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Advent Laudes LesejahrA

2. Advent

2/18/2022 (Wilfried Hölscher, Pfarrei St. Viktor, Dülmen)

Laudes am 04.12.2016 (Lesejahr A – 2. Advent)

 

Eröffnung Lied 233, 1-2 (O Herr, wenn du kommst)

 

Begrüßung:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

 

Einleitung:

Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!

Johannes bereitet auf die Ankunft Gottes vor, er fordert uns auf, die gewohnten Wege zu verlassen und neu zu beginnen. Jetzt ist die Zeit! Jetzt entscheidet es sich!

 

Kyrie

·        Herr, wir haben es uns gut eingerichtet in unserem Leben, selten denken wir darüber nach, ob alles gut ist. Herr, erbarme dich.

·        Herr, es fällt uns schwer, gewohnte Wege zu verlassen und neu zu beginnen. Christus, erbarme dich.

·        Herr, wir verschieben gern Entscheidungen, weil wir ja scheinbar noch so viel Zeit haben und nicht wahrhaben wollen, dass jetzt die Zeit ist zu handeln. Herr, erbarme dich.

 

Lied 233,3-4 (O Herr, wenn du kommst)

 

Hinführung

Johannes ist die Stimme in der Wüste, die ruft: Bereitet dem Herrn den Weg.

 

Auch heute hören wir Johannes‘ Botschaft in unseren Wüsten: in der Wüste der Einsamkeit, in der Wüste der Hektik, in der Wüste der Belanglosigkeiten, die Liste unserer Wüsten ist lang.

 

Das Bild karikiert unsere adventliche Situation: Massen hetzen vollbepackt durch mit christlichen Symbolen geschmückte Straßen und Gebäude, Weihnachtsmänner und Sterne über Bethlehem stürzen auf die Menschen ein. Vor lauter Trubel ist kaum etwas wirklich erkennbar. Hinein ins Getümmel, offenbar kommt niemand wieder heraus.

Und dann ist da der Prophet, der von der anderen Seite aus den Menschen zuruft. Was er ruft, ist im Bild nicht zu sehen, wird ja auch in der Realität nicht wahrgenommen. Niemand im Kaufrausch-Dschungel nimmt Notiz von diesem seltsamen Rufer.

So ist das mit der Stimme Gottes. Sie scheint aus einer anderen Welt zu kommen, von unserer Wirklichkeit durch einen reißenden Fluss oder einen tiefen Graben getrennt. Oder wird hier gerade der Untergang ins Bild gesetzt? Versinkt dieser adventliche Turm zu Babel gerade? Rettung ausgeschlossen?

 

Johannes nimmt den Pharisäern und Sadduzäern ihre scheinbare Sicherheit, wenn er ihnen zuruft:
Meint nicht, ihr könntet sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen.

Das gleiche gilt uns: Glauben wir mal nicht, nur weil wir uns Christen nennen, wäre bei uns alles in Ordnung. Nur weil wir unsere Häuser schon seit vier Wochen mit Lichtern und Weihnachtsmännern dekorieren, gehe dieser Aufruf an uns vorbei. Nur weil wir regelmäßig zur Kirche gehen, seien alle anderen gemeint, nur wir nicht.

 

Gott fordert mehr, sagt Johannes. Wir sind aufgefordert, Frucht hervorzubringen, die unsere Umkehr zeigt.

 

Still werden, statt mit der Masse zu schreien.

Sich Menschen zuwenden statt jemanden abzuschreiben.

Liebe schenken statt Streit zu schüren.

Schöpferisch-kreativ wirken statt nur zu konsumieren.

Geduldig zu sein, statt Stress zu verbreiten.

Auch diese Liste ist lang.

 

Advent heißt nicht nur abwarten, dass oder bis etwas passiert. Advent heißt aktiv zu warten, sich selbst zu besinnen, umzukehren, wo es nottut und Frucht zu bringen.

