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Heilige

Peter und Paul - 29. Juni

2/18/2022 (Wilfried Hölscher, Pfarrei St. Viktor, Dülmen)

Laudes am 1.07.2018 (Lesejahr ABC - Hochfest Peter und Paul)

 

Eröffnung Lied 869,1+2 (Heut singt dem Herrn)

Begrüßung:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

Am 29. Juni ist das Hochfest St. Peter und Paul.

Ohne die beiden Apostel Petrus und Paulus wäre die heutige Kirche nicht denkbar.

Petrus wird von Jesus Fels genannt, auf dem die Kirche sich gründet. Er wird als erster Bischof von Rom angesehen. Bis heute bezeichnen sich die Päpste als Nachfolger Petri. Sein Attribut ist der Schlüssel zum Himmel.

Paulus hat Petrus mehrere Male getroffen. Beide sind verschiedene Typen, ergänzen sich aber gut. Während Petrus der Kirche als Fels Stabilität gibt, hält Paulus die Urkirche in Bewegung. Nach seiner Bekehrung missioniert er die Heiden. Er gründet auf gefährlichen Missionsreisen zahlreiche Gemeinden und hält Briefkontakt zu ihnen. Ohne Paulus würde es heute keine Weltkirche geben, der über eine Milliarde Katholiken angehören. Seine Attribute sind das Buch und das Schwert des Glaubens.

Ich habe Ihnen ein Fresko aus dem 12. Jh. von der griechischen Insel Athos mitgebracht, auf dem beide sehr dynamisch dargestellt sind, anders als auf vielen anderen Darstellungen. Ja, jung und draufgängerisch waren sie, Sturm-und-Drang-Menschen, die alles für ihre Überzeugung getan haben.
Und wie jeder junge Mensch wurden die beiden auch älter, weiser und gelassener. Und dennoch ließen sie nicht nach, für die Sache Jesu einzutreten.

 

Kyrie:

·        Herr, manchmal sind wir wie ein Fels, auf den man sich verlassen kann, manchmal aber auch enttäuschen wir die Erwartung der anderen. Herr, erbarme dich.

·        Herr, wir wünschen uns, dass sich die Kirche und die Gesellschaft gut entwickeln, doch wir selbst sind manchmal zu zaghaft und mutlos. Christus, erbarme dich.

·        Herr, wir sind Teil einer großen Gemeinde und dürfen darauf hoffen, dass du dein Reich groß machst. Herr, erbarme dich.

 

Lied

Evangelium Mt 16,13-19

 

Auslegung

Im Evangelium kommt nur Petrus zur Sprache, Paulus taucht erst in der Apostelgeschichte auf, er hat Jesus vor Ostern nicht kennen gelernt. Und doch gehören beide zusammen, weil beide die Pfeiler der Kirche Christi sind.

 

Petrus spricht im heutigen Evangelium das Glaubensbekenntnis, stellvertretend für alle, die an Christus glauben. Das macht ihn zum Fundament, zum Fels.

Paulus hat Jesus vor Ostern nie kennen gelernt. Und doch ist er begeistert durch ihn.

Petrus und Paulus sind sehr unterschiedlich und doch ähnlich.

Sie verbindet das Scheitern (Petrus verleugnet Jesus, der Hahn kräht, und Paulus ist bei Stephanus‘ Steinigung federführend als Christenverfolger dabei).

Sie verbindet aber auch der besondere Auftrag durch Christus und ein Engagement für das Reich Gottes bis zum Tod.

Jesus verlässt sich auf zwei Menschen, die sehr menschlich, nicht übernatürlich sind. So können sie Vorbild sein für uns, das mit dem Scheitern bekommen wir manchmal ja schon ganz gut hin!

 

Petrus und Paulus waren keineswegs immer einer Meinung. Z. B. in der Frage der Heidenchristen haben sie engagiert gestritten. Aber sie haben um die Sache gerungen mit einem vernünftigen Kompromiss im Sinne der ihnen anvertrauten Gemeinde und Menschen.

So können sie Vorbild sein für die Entscheider in unserer Kirche. Auch heute wünschen wir uns Entscheidungen und Kompromisse im Sinne der Menschen und Gemeinden.

 

Wir alle sind gefordert, ob jung oder alt, Mann oder Frau. Wir sind die, die Jesu Sache zur Geltung bringen sollen und können. Nicht unbedingt im Großen, sondern jeden Tag dort, wo wir sind.

 

Lied 409,1-4 (Singt dem Herrn ein neues Lied)

Fürbitten

Herr, Jesus Christus, du hast deine Kirche auf dem Fundament der Apostel gebaut. Wir bitten dich: 

1.   Für alle, die in der Kirche Verantwortung tragen, dass sie in deinem Geist planen und handeln. Lebendiger Gott: wir bitten dich, erhöre uns.

2.   Für den Papst und die Bischöfe, dass sie getreu deinem Wort mit Weisheit und Klugheit deine Kirche leiten. Lebendiger Gott: wir bitten dich, erhöre uns.

3.   Für das ganze Volk Gottes, das du zum Zeugnis für deine Liebe berufen hast. Lebendiger Gott: wir bitten dich, erhöre uns.

4.   Für alle Menschen, die zweifeln, dass sie ihr Auge, Ohr und Herz öffnen für deine Botschaft. Lebendiger Gott: wir bitten dich, erhöre uns.

5.   Wir beten für unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Lebendiger Gott: wir bitten dich, erhöre uns.

Dir, dem Gott unseres Heils, danken wir für alles, was du uns schenkst, durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 

Lied: Lied 869,3 (Heut singt dem Herrn)

Vater unser

 

Segen

Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag und die neue Woche:

So segne und behüte uns der gute Gott.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Schlusslied: 543,1+2+4 (Wohl denen, die da wandeln)

 

Evangelium Mt 16,13-19

 

13 Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger und sprach: Für wen halten die Menschen den Menschensohn?

14 Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten.

15 Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?

16 Simon Petrus antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!

17 Jesus antwortete und sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.

18 Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.1

19 Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.

 

Griechisches Fresko: Die Umarmung von Petrus und Paulus, 12. Jahrhundert, Vatopedi-Kloster auf dem Athos