Laudes
am 04.12.2016 (Lesejahr A – 2. Advent)
Eröffnung Lied 233, 1-2 (O Herr, wenn du kommst)
Begrüßung:
Im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes!
Einleitung:
Eine Stimme ruft in der
Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!
Johannes bereitet auf
die Ankunft Gottes vor, er fordert uns auf, die gewohnten Wege zu verlassen und
neu zu beginnen. Jetzt ist die Zeit! Jetzt entscheidet es sich!
Kyrie
·
Herr, wir haben es uns gut eingerichtet in
unserem Leben, selten denken wir darüber nach, ob alles gut ist. Herr, erbarme
dich.
·
Herr, es fällt uns schwer, gewohnte Wege zu
verlassen und neu zu beginnen. Christus, erbarme dich.
·
Herr, wir verschieben gern Entscheidungen, weil
wir ja scheinbar noch so viel Zeit haben und nicht wahrhaben wollen, dass jetzt
die Zeit ist zu handeln. Herr, erbarme dich.
Lied 233,3-4 (O Herr, wenn du kommst)
Hinführung
Johannes ist
die Stimme in der Wüste, die ruft: Bereitet dem Herrn den Weg.
Auch heute
hören wir Johannes‘ Botschaft in unseren Wüsten: in der Wüste der Einsamkeit,
in der Wüste der Hektik, in der Wüste der Belanglosigkeiten, die Liste unserer
Wüsten ist lang.
Das Bild
karikiert unsere adventliche Situation: Massen hetzen vollbepackt durch mit
christlichen Symbolen geschmückte Straßen und Gebäude, Weihnachtsmänner und
Sterne über Bethlehem stürzen auf die Menschen ein. Vor lauter Trubel ist kaum
etwas wirklich erkennbar. Hinein ins Getümmel, offenbar kommt niemand wieder
heraus.
Und dann ist
da der Prophet, der von der anderen Seite aus den Menschen zuruft. Was er ruft,
ist im Bild nicht zu sehen, wird ja auch in der Realität nicht wahrgenommen.
Niemand im Kaufrausch-Dschungel nimmt Notiz von diesem seltsamen Rufer.
So ist das mit
der Stimme Gottes. Sie scheint aus einer anderen Welt zu kommen, von unserer
Wirklichkeit durch einen reißenden Fluss oder einen tiefen Graben getrennt.
Oder wird hier gerade der Untergang ins Bild gesetzt? Versinkt dieser
adventliche Turm zu Babel gerade? Rettung ausgeschlossen?
Johannes nimmt
den Pharisäern und Sadduzäern ihre scheinbare Sicherheit, wenn er ihnen zuruft:
Meint nicht, ihr könntet sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater. Denn ich sage
euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen.
Das gleiche
gilt uns: Glauben wir mal nicht, nur weil wir uns Christen nennen, wäre bei uns
alles in Ordnung. Nur weil wir unsere Häuser schon seit vier Wochen mit
Lichtern und Weihnachtsmännern dekorieren, gehe dieser Aufruf an uns vorbei.
Nur weil wir regelmäßig zur Kirche gehen, seien alle anderen gemeint, nur wir
nicht.
Gott fordert
mehr, sagt Johannes. Wir sind aufgefordert, Frucht hervorzubringen, die unsere
Umkehr zeigt.
Still werden,
statt mit der Masse zu schreien.
Sich Menschen
zuwenden statt jemanden abzuschreiben.
Liebe schenken
statt Streit zu schüren.
Schöpferisch-kreativ
wirken statt nur zu konsumieren.
Geduldig zu
sein, statt Stress zu verbreiten.
Auch diese
Liste ist lang.
Advent heißt
nicht nur abwarten, dass oder bis etwas passiert. Advent heißt aktiv zu warten,
sich selbst zu besinnen, umzukehren, wo es nottut und Frucht zu bringen.
Jetzt ist die
Zeit und die Stunde!
Wer dies nicht
erkennt, den wird Gottes Zorn mit voller Wucht treffen: Gott hat die Axt schon
an die Wurzel der Bäume gelegt, um sie mit Macht umzuhauen. Er wird die Spreu
vom Weizen trennen und die unbrauchbare Spreu in nie erlöschendem Feuer
verbrennen.