 

Jetzt ist die Zeit und die Stunde!

Wer dies nicht erkennt, den wird Gottes Zorn mit voller Wucht treffen: Gott hat die Axt schon an die Wurzel der Bäume gelegt, um sie mit Macht umzuhauen. Er wird die Spreu vom Weizen trennen und die unbrauchbare Spreu in nie erlöschendem Feuer verbrennen.

Dies sollte uns Ansporn genug sein, unser Leben zu ändern. Als umgehauener Baum oder verbrennende Spreu wollen wir nicht enden, wenn der Herr kommt. Darauf setzt auch Gott durch seinen Propheten Johannes. Es geht nicht um den Untergang der Menschen, sondern um die Rettung durch Umkehr.

 

 

Lied 754 (O komm, o komm, Emanuel)

 

Evangelium Mt 3,1-12

 

Gemeinsames Gebet: Jesaja 11

Wir wollen gemeinsam den Text aus dem Buch Jesaja lesen, der eine Vision für das Leben nach Gottes Willen ist. So soll Gottes neues Volk sein!

 

Lied 221,1-3 (Kündet allen in der Not)

 

Fürbitten:

 

Herr Jesus, wir wollen uns auf deine Ankunft in unserem Leben vorbereiten.
Wir bitten dich:

 

1.   Wir bitten für alle, die laut sind ohne nachzudenken, die Meinungen und Stimmungen verbreiten, die nicht gut tun.
Lass sie still werden und deine Stimme hören.
Christus, du Heiland der Welt: Wir bitten dich, erhöre uns!
ODER Antwortruf: 226 (Bereitet den Weg des Herrn)

2.   Wir bitten für alle, die die Beziehung zueinander verloren haben. Schenke ihnen den Mut, sich wieder neu einander zuzuwenden.
Christus, du Heiland der Welt: Wir bitten dich, erhöre uns!

3.   Wir bitten für alle, die im Streit leben. Schenke ihnen eine neue Sicht, die liebend auch auf diejenigen schaut, die eine andere Meinung haben, und Versöhnung.
Christus, du Heiland der Welt: Wir bitten dich, erhöre uns!

4.   Wir bitten für uns alle, dass wir nicht dem Konsum erliegen, sondern die wichtigen Dinge in den Vordergrund rücken, damit unser Leben und unsere menschliche Gemeinschaft gelingt.
Christus, du Heiland der Welt: Wir bitten dich, erhöre uns!

5.   Wir bitten für uns, dass wir aufmerksam sind für das, was zu tun ist. Lass uns unsere Zeit nutzen und gute Früchte bringen.
Christus, du Heiland der Welt: Wir bitten dich, erhöre uns!

6.   Wir bitten für unsere lieben Verstorbenen, die im Vertrauen auf die Erlösung durch Gott den Weg gegangen sind.
Christus, du Heiland der Welt: Wir bitten dich, erhöre uns!

7.   Wir bitten um unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Christus, du Heiland der Welt: Wir bitten dich, erhöre uns!

 

Guter Gott, du hast deinen Sohn in die Welt gesandt, damit er uns zeigt, wie du bist. Lass uns dich erkennen und umkehren zu einem Leben, das dir gefällt. Durch Christus, unseren Herrn, Amen.

 

Lied 221,5 (Kündet allen in der Not)

 

Vater unser

 

Segen

Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag und die neue Woche:

Gott segne und behüte uns.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Schlusslied: 218,1+5 (Macht hoch die Tür)

Evangelium Mt 3,1-12

1 In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa:

2 Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.

3 Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!

4 Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung.

5 Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus;

6 sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen.

7 Als Johannes sah, dass viele Pharisäer und Sadduzäer zur Taufe kamen, sagte er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt?

8 Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt,

9 und meint nicht, ihr könntet sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen.

10 Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.

11 Ich taufe euch nur mit Wasser (zum Zeichen) der Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.

12 Schon hält er die Schaufel in der Hand; er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.


Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg!

