WORTGOTTESDIENST
IM REGINA-PROTMANN-STIFT KELBERG
Zweiter
Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, 16. Januar 2022
Brigitte
Bettscheider, Maria Mahlberg, Frau Gehrmann
Eingangslied:
GL 770,1 Herr, wir kommen mit Vertrauen
M Begrüßung:
Im Namen des
Vaters ...
Zu unserer Wortgottesfeier an diesem zweiten Sonntag im
Jahreskreis begrüßen wir Sie alle sehr herzlich. So wie Christus damals bei der
Hochzeit in Kana zugegen war, so glauben wir, dass er auch jetzt in unserer
Mitte gegenwärtig ist.
M Einleitung:
Die Herrlichkeit Gottes zeigt sich am heutigen Sonntag schon zum
dritten Mal nacheinander.
- Zuerst war es die Erscheinung des Herrn am Dreikönigstag, wo
der Stern von Bethlehem weltweit auf das Kommen Gottes in unsere Welt
aufmerksam gemacht hat.
- Danach hat bei der Taufe Jesu Gottes Stimme persönlich
gesprochen und sich zu seinem geliebten Sohn bekannt.
- Bei der Hochzeit von Kana wirkte Jesus sein erstes Wunder und
offenbarte seine Herrlichkeit.
So grüßen wir ihn, Jesus, unseren Herrn.
M Kyrie:
Herr Jesus
Christus, du schenkst uns die Freude deiner Gegenwart
- Herr, erbarme
dich (Herr, erbarme dich)
du verwandelst
das Wasser unserer Fehlerhaftigkeit in den Wein deiner Gnade - Christus,
erbarme dich (Christus, erbarme dich)
du hast uns
eingeladen zum himmlischen Hochzeitsmahl - Herr, erbarme dich (Herr, erbarme
dich)
Gloria: GL 251 Jauchzet, ihr Himmel
B Tagesgebet:
Wir wollen beten:
Allmächtiger Gott, du gebietest über Himmel und Erde,
du hast Macht über die Herzen der Menschen.
Darum kommen wir voll Vertrauen zu dir.
Stärke alle, die sich um die Gerechtigkeit mühen,
und schenke unserer Zeit deinen Frieden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren
Herrn und Gott, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen
Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. (Amen.)
B Vorspruch
zur Lesung:
Das Bild von der Hochzeit begleitet uns auch in der Lesung. Gott
selbst wird sich mit der Menschheit vermählen. Was der Prophet einst voraus
gesehen hat, das wurde in Christus zur Wirklichkeit.
B Lesung:
Lesung aus dem
Buch des Propheten Jesaja:
Um Zions willen kann ich nicht schweigen, um Jerusalems willen
nicht still sein, bis das Recht in ihm aufstrahlt wie ein helles Licht und sein
Heil aufleuchtet wie eine brennende Fackel.
Dann sehen die Völker deine Gerechtigkeit und alle Könige deine
strahlende Pracht. Man ruft dich mit einem neuen Namen, den der Mund des Herrn
für dich bestimmt.
Du wirst zu einer prächtigen Krone in der Hand des Herrn, zu
einem königlichen Diadem in der Rechten deines Gottes.
Nicht länger nennt man dich «Die Verlassene» und dein Land nicht
mehr «Das Ödland», sondern man nennt dich «Meine Wonne» und dein Land «Die
Vermählte». Denn der Herr hat an dir seine Freude, und dein Land wird mit ihm
vermählt.
Wie der junge
Mann sich mit der Jungfrau vermählt, so vermählt sich mit dir dein Erbauer. Wie
der Bräutigam sich freut über die Braut, so freut sich dein Gott über dich.
- Wort des
lebendigen Gottes (Dank sei Gott)
Antwortgesang:
GL 409,1-2 Singt dem Herrn ein neues Lied
M Vorspruch
zum Evangelium:
In die Not der Hochzeitsgesellschaft von Kana hinein schenkte
Jesus ein Zeichen der Fülle und der Freude. Dazu ist er gekommen. Mit den Augen
des Glaubens gesehen leuchtet schon auf, wer er ist.
M Evangelium:
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes (Ehre sei dir, o Herr)
In jener Zeit fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt, und
die Mutter Jesu war dabei.
Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.
Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben
keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine
Stunde ist noch nicht gekommen.
Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!
Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der
Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr
hundert Liter.
Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie
füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt, und
bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. Er
kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein
kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er
den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und
erst, wenn die Gäste zuviel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast
den guten Wein bis jetzt zurückgehalten.
So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und
offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.
- Evangelium unseres Herrn Jesus Christus (Lob sei dir Christus)
B Ansprache:
Liebe Mitchristen!
Weihnachten ist vorüber. Die Lichter an den Christbäumen sind
fast alle erloschen. Das Fest versinkt in die Vergangenheit. Da erzählt die
Heilige Schrift vom ersten Wunder Jesu bei der Hochzeit von Kana. Heute geht es
nicht mehr um das Wasser der Taufe. Heute geht es um Wein. Jesus veredelt
Wasser zu Wein. Er schenkt einen neuen, noch nie gekosteten Wein aus. Er
schenkt den Menschen reinen Wein ein. Passt das noch zur Botschaft von
Weihnachten: "Seht, ich verkünde euch große Freude"? - O ja, große
Freude herrschte auch in Kana, wo das Fest beinahe in die Binsen gegangen und
mit einer kleinen Katastrophe geendet hätte. „Sie haben keinen Wein mehr!“ Das
kann nicht gut ausgehen. Da ist zu befürchten: Gähnende Leere in den Krügen!
Gähnende Langeweile bei den Gästen! - Die Freude ist bald verflogen.
Liebe Mitchristen! Wir glauben, alles sei im Überfluss
vorhanden. Unendlich viel Spaß scheint garantiert zu sein. Doch dann merken
wir: Die Reserven gehen zur Neige. Auch die Freude geht uns verloren. Die
Reserven an Freude, an Zeit und Geduld sind begrenzt. Und die Krüge, in denen
sie aufbewahrt werden, sind sehr zerbrechlich geworden. Es fehlt der Mut,
einander reinen Wein einzuschenken, einander ehrlich zu begegnen und echten
Anteil zu nehmen an den Freuden, und vor allem an den Sorgen des Nachbarn, des
Menschen neben uns.
Wer rettet uns die Freude unserer Feste? Damals bei der Hochzeit
von Kana war es der, der da so still und unerkannt und bescheiden mitten in der
Hochzeitsgesellschaft saß, und der auch heute wieder unter uns sitzt. Er ist
nicht als der große Wundermann da, sondern schlicht und einfach als Gast. Er
drängt sich nicht nach vorne ins Rampenlicht. Er wartet. Von sich aus hätte er
das Weinwunder nicht getan. Er reagiert nicht automatisch. Maria muss
eingreifen. Sie riskiert scharfe Widerworte. Dabei verlangt Maria gar kein
Wunder; wie sollte sie auch, wo er bislang doch kein einziges Wunder gewirkt
hat. Aber sie traut es dem, der eigentlich nur stiller Gast ist, zu, dass er
das Notwendige, das Not wendende tut.
Jesus rettet die Situation, nicht nur die Situation der kleinen
Dorfhochzeit damals. Es ist überhaupt seine Lebensaufgabe, die Situation zu
retten, die verzweifelte Situation der ganzen Welt. Er ist sich nicht zu
schade, der Lückenbüßer zu sein. Und das auch nicht nur bei der kleinen
Versorgungslücke auf der Hochzeit. Er ist der große Lückenbüßer. Er büßt - bis
zu seinem Tod am Kreuz - für die Lücken, die wir in unserer Menschlichkeit
offen lassen und schuldig bleiben. Überall, wo der Ruf laut wird: Wir haben
nichts mehr! Wir packen ´s nicht mehr! Ohne ihn können wir einpacken! Wir
sitzen geistig und moralisch auf dem Trockenen! Da tritt er ein, da mischt er
sich ein. Das Wunder geschieht ganz still und leise im Dunkel der Wassertröge.
