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Advent Laudes LesejahrA

1. Advent

2/18/2022 (Wilfried Hölscher, Pfarrei St. Viktor, Dülmen)

Laudes am 01.12.2019 (Lesejahr A – 1. Advent)

WORDLE; Baumstumpf mit Kerzen; Text des Liedes zum Anpinnen; Fürbitten verteilen

 

Eröffnung Lied 84,1+3 (Morgenglanz der Ewigkeit)

 

Begrüßung:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

 

Einleitung:

Advent! Ein neues Kirchenjahr beginnt heute. Unser Kirchenjahr beginnt nicht mit einem Hochfest, sondern mit einer Verheißung: Der Herr wird kommen!

Für uns Christen ist der Advent geprägt durch Besinnung und Vorbereitung.

Daher gehören auch besondere Lieder in diese besondere Zeit – es sind noch nicht die Lieder der Weihnacht, auch wenn man auf den Straßen und in den Kaufhäusern einen anderen Eindruck gewinnen kann.

In den Laudes wollen wir in diesem Advent besonders auf die Lieder hören, die wir singen. Wir wollen ihre Texte bedenken und ihre besondere Musik erleben.

In jeder Woche wird ein Lied im Mittelpunkt stehen. Sie sind eingeladen, sich schon im Laufe der Woche mit dem Lied vertraut zu machen, über die Texte zu stolpern oder alte Erinnerungen an dieses Lied wachzurufen.

Heute hören und singen wir eines der jüngeren Adventslieder des Gotteslobs: „Kündet allen in der Not“ wurde 1971 von Friedrich Dörr getextet. Die Melodie stammt allerdings schon aus dem 17. Jahrhundert. Johann Rudolf Ahle, Vorgänger von Johann Sebastian Bach als Organist in Mühlhausen schuf sie 1662 auf den Text von „Morgenglanz der Ewigkeit“, das Lied haben wir gerade gesungen. Es ist eine Hymne, die den Sieg des Lichts feiert und die Seele beruhigen kann.

Hören wir in Stille auf die Musik.

 

Instrumental: Kündet allen in der Not

 

Friedrich Dörr lebte von 1908 bis 1993. Er war Priester und Theologieprofessor in Eichstätt. Als Mitglied der Gotteslobkommission schuf er eine Reihe neuer Lieder (u.a. Was uns die Erde Gutes spendet und Gott ruft sein Volk zusammen). Seine Sprache ist klar, einfach und schön.

 

Friedrich Dörr erblickte als zweites von fünf Kindern eines Bäckerehepaares in Mittelfranken das Licht der Welt. Er war ein schlaues Kind, konnte Abitur machen und studieren, so dass er 1933 die Priesterweihe in Rom empfing.

Ab 1935 war er Kaplan im Bistum Eichstätt. Für den jungen Priester waren die 30er Jahre angesichts der politischen Verhältnisse in Deutschland auch persönlich schwierig, so wurde sein Vater, als langjähriger Bürgermeister seines Heimatortes von den Nationalsozialisten abgesetzt und in Haft genommen.

Friedrich Dörr selbst erhielt 1940 seine Einberufung zur Wehrmacht. Während des Krieges war er erst Sanitäter und dann Kriegspfarrer u.a. in der Sowjetunion und schließlich bis Kriegsende Pfarrer von vier Lazaretten in Dänemark. Obwohl ihm die Möglichkeit eröffnet wurde, dem weiteren Kriegsdienst durch eine seelsorgerische Tätigkeit in der Heimat zu entgehen, wollte er aus pastoralen Gründen die Soldaten an der Front nicht verlassen: Wenn ich gehe, wird mein Platz nicht mehr besetzt. Er wurde Zeuge von Bekehrungen, aber auch von Erschießungen desertierter Soldaten, bei denen er zugegen sein musste.

Auch nach dem Krieg engagierte sich Dörr für durch Krieg betroffene Menschen.

Kündet allen in der Not“ klingt mit diesem Wissen ganz besonders. Der Texter weiß, was es heißt, in Not zu sein.

Auch wenn wir heute nicht im Krieg leben, so gibt es dennoch große Not weltweit: 19 Kriege finden im Moment statt 820 Mio. Menschen hungern 70 Mio. Menschen sind auf der Flucht.

Und auch bei uns gibt es Menschen in Not: 20 % der Deutschen gelten als arm,  schätzungsweise 200.000 Kinder werden missbraucht,  25 Menschen nehmen sich täglich das Leben,  jeden Tag versucht ein Mann, seine Frau zu ermorden.

Und trotzdem Mut und Vertrauen zu haben, geht nur mit Gott!
Gott herrlich zu schauen heißt, zu sehen und anzuerkennen, dass Gott der Herr ist.
Dann wird Gottes Heil allen Menschen zuteil.
Gottes Heil, nicht das Heil Hitlers oder irgendeiner anderen unheiligen Alternative.

Wir singen die 1. Strophe!

 

Lied 221,1 (Kündet allen in der Not)

 

Gott naht sich mit Huld. Was ist das eigentlich, Huld?