 

Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg!


Jesaja 11

1 Ein Spross wächst aus dem Baumstumpf Isai, ein neuer Trieb schießt hervor aus seinen Wurzeln.

2 Ihn wird der Herr mit seinem Geist erfüllen, dem Geist, der Weisheit und Einsicht gibt, der sich zeigt in kluger Planung und in Stärke, in Erkenntnis und Ehrfurcht vor dem Herrn.

3 Gott zu gehorchen ist ihm eine Freude. Er urteilt nicht nach dem Augenschein und verlässt sich nicht aufs Hörensagen.

4 Den Entrechteten verhilft er zum Recht, für die Armen im Land setzt er sich ein. Seine Befehle halten das Land in Zucht, sein Urteilsspruch tötet die Schuldigen.

5 Gerechtigkeit und Treue umgeben ihn wie der Gürtel, der seine Hüften umschließt.

6 Dann wird der Wolf beim Lamm zu Gast sein, der Panther neben dem Ziegenböckchen liegen; gemeinsam wachsen Kalb und Löwenjunges auf, ein kleiner Junge kann sie hüten.

7 Die Kuh wird neben dem Bären weiden und ihre Jungen werden beieinander liegen; der Löwe frisst dann Häcksel wie das Rind.

8 Der Säugling spielt beim Schlupfloch der Schlange, das Kleinkind steckt die Hand in die Höhle der Otter.

9 Niemand wird Böses tun und Unheil stiften auf dem Zion, Gottes heiligem Berg. So wie das Meer voll Wasser ist, wird das Land erfüllt sein von Erkenntnis des Herrn.

10 Wenn jene Zeit gekommen ist, dann wird der Spross aus der Wurzel Isais als Zeichen dastehen, sichtbar für die Völker; dann kommen sie und suchen bei ihm Rat. Von dem Ort, den er zum Wohnsitz nimmt, strahlt Gottes Herrlichkeit hinaus in alle Welt.

 

 

 

Jesaja 11

1 Ein Spross wächst aus dem Baumstumpf Isai, ein neuer Trieb schießt hervor aus seinen Wurzeln.

2 Ihn wird der Herr mit seinem Geist erfüllen, dem Geist, der Weisheit und Einsicht gibt, der sich zeigt in kluger Planung und in Stärke, in Erkenntnis und Ehrfurcht vor dem Herrn.

3 Gott zu gehorchen ist ihm eine Freude. Er urteilt nicht nach dem Augenschein und verlässt sich nicht aufs Hörensagen.

4 Den Entrechteten verhilft er zum Recht, für die Armen im Land setzt er sich ein. Seine Befehle halten das Land in Zucht, sein Urteilsspruch tötet die Schuldigen.

5 Gerechtigkeit und Treue umgeben ihn wie der Gürtel, der seine Hüften umschließt.

6 Dann wird der Wolf beim Lamm zu Gast sein, der Panther neben dem Ziegenböckchen liegen; gemeinsam wachsen Kalb und Löwenjunges auf, ein kleiner Junge kann sie hüten.

7 Die Kuh wird neben dem Bären weiden und ihre Jungen werden beieinander liegen; der Löwe frisst dann Häcksel wie das Rind.

8 Der Säugling spielt beim Schlupfloch der Schlange, das Kleinkind steckt die Hand in die Höhle der Otter.

9 Niemand wird Böses tun und Unheil stiften auf dem Zion, Gottes heiligem Berg. So wie das Meer voll Wasser ist, wird das Land erfüllt sein von Erkenntnis des Herrn.

10 Wenn jene Zeit gekommen ist, dann wird der Spross aus der Wurzel Isais als Zeichen dastehen, sichtbar für die Völker; dann kommen sie und suchen bei ihm Rat. Von dem Ort, den er zum Wohnsitz nimmt, strahlt Gottes Herrlichkeit hinaus in alle Welt.