Aus alltäglichen Bemühungen wächst der große Erfolg. Das gilt so
bis heute. Auch wir müssen etwas bringen, und wenn es auch nur wenig und gering
ist. Dann dürfen wir doch noch auf ein Wunder hoffen. Ob es dann geschieht, das
haben wir nicht in der Hand. Wir können Gottes Zeichen nur still erbitten. Wir
können nur erahnen, dass das Unerklärliche und Wunderbare geschieht in der
Verborgenheit unserer angeschlagenen Gefäße. Wunder geschehen nur dort, wo die Menschen offen und empfänglich sind
für die Mithilfe und Liebe dessen, der unsere Situation noch rettet. Wunder
geschehen nur dort, wo Menschen sich noch wundern können über Gottes Eingreifen,
kurze Stille
M Einleitung
zum Glaubensbekenntnis:
Jesus offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an
ihn. So vertrauen auch wir auf die Kraft Gottes, der alles zum Guten verwandeln
wird. Ich glaube an Gott ...
M Fürbitten:
Gott der Fülle und des Lebens, du schenkst deinen Geist als
Quelle des Lebens und mit ihm alles, was wir zum Leben brauchen. Höre unser
Rufen:
* Führe die getrennten
Kirchen wieder zusammen, dass sie sich an deinem Tisch versöhnen. - Gott, unser
Vater. (Wir bitten dich, erhöre uns.)
* Geh in deiner
barmherzigen Liebe denen nach, die den Bund vergessen haben, den du mit ihnen
in Taufe und Eucharistie geschlossen hast. - Gott, unser Vater. (Wir bitten
dich, erhöre uns.)
* Segne die christlichen
Eheleute und Familien, und stärke sie zu einem lebendigen Glaubenszeugnis. -
Gott, unser Vater. (Wir bitten dich, erhöre uns.)
* Hilf den Politikern,
Entscheidungen zu fällen, die dem Wohl der Menschen dienen. - Gott, unser
Vater. (Wir bitten dich, erhöre uns.)
* Eröffne den jungen
Menschen Möglichkeiten, ihre Gaben zu entdecken und zu entfalten - Gott, unser
Vater. (Wir bitten dich, erhöre uns.)
* Nimm unsere
Verstorbenen auf in deine Herrlichkeit. - Gott, unser Vater. (Wir bitten dich,
erhöre uns.)
Gott, du hörst auf die Bitten der Armen und wandelst die Not in
Freude. Dir sei Lob und Anbetung, Dank und Ehre in alle Ewigkeit
Lied zur Übertragung des Allerheiligsten:
GL 377,1-2 O Jesu, all mein Leben
B Einleitung
zum Vater unser:
Gott hat seine Freude an uns, wenn wir zu ihm Vater sagen. So
wollen wir beten: Vater unser ... denn dein ist das Reich ...
B Friedensgebet
und Friedensgruß:
Jesus schenkt seine Gaben in reichem Maß, damit wir einander
dienen. Wir bitten um die Gabe seines Friedens:
Herr Jesus Christus, schau nicht auf unsere Sünden, sondern auf
unseren Glauben. Und schenke nach deinem Willen unserer Kirche die Einheit und
der Welt deinen Frieden.
Sanctus-Lied:
GL 196 Heilig, heilig, heilig
Kommunionspendung:
Seht an das Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünde der Welt.
Herr, ich bin nicht würdig …
Selig, die eingeladen sind zum ewigen Hochzeitsmahl.
M Schlussgebet:
Wir wollen
beten:
Barmherziger Gott, du hast uns alle hinein genommen in dein
Fest. Du hast zu uns gesprochen und uns mit dem Brot des Himmels gestärkt.
Erfülle uns mit dem Geist deiner Liebe, damit wir ein Herz und eine Seele
werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. (Amen)
M Segensbitte:
Eine Hochzeit
und kein Wein!
Das Bild eines
leeren, ausgetrockneten Lebens.
Auf den Gassen
jammern die Leute: Es gibt keinen Wein mehr!
Die leeren
Krüge in Kana bedeuten Ende und Wende.
In dem, was
Jesus tut, schimmert göttlicher Glanz.
Wer Augen hat,
kann im Wunder das Zeichen sehen:
Gott greift
ein.
In der Mitte
der Zeit hat er sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen. So gehen auch
wir mit Gott hinaus in unseren Alltag.
Es segne und
beschütze uns der allmächtige Gott,
der Vater und
der Sohn und der Heilige Geist. (Amen)
Als Boten und
Zeugen für Christus sind wir hinein gesandt in diese Welt. So lasset uns gehen
in Frieden. (Dank sei Gott dem Herrn)
Schlusslied:
GL 405,1-3 Nun danket alle Gott