GL458)
Auf den
Bildern, die hier heute sind, haben Jugendliche dargestellt, was die
Seligpreisungen für sie heute bedeuten. Wir können uns einen Moment von ihren
Bildern ansprechen lassen.
Lied 458 (Selig seid ihr)
Fürbitten:
Guter Gott, wir leben in einer
Welt, in der wir jeden Tag herausgefordert sind. Wir bitten dich:
1. Die
acht reichsten Menschen der Welt besitzen genauso viel wie die ärmere Hälfte
der Weltbevölkerung. Die Ungerechtigkeit schreit zum Himmel. Gib uns Mut, dass
wir gegen die Ungerechtigkeit aufstehen.
Du menschenfreundlicher Gott: Wir bitten
dich, erhöre uns!
2. In
unserer Gesellschaft wird das Leid oft verdrängt. Gib uns die Kraft, das Leid
des Nächsten zu sehen und helfend und tröstend da zu sein.
Du menschenfreundlicher Gott: Wir bitten
dich, erhöre uns!
3. In
unserem Leben müssen wir uns oftmals entscheiden, ob wir auf Kosten anderer
leben oder uns beschränken wollen. Gib uns die Entschlossenheit, dass wir auf
deine innere Stimme in uns hören.
Du menschenfreundlicher Gott: Wir bitten
dich, erhöre uns!
4. Jeden
Tag werden wir umworben, uns selbst und den Konsum in den Mittelpunkt zu
stellen. Schenke uns die Einsicht, dass das Glück nicht von Versicherung und
Kaufkraft abhängt, sondern von Zuwendung und Mitmenschlichkeit.
Du menschenfreundlicher Gott: Wir bitten
dich, erhöre uns!
5. Wir leben
in einer Welt, in der Unwahrheit und Ignoranz, Beschimpfung und Diffamierung
der Andersdenkenden hoffähig geworden scheinen. Schenke uns die Kraft,
wahrhaftig zu bleiben und offen für den Anderen.
Du menschenfreundlicher Gott: Wir bitten
dich, erhöre uns!
6. Wir
bitten für unsere Verstorbenen, von denen wir – scheinbar entgegen aller
modernen Vernunft – hoffen und glauben, dass sie bei Dir leben.
Du menschenfreundlicher Gott: Wir bitten
dich, erhöre uns!
7. Wir bitten
um unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Christus, du Heiland der Welt: Wir bitten
dich, erhöre uns!
Guter Gott, dein Sohn hat uns
die Vision einer göttlichen Welt geoffenbart. Darum bitten wir dich durch
Christus, unseren Herrn, Amen.
Lied 474,4+5 (Wenn wir das Leben teilen)
Vater unser
Segen
Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag
und die neue Woche:
Gott segne und behüte uns.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes.
Schlusslied: 710,2
(Der Tag ist aufgegangen)
Evangelium Mt 5,1-12a
1 Als Jesus die vielen
Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten
zu ihm.
2 Dann begann er zu reden und
lehrte sie.
3 Er sagte: Selig, die arm
sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
4 Selig die Trauernden; denn
sie werden getröstet werden.
5 Selig, die keine Gewalt
anwenden; denn sie werden das Land erben.
6 Selig, die hungern und
dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.
7 Selig die Barmherzigen; denn
sie werden Erbarmen finden.
8 Selig, die ein reines Herz
haben; denn sie werden Gott schauen.
9 Selig, die Frieden stiften;
denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
10 Selig, die um der
Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.
11 Selig seid ihr, wenn ihr um
meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet
werdet.
12 Freut euch und jubelt: Euer
Lohn im Himmel wird groß sein.
Übersetzung von Walter Jens: