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Jahreskreis LesejahrC

2. Sonntag im Jahreskreis

2/18/2022 (Brigitte Bettscheider , Regina-Protmann-Stift Kelberg)

WORTGOTTESDIENST IM REGINA-PROTMANN-STIFT KELBERG

Zweiter Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, 16. Januar 2022

Brigitte Bettscheider, Maria Mahlberg, Frau Gehrmann

Eingangslied: GL 770,1 Herr, wir kommen mit Vertrauen

M Begrüßung:

Im Namen des Vaters ...

Zu unserer Wortgottesfeier an diesem zweiten Sonntag im Jahreskreis begrüßen wir Sie alle sehr herzlich. So wie Christus damals bei der Hochzeit in Kana zugegen war, so glauben wir, dass er auch jetzt in unserer Mitte gegenwärtig ist.

M Einleitung:

Die Herrlichkeit Gottes zeigt sich am heutigen Sonntag schon zum dritten Mal nacheinander.

- Zuerst war es die Erscheinung des Herrn am Dreikönigstag, wo der Stern von Bethlehem weltweit auf das Kommen Gottes in unsere Welt aufmerksam gemacht hat.

- Danach hat bei der Taufe Jesu Gottes Stimme persönlich gesprochen und sich zu seinem geliebten Sohn bekannt.

- Bei der Hochzeit von Kana wirkte Jesus sein erstes Wunder und offenbarte seine Herrlichkeit.

So grüßen wir ihn, Jesus, unseren Herrn.

M Kyrie:

Herr Jesus Christus, du schenkst uns die Freude deiner Gegenwart

- Herr, erbarme dich (Herr, erbarme dich)

du verwandelst das Wasser unserer Fehlerhaftigkeit in den Wein deiner Gnade - Christus, erbarme dich (Christus, erbarme dich)

du hast uns eingeladen zum himmlischen Hochzeitsmahl - Herr, erbarme dich (Herr, erbarme dich)                                          Gloria: GL 251 Jauchzet, ihr Himmel

B Tagesgebet:

Wir wollen beten:

Allmächtiger Gott, du gebietest über Himmel und Erde,

du hast Macht über die Herzen der Menschen.

Darum kommen wir voll Vertrauen zu dir.

Stärke alle, die sich um die Gerechtigkeit mühen,

und schenke unserer Zeit deinen Frieden.

Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. (Amen.)

B Vorspruch zur Lesung:

Das Bild von der Hochzeit begleitet uns auch in der Lesung. Gott selbst wird sich mit der Menschheit vermählen. Was der Prophet einst voraus gesehen hat, das wurde in Christus zur Wirklichkeit.

B Lesung:

Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja:

Um Zions willen kann ich nicht schweigen, um Jerusalems willen nicht still sein, bis das Recht in ihm aufstrahlt wie ein helles Licht und sein Heil aufleuchtet wie eine brennende Fackel.

Dann sehen die Völker deine Gerechtigkeit und alle Könige deine strahlende Pracht. Man ruft dich mit einem neuen Namen, den der Mund des Herrn für dich bestimmt.

Du wirst zu einer prächtigen Krone in der Hand des Herrn, zu einem königlichen Diadem in der Rechten deines Gottes.

Nicht länger nennt man dich «Die Verlassene» und dein Land nicht mehr «Das Ödland», sondern man nennt dich «Meine Wonne» und dein Land «Die Vermählte». Denn der Herr hat an dir seine Freude, und dein Land wird mit ihm vermählt.

Wie der junge Mann sich mit der Jungfrau vermählt, so vermählt sich mit dir dein Erbauer. Wie der Bräutigam sich freut über die Braut, so freut sich dein Gott über dich.

- Wort des lebendigen Gottes (Dank sei Gott)

Antwortgesang: GL 409,1-2 Singt dem Herrn ein neues Lied

M Vorspruch zum Evangelium:

In die Not der Hochzeitsgesellschaft von Kana hinein schenkte Jesus ein Zeichen der Fülle und der Freude. Dazu ist er gekommen. Mit den Augen des Glaubens gesehen leuchtet schon auf, wer er ist.