Dies sollte
uns Ansporn genug sein, unser Leben zu ändern. Als umgehauener Baum oder
verbrennende Spreu wollen wir nicht enden, wenn der Herr kommt. Darauf setzt
auch Gott durch seinen Propheten Johannes. Es geht nicht um den Untergang der
Menschen, sondern um die Rettung durch Umkehr.
Lied 754 (O komm, o komm, Emanuel)
Evangelium Mt 3,1-12
Gemeinsames Gebet:
Jesaja 11
Wir wollen gemeinsam
den Text aus dem Buch Jesaja lesen, der eine Vision für das Leben nach Gottes
Willen ist. So soll Gottes neues Volk sein!
Lied 221,1-3 (Kündet
allen in der Not)
Fürbitten:
Herr Jesus, wir wollen uns auf
deine Ankunft in unserem Leben vorbereiten.
Wir bitten dich:
1. Wir
bitten für alle, die laut sind ohne nachzudenken, die Meinungen und Stimmungen
verbreiten, die nicht gut tun.
Lass sie still werden und deine Stimme hören.
Christus, du Heiland der Welt: Wir bitten
dich, erhöre uns!
ODER Antwortruf: 226 (Bereitet den Weg des Herrn)
2. Wir
bitten für alle, die die Beziehung zueinander verloren haben. Schenke ihnen den
Mut, sich wieder neu einander zuzuwenden.
Christus, du Heiland der Welt: Wir bitten
dich, erhöre uns!
3. Wir
bitten für alle, die im Streit leben. Schenke ihnen eine neue Sicht, die
liebend auch auf diejenigen schaut, die eine andere Meinung haben, und
Versöhnung.
Christus, du Heiland der Welt: Wir bitten
dich, erhöre uns!
4. Wir
bitten für uns alle, dass wir nicht dem Konsum erliegen, sondern die wichtigen
Dinge in den Vordergrund rücken, damit unser Leben und unsere menschliche
Gemeinschaft gelingt.
Christus, du Heiland der Welt: Wir bitten
dich, erhöre uns!
5. Wir
bitten für uns, dass wir aufmerksam sind für das, was zu tun ist. Lass uns
unsere Zeit nutzen und gute Früchte bringen.
Christus, du Heiland der Welt: Wir bitten
dich, erhöre uns!
6. Wir
bitten für unsere lieben Verstorbenen, die im Vertrauen auf die Erlösung durch
Gott den Weg gegangen sind.
Christus, du Heiland der Welt: Wir bitten
dich, erhöre uns!
7. Wir bitten
um unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Christus, du Heiland der Welt: Wir bitten
dich, erhöre uns!
Guter Gott, du hast deinen
Sohn in die Welt gesandt, damit er uns zeigt, wie du bist. Lass uns dich erkennen
und umkehren zu einem Leben, das dir gefällt. Durch Christus, unseren Herrn,
Amen.
Lied 221,5 (Kündet
allen in der Not)
Vater unser
Segen
Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag
und die neue Woche:
Gott segne und behüte uns.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes.
Schlusslied: 218,1+5
(Macht hoch die Tür)
Evangelium Mt 3,1-12
1 In jenen Tagen trat Johannes
der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa:
2 Kehrt um! Denn das
Himmelreich ist nahe.
3 Er war es, von dem der
Prophet Jesaja gesagt hat: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn
den Weg! Ebnet ihm die Straßen!
4 Johannes trug ein Gewand aus
Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder
Honig waren seine Nahrung.
5 Die Leute von Jerusalem und
ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus;
6 sie bekannten ihre Sünden
und ließen sich im Jordan von ihm taufen.
7 Als Johannes sah, dass viele
Pharisäer und Sadduzäer zur Taufe kamen, sagte er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut,
wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt?
8 Bringt Frucht hervor, die
eure Umkehr zeigt,
9 und meint nicht, ihr könntet
sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen
Steinen Kinder Abrahams machen.
10 Schon ist die Axt an die
Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird
umgehauen und ins Feuer geworfen.
11 Ich taufe euch nur mit
Wasser (zum Zeichen) der Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als
ich und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem
Heiligen Geist und mit Feuer taufen.
