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Jahreskreis LesejahrC

8. Sonntag im Jahreskreis

2/18/2022 (Brigitte Bettscheider , Regina-Protmann-Stift Kelberg)

WORT- UND KOMMUNIONGOTTESDIENST

Achter Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C

Regina-Protmann-Stift Kelberg, 20. Januar 2019

Maria Mahlberg und Frau Gehrmann, Frau Groß (Orgel)

* Lied zum Einzug: GL 142,1-2

Begrüßung: Im Namen des Vaters … Wir wünschen einen guten Morgen und begrüßen uns als die Gemeinde des Herrn.

„Ich bin unschuldig! – Der andere ist schuld!“ Schon seit den Zeiten des Paradieses reden sich Menschen so hinaus. Adam schiebt die Schuld auf Eva. Und was uns in den Urgeschichten der Bibel verkündet wird, gilt wohl für jede Zeit. Wir messen allzu gern mit zweierlei Maß. Wir suchen für uns selbst allzu leicht nach Ausreden. Nur das Tun der anderen halten wir für schlimm und verwerflich.

Jesus wendet sich gegen ein solches Vorurteil, wie wir heute im Evangelium hören werden.

Kyrie: Herr Jesus Christus,

-         Du hast mit scharfem Blick die Menschen beobachtet, und ihre Fehler sind dir nicht entgangen: Herr, erbarme dich …

-         Du wirst dereinst als Richter der Welt wiederkommen und jedem Menschen gerecht werden: Christus, erbarme dich …

-         Du hast die Menschen ermutigt, selbst barmherzig zu sein, damit sie auch dein Wort der Barmherzigkeit hören dürfen: Herr, erbarme dich …

 

* Lied „Gott in der Höh“, GL 172

 

Tagesgebet: Lasset uns beten: Gerechter und barmherziger Gott, du hast uns durch deine Weisungen den rechten Weg gewiesen und leitest uns durch unser eigenes Gewissen zu den rechten Entscheidungen. Wir bitten dich, gib uns einen wachen Geist und ein redliches Herz, dass wir die Mitmenschen und uns selbst gerecht beurteilen und so vor deinem gnädigen Urteil bestehen können. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, jetzt und in Ewigkeit. (Amen)


In der Lesung geht es um die Prüfung des Menschen. Was ist gut und echt an ihm und was ist wertlos?

 

Wir hören die Lesung aus dem Buch Jesus Sirach (Sir 27,4-7)

Wort des lebendigen Gottes

 

* Zwischengesang GL 517 Kehrvers: Vorsänger/Gemeinde

(Der Herr vergibt die Schuld und rettet unser Leben)


Lobe den Herrn, meine Seele, und alles in mir seinen heiligen Namen.

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:

der dir all deine Schuld vergibt und all deine Gebrechen heilt;

der dein Leben vor dem Untergang rettet und dich mit Huld und Erbarmen krönt.

 

KV

 

Der Herr ist barmherzig und gnädig, langmütig und reich an Güte.

Er handelt an uns nicht nach unseren Sünden und vergilt uns nicht nach unserer Schuld.

So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang, so weit entfernt er die Schuld von uns.

Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über alle, die ihn fürchten.

 

KV

 

Wie man einen guten Baum an seinen Früchten erkennt, so erkennt man einen guten Menschen an seinen Worten und Taten.

 

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas (LK 6,39-45) – (Ehre sei dir, o Herr)

 

LK 6, 39-45

 

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus (Lob sei dir, Christus)

 

Gedanken zum Evangelium:
Liebe Mitchristen! Einen Splitter im Auge zu haben, wie es heute im Evangelium heißt, ist schmerzhaft, und es ist gefährlich. Und gar einen Balken im Auge zu haben, das ist ja unmöglich. Hier hat Jesus übertrieben, und zwar ganz drastisch und ganz absichtlich. Er wählt dieses starke, eigentlich unmögliche Bild für etwas, was wir sonst recht gerne und recht leicht übersehen: dass wir zwar für die Fehler der anderen einen gnadenlosen, scharfen Blick haben, dagegen bei den eigenen Fehlern, da ist es oft, wie wenn wir ein Brett vor dem Kopf hätten. Die eigenen Fehler werden allzu leicht übersehen.

Ein Balken im Auge macht unweigerlich blind. Sind wir nicht oft blind, betriebsblind? Das heißt, in allen eigenen Bereichen will man die Fehler und Mängel einfach nicht wahrhaben. Alles in unserem Betrieb ist ideal. Alles in der eigenen Familie ist in Ordnung. Alles bei meinen Kindern, alles bei mir selbst.

Betriebsblind zu sein, das ist die Unfähigkeit zur kritischen Betrachtung, zur realistischen Einschätzung seiner selbst. Eigene Fehler will man nicht sehen, nicht wahrhaben. Was nicht sein soll, das kann einfach auch nicht sein: Das könnte mir nie passieren! Meine Kinder tun so etwas nicht! Wir entwickeln dabei eine wahre Meisterschaft im Verdrängen, im Rechtfertigen, im Entschuldigen.