 

M Evangelium:

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes (Ehre sei dir, o Herr)

In jener Zeit fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt, und die Mutter Jesu war dabei.

Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.

Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.

Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!

Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der

Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr

hundert Liter.

Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie

füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt, und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zuviel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten.

So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.

- Evangelium unseres Herrn Jesus Christus (Lob sei dir Christus)

B Ansprache:

Liebe Mitchristen!

Weihnachten ist vorüber. Die Lichter an den Christbäumen sind fast alle erloschen. Das Fest versinkt in die Vergangenheit. Da erzählt die Heilige Schrift vom ersten Wunder Jesu bei der Hochzeit von Kana. Heute geht es nicht mehr um das Wasser der Taufe. Heute geht es um Wein. Jesus veredelt Wasser zu Wein. Er schenkt einen neuen, noch nie gekosteten Wein aus. Er schenkt den Menschen reinen Wein ein. Passt das noch zur Botschaft von Weihnachten: "Seht, ich verkünde euch große Freude"? - O ja, große Freude herrschte auch in Kana, wo das Fest beinahe in die Binsen gegangen und mit einer kleinen Katastrophe geendet hätte. „Sie haben keinen Wein mehr!“ Das kann nicht gut ausgehen. Da ist zu befürchten: Gähnende Leere in den Krügen! Gähnende Langeweile bei den Gästen! - Die Freude ist bald verflogen.

Liebe Mitchristen! Wir glauben, alles sei im Überfluss vorhanden. Unendlich viel Spaß scheint garantiert zu sein. Doch dann merken wir: Die Reserven gehen zur Neige. Auch die Freude geht uns verloren. Die Reserven an Freude, an Zeit und Geduld sind begrenzt. Und die Krüge, in denen sie aufbewahrt werden, sind sehr zerbrechlich geworden. Es fehlt der Mut, einander reinen Wein einzuschenken, einander ehrlich zu begegnen und echten Anteil zu nehmen an den Freuden, und vor allem an den Sorgen des Nachbarn, des Menschen neben uns.     

Wer rettet uns die Freude unserer Feste? Damals bei der Hochzeit von Kana war es der, der da so still und unerkannt und bescheiden mitten in der Hochzeitsgesellschaft saß, und der auch heute wieder unter uns sitzt. Er ist nicht als der große Wundermann da, sondern schlicht und einfach als Gast. Er drängt sich nicht nach vorne ins Rampenlicht. Er wartet. Von sich aus hätte er das Weinwunder nicht getan. Er reagiert nicht automatisch. Maria muss eingreifen. Sie riskiert scharfe Widerworte. Dabei verlangt Maria gar kein Wunder; wie sollte sie auch, wo er bislang doch kein einziges Wunder gewirkt hat. Aber sie traut es dem, der eigentlich nur stiller Gast ist, zu, dass er das Notwendige, das Not wendende tut.

Jesus rettet die Situation, nicht nur die Situation der kleinen Dorfhochzeit damals. Es ist überhaupt seine Lebensaufgabe, die Situation zu retten, die verzweifelte Situation der ganzen Welt. Er ist sich nicht zu schade, der Lückenbüßer zu sein. Und das auch nicht nur bei der kleinen Versorgungslücke auf der Hochzeit. Er ist der große Lückenbüßer. Er büßt - bis zu seinem Tod am Kreuz - für die Lücken, die wir in unserer Menschlichkeit offen lassen und schuldig bleiben. Überall, wo der Ruf laut wird: Wir haben nichts mehr! Wir packen ´s nicht mehr! Ohne ihn können wir einpacken! Wir sitzen geistig und moralisch auf dem Trockenen! Da tritt er ein, da mischt er sich ein. Das Wunder geschieht ganz still und leise im Dunkel der Wassertröge.  