Huld ist Gnade oder Gunst, die der Herrscher einem Untergebenen erweist. Dass Gott uns mit neuer Huld naht, ist nötig, weil wir uns immer wieder von ihm abwenden. Jetzt aber gibt es für uns die göttliche Chance, uns wieder zu be-kehren, umzukehren, also wieder zu ihm zu gelangen. Weil er es will, weil er uns unsere Schuld vergeben will, uns erlösen will, weil er ewigen Frieden für uns will.

Was könnte es schöneres geben, als ein solches Versprechen für die Ewigkeit:
Sei erlöst von dem, was auf dir lastet, und lebe in Frieden!

Wir singen die 2. Strophe!

 

Lied 221,2 (Kündet allen in der Not)

 

Die Bilder, mit denen in diesem Lied das Heil Gottes beschrieben wird, entstammen dem Buch Jesaja, Kap. 35. Diesen Text hören wir jetzt in der Lesung

 

Lesung: Jes 35,1-10

 

Lied 221,3-4 (Kündet allen in der Not)

 

Fürbitten:

 

Herr Jesus, wir wollen uns auf deine Ankunft in unserem Leben vorbereiten.
Wir bitten dich:

 

1.   Wir bitten für alle weltweit, die in großer Not sind.
Für die Menschen im Krieg, für die Flüchtlinge, für die Hungernden.
Christus, du Heiland der Welt: (alle: Wir bitten dich, erhöre uns!)

2.   Wir bitten für alle, die bei uns in großer Not sind.
Für die körperlich oder seelisch Misshandelten, für die unheilbar Kranken,
für die Mutlosen.
Christus, du Heiland der Welt: (alle: Wir bitten dich, erhöre uns!)

3.   Wir bitten für uns alle, dass wir aufmerksam sind in der Zeit des Wartens.
Christus, du Heiland der Welt: (alle: Wir bitten dich, erhöre uns!)

4.   Wir bitten für unsere lieben Verstorbenen,
dass sie an deinem Mahl der Seligkeit teilnehmen dürfen und Erlösung finden.
Christus, du Heiland der Welt: (alle: Wir bitten dich, erhöre uns!)

Gott, du nahst dich mit neuer Huld, du wirst Not und Leid wenden und die Getreuen trösten. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn, Amen.

 

Lied 221,5 (Kündet allen in der Not)

 

Vater unser

 

Segen

Bitten wir Gott um seinen Segen für die Zeit des Wartens, dass wir uns aufmachen, um licht zu werden:

Gott segne und behüte uns.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Schlusslied: 219 (Mache dich auf und werde licht)

 


Lesung aus dem Buch Jesaja              (Jes 35,1-10 übers. von Jörg Zink)

 


Stärkt die müden Hände!

Macht fest die wankenden Knie!

Sagt den verzagten Herzen:

Seid getrost! Fürchtet euch nicht!

Seht! Da ist Gott!

Er kommt, zu vergelten,

er kommt und wird helfen!

 

Dann gehen die Augen der Blinden auf,

und die Ohren der Tauben öffnen sich,

dann werden die Lahmen springen

wie ein Hirsch,

und die Zunge der Stummen wird Gott preisen.

 

Denn Wasser brechen hervor in der Wüste

und Ströme im dürren Lande.

Wo trockene Erde war, stehen Teiche,

in der Dürre quellen die Brunnen.

Wo Schakale zuvor lagen,

stehen Gras, Rohr und Schilf.

Freuen wird sich die Wüste,

freuen soll sich das dürre Land,

frohlocken die Steppe und blühen.

Wie die Narzissen soll sie blühen

und jauchen und jubeln vor Lust

Sie soll die Herrlichkeit Gottes schauen

und die Pracht des Herrn.

Es wird eine Straße sich auftun,

ein heiliger Weg für Gottes Volk.

Kein Gottloser wird ihn betreten,

nur die Heiligen Gottes werden ihn gehen.

Kein Löwe wird sie bedrohen,

kein reißendes Tier sie überfallen.

Erlöste Menschen werden wandern

auf jener Straße.

Die Gefangenen, befreit durch den Herrn,

werden kommen,

nach Zion werden sie kommen mit Jauchzen.

 

Wie die Sonne

wird Freude über ihnen strahlen.

Die Freude wird Gast sein in ihrem Haus

und Fröhlichkeit bei ihnen einkehren.

Und fern wie ein Flüchtling,

der sich verbirgt,

werden das Seufzen sein und der Gram.

 

WORT DES LEBENDIGEN GOTTES


1.  Wir bitten für alle weltweit, die in großer Not sind.
Für die Menschen im Krieg, für die Flüchtlinge, für die Hungernden.
Christus, du Heiland der Welt: (alle: Wir bitten dich, erhöre uns!)

 

2.  Wir bitten für alle, die bei uns in großer Not sind.
Für die körperlich oder seelisch Misshandelten, für die unheilbar Kranken,
für die Mutlosen.
Christus, du Heiland der Welt: (alle: Wir bitten dich, erhöre uns!)

 

 

 

3.  Wir bitten für uns alle, dass wir aufmerksam sind in der Zeit des Wartens.
Christus, du Heiland der Welt: (alle: Wir bitten dich, erhöre uns!)

 

 

 

4.  Wir bitten für unsere lieben Verstorbenen,
dass sie an deinem Mahl der Seligkeit teilnehmen dürfen und Erlösung finden.
Christus, du Heiland der Welt: (alle: Wir bitten dich, erhöre uns!)