Ganz anders, wenn  es um die Macken der anderen geht. Schnell ist unser Urteil fertig: Der kann nichts! Der taugt nichts! Der ist nicht ehrlich! Der ist unsympathisch! Was wollt ihr mit dem? Wir messen allzu leicht mit zweierlei Maß. Ich bin interessiert – der andere ist nur neugierig. Der andere tratscht – ich aber bin kontaktfreudig. Der andere ist empfindlich – ich bin nur sensibel. Der andere ist stur – ich aber bin geradlinig.

Von seinen Jüngern verlangt Jesus, dass sie einen viel weiteren Blickwinkel haben. Wer so kurzsichtig ist und nur an sich selber denkt, der kann nicht den anderen den Weg zeigen. Ein Blinder kann nicht einen Blinden führen.

Jesus verlangt offene Augen, offene Hände, einen offenen Glauben, ein offenes Herz. Damit da noch etwas übrig bleibt an Weite, an Platz für die anderen. Ein schlechter Baum bringt keine guten Früchte. Da wäre für die anderen und auch für Gott nichts zu holen. Der Jünger, der Mensch nach dem Plan Jesu, aber lebt gerade auch für andere, er hilft, er erträgt, er verzeiht. Der Jünger Jesu hat einen klaren Blick für die Wirklichkeit, und die ist nun mal gekennzeichnet von Fehlern und Unebenheiten, von Unzulänglichkeiten und Sünde. Dies gilt es, klar zu sehen und einzusehen und Nachsicht walten zu lassen, bei den anderen und bei mir selbst. Gott selber hat ja auch ein Einsehen mit uns.

 

Kurze Stille


Glaubensbekenntnis: Der Glaube weitet unseren Blick über die alltäglichen Dinge hinaus und bis hinein in das Geheimnis Gottes. So öffnen wir uns ihm und bekennen: Ich glaube an Gott …

 

Fürbitten:

Gott, unser Vater, in deinem Sohn Jesus Christus schenkst du uns Leben und Freude in Fülle. Höre unsere Bitten:

 

-         Schenke der Kirche unserer Zeit die Früchte deines Geistes: die Freude, die Liebe und den Frieden. Barmherziger Gott

    (Wir bitten dich, erhöre uns)

-         Gib den Völkern und Staaten Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang miteinander und in der Lösung ihrer Probleme. Barmherziger Gott

     (Wir bitten dich, erhöre uns)

-         Erbarme dich aller Menschen, die verbittert sind über das Unrecht in der Welt und führe sie zu Gelassenheit und Zufriedenheit. Barmherziger Gott

     (Wir bitten dich, erhöre uns)

-         Schenke uns ein offenes und lauteres Herz und hilf uns, dass wir gute Früchte in unserem Leben bringen. Barmherziger Gott

          (Wir bitten dich, erhöre uns)

-         Lass all unsere lieben Verstorbenen leben in deinem Licht und in deinem Frieden. Barmherziger Gott

     (Wir bitten dich, erhöre uns)

 

Du bist ein guter und barmherziger Gott. Dir sei unser Dank und unser Lobpreis in alle Ewigkeit. (Amen)

 

 

Übertragung des Kelches

 

* Lied: Nun lobet Gott im hohen Thron GL 393, 1-3


 

Überleitung: Wir haben Gottes Wort gehört. Nun dürfen wir der Einladung folgen: Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich nehme euch an, bei mir könnt ihr Ruhe finden. Im heiligen Brot will Christus uns Speise sein für unseren Alltag. Zu ihm wollen wir beten, wie Jesus es uns gelehrt hat.

Vaterunser … Denn dein ist das Reich …

Über Frieden wird viel geschrieben und gesprochen. Frieden aber will gelebt werden. Vergebung und Versöhnung, Neuanfang und Geduld sind Grundlagen des Friedens.

 

So bitten wir: Herr, schau nicht auf unsere Sünden, sondern auf den Glauben deiner Kirche und schenke ihr Einheit und Frieden.

 

Der Friede des Herrn sei allezeit mit uns. Amen.

 

* Lied zum Agnus Dei, Heilig GL 388

 

 Einladung zur Kommunion: Bevor wir nun die heilige Kommunion empfangen, denken wir daran: Wir sind als Gottesdienstgemeinde verbunden durch die Gegenwart Christi, die wir immer wieder in der Eucharistiefeier vollziehen.

 

Seht das Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünde der Welt.

Herr, ich bin nicht würdig …

 

Kommt und empfangt, was ihr seid, Leib Christi.

 

* Kommunionspendung/Orgelspiel

 

* Lied zur Danksagung: Nun danket alle Gott GL 403,1-3


Schlussgebet: Lasst uns beten. Guter Gott, du lässt deine Sonne aufgehen über Gute und Böse und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Gib uns ein mildes Auge für die Fehler unserer Mitmenschen und einen wachen Blick für unser eigenes Verhalten. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

(Amen)

 

Segensbitte: Dort, wo wir Christen anfangen, wie Christus selbst mit Großmut zu denken und mit Barmherzigkeit zu urteilen, dort kommt sein Friede und sein Segen in unsere Welt.

Es segne und beschütze uns alle der barmherzige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

(Amen)

Lasset uns gehen und Frieden bringen. (Dank sei Gott dem Herrn)

 

* Schlusslied Alles meinem Gott zu Ehren GL 455