Aus alltäglichen Bemühungen wächst der große Erfolg. Das gilt so bis heute. Auch wir müssen etwas bringen, und wenn es auch nur wenig und gering ist. Dann dürfen wir doch noch auf ein Wunder hoffen. Ob es dann geschieht, das haben wir nicht in der Hand. Wir können Gottes Zeichen nur still erbitten. Wir können nur erahnen, dass das Unerklärliche und Wunderbare geschieht in der Verborgenheit unserer angeschlagenen Gefäße. Wunder geschehen nur dort,  wo die Menschen offen und empfänglich sind für die Mithilfe und Liebe dessen, der unsere Situation noch rettet. Wunder geschehen nur dort, wo Menschen sich noch wundern können über Gottes Eingreifen,

kurze Stille

M Einleitung zum Glaubensbekenntnis:

Jesus offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn. So vertrauen auch wir auf die Kraft Gottes, der alles zum Guten verwandeln wird. Ich glaube an Gott ...

M Fürbitten:

Gott der Fülle und des Lebens, du schenkst deinen Geist als Quelle des Lebens und mit ihm alles, was wir zum Leben brauchen. Höre unser Rufen:

*  Führe die getrennten Kirchen wieder zusammen, dass sie sich an deinem Tisch versöhnen. - Gott, unser Vater. (Wir bitten dich, erhöre uns.)

 

*  Geh in deiner barmherzigen Liebe denen nach, die den Bund vergessen haben, den du mit ihnen in Taufe und Eucharistie geschlossen hast. - Gott, unser Vater. (Wir bitten dich, erhöre uns.)

*  Segne die christlichen Eheleute und Familien, und stärke sie zu einem lebendigen Glaubenszeugnis. - Gott, unser Vater. (Wir bitten dich, erhöre uns.)

*  Hilf den Politikern, Entscheidungen zu fällen, die dem Wohl der Menschen dienen. - Gott, unser Vater. (Wir bitten dich, erhöre uns.)

 

*  Eröffne den jungen Menschen Möglichkeiten, ihre Gaben zu entdecken und zu entfalten - Gott, unser Vater. (Wir bitten dich, erhöre uns.)

*  Nimm unsere Verstorbenen auf in deine Herrlichkeit. - Gott, unser Vater. (Wir bitten dich, erhöre uns.)

Gott, du hörst auf die Bitten der Armen und wandelst die Not in

Freude. Dir sei Lob und Anbetung, Dank und Ehre in alle Ewigkeit

Lied zur Übertragung des Allerheiligsten:

GL 377,1-2 O Jesu, all mein Leben

B Einleitung zum Vater unser:

Gott hat seine Freude an uns, wenn wir zu ihm Vater sagen. So wollen wir beten: Vater unser ... denn dein ist das Reich ...

B Friedensgebet und Friedensgruß:

Jesus schenkt seine Gaben in reichem Maß, damit wir einander dienen. Wir bitten um die Gabe seines Friedens:

Herr Jesus Christus, schau nicht auf unsere Sünden, sondern auf unseren Glauben. Und schenke nach deinem Willen unserer Kirche die Einheit und der Welt deinen Frieden.

 

Sanctus-Lied: GL 196 Heilig, heilig, heilig

Kommunionspendung:

Seht an das Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünde der Welt.

Herr, ich bin nicht würdig …

Selig, die eingeladen sind zum ewigen Hochzeitsmahl.

M Schlussgebet:

Wir wollen beten:

Barmherziger Gott, du hast uns alle hinein genommen in dein Fest. Du hast zu uns gesprochen und uns mit dem Brot des Himmels gestärkt. Erfülle uns mit dem Geist deiner Liebe, damit wir ein Herz und eine Seele werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. (Amen)

M Segensbitte:

Eine Hochzeit und kein Wein!

Das Bild eines leeren, ausgetrockneten Lebens.

Auf den Gassen jammern die Leute: Es gibt keinen Wein mehr!

Die leeren Krüge in Kana bedeuten Ende und Wende.

In dem, was Jesus tut, schimmert göttlicher Glanz.

Wer Augen hat, kann im Wunder das Zeichen sehen:

Gott greift ein.

In der Mitte der Zeit hat er sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen. So gehen auch wir mit Gott hinaus in unseren Alltag.

Es segne und beschütze uns der allmächtige Gott,

der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. (Amen)

 

Als Boten und Zeugen für Christus sind wir hinein gesandt in diese Welt. So lasset uns gehen in Frieden. (Dank sei Gott dem Herrn)

Schlusslied: GL 405,1-3 Nun danket alle Gott