12 Schon hält er die Schaufel
in der Hand; er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine
Scheune bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.
Eine Stimme ruft in der
Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg!
Eine Stimme ruft in der
Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg!
Jesaja 11
1 Ein
Spross wächst aus dem Baumstumpf Isai, ein neuer Trieb schießt hervor aus
seinen Wurzeln.
2 Ihn
wird der Herr mit seinem Geist erfüllen, dem Geist, der Weisheit und Einsicht
gibt, der sich zeigt in kluger Planung und in Stärke, in Erkenntnis und Ehrfurcht
vor dem Herrn.
3 Gott
zu gehorchen ist ihm eine Freude. Er urteilt nicht nach dem Augenschein und
verlässt sich nicht aufs Hörensagen.
4 Den
Entrechteten verhilft er zum Recht, für die Armen im Land setzt er sich ein.
Seine Befehle halten das Land in Zucht, sein Urteilsspruch tötet die
Schuldigen.
5
Gerechtigkeit und Treue umgeben ihn wie der Gürtel, der seine Hüften
umschließt.
6 Dann
wird der Wolf beim Lamm zu Gast sein, der Panther neben dem Ziegenböckchen
liegen; gemeinsam wachsen Kalb und Löwenjunges auf, ein kleiner Junge kann sie
hüten.
7 Die
Kuh wird neben dem Bären weiden und ihre Jungen werden beieinander liegen; der
Löwe frisst dann Häcksel wie das Rind.
8 Der
Säugling spielt beim Schlupfloch der Schlange, das Kleinkind steckt die Hand in
die Höhle der Otter.
9
Niemand wird Böses tun und Unheil stiften auf dem Zion, Gottes heiligem Berg.
So wie das Meer voll Wasser ist, wird das Land erfüllt sein von Erkenntnis des
Herrn.
10
Wenn jene Zeit gekommen ist, dann wird der Spross aus der Wurzel Isais als
Zeichen dastehen, sichtbar für die Völker; dann kommen sie und suchen bei ihm
Rat. Von dem Ort, den er zum Wohnsitz nimmt, strahlt Gottes Herrlichkeit hinaus
in alle Welt.
Jesaja 11
1 Ein
Spross wächst aus dem Baumstumpf Isai, ein neuer Trieb schießt hervor aus
seinen Wurzeln.
2 Ihn
wird der Herr mit seinem Geist erfüllen, dem Geist, der Weisheit und Einsicht
gibt, der sich zeigt in kluger Planung und in Stärke, in Erkenntnis und
Ehrfurcht vor dem Herrn.
3 Gott
zu gehorchen ist ihm eine Freude. Er urteilt nicht nach dem Augenschein und
verlässt sich nicht aufs Hörensagen.
4 Den
Entrechteten verhilft er zum Recht, für die Armen im Land setzt er sich ein.
Seine Befehle halten das Land in Zucht, sein Urteilsspruch tötet die
Schuldigen.
5
Gerechtigkeit und Treue umgeben ihn wie der Gürtel, der seine Hüften
umschließt.
6 Dann
wird der Wolf beim Lamm zu Gast sein, der Panther neben dem Ziegenböckchen
liegen; gemeinsam wachsen Kalb und Löwenjunges auf, ein kleiner Junge kann sie
hüten.
7 Die
Kuh wird neben dem Bären weiden und ihre Jungen werden beieinander liegen; der
Löwe frisst dann Häcksel wie das Rind.
8 Der
Säugling spielt beim Schlupfloch der Schlange, das Kleinkind steckt die Hand in
die Höhle der Otter.
9
Niemand wird Böses tun und Unheil stiften auf dem Zion, Gottes heiligem Berg.
So wie das Meer voll Wasser ist, wird das Land erfüllt sein von Erkenntnis des
Herrn.
10
Wenn jene Zeit gekommen ist, dann wird der Spross aus der Wurzel Isais als
Zeichen dastehen, sichtbar für die Völker; dann kommen sie und suchen bei ihm
Rat. Von dem Ort, den er zum Wohnsitz nimmt, strahlt Gottes Herrlichkeit hinaus
in alle Welt.