Ablaufplan Wortgottesfeier
2. Sonntag der Osterzeit (Weißer Sonntag)
am 07.04.24, 10.15 h – Lesejahr B
Stift Sankt Martin, Bingen
(WGF-Leiter:
Gabi Müller, Klaus Völker)
Thema: „Weißer
Sonntag – Sonntag der Barmherzigkeit“
Selig, die nicht sehen und doch glauben
Eingangslied:
Das ist der Tag, den Gott gemacht; GL
329, 1, 2
Begrüßung:
Liebe
Gemeinde hier im Stift Sankt Martin,
Ein
herzliches Willkommen zu diesem Wortgottesdienst, eine Woche nach Ostern! Wir
freuen uns, dass Sie wieder gemeinsam mit uns Gottesdienst feiern wollen.
Dieser
Sonntag hat eigentlich zwei Bedeutungen: Einmal wird er auch „weißer Sonntag“
genannt, nicht wegen der weißen Gewänder der Erstkommunionkinder heute, sondern
wegen der weißen Taufkleider der Urchristen, welche damals die ganze Osterwoche
über getragen wurden. Zum anderen hat Papst Johannes Paul II. diesen Tag als
„Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit“ am 05. Mai 2 000 verkündet. Er verweist
dabei auf die Visionen der heiligen Faustina Kowalska, einer polnischen
Ordensfrau.
Einleitung:
Beginnen
wir nun im Namen des Vaters, …+
So
wollen wir beten:
Du
Gott des Lichtes und des Lebens, du strahlst leuchtend auf über uns. Du lässt
uns das Feuer der Liebe spüren und wärmst unsere Herzen mit deiner Lebensglut.
Deine Barmherzigkeit und deine Güte sind überreich für jeden von uns. Du lässt
uns glauben, wenn Zweifel uns erfassen. Du nimmst unsere Hand in deine Hand und
legst sie an dein Herz. Du sagst: Ich will, dass du lebst! Sei stark, hab
festen Mut! Ich verlasse dich nicht! Amen.
Kyrie:
Im Kyrie bitten wir Gott
um seinen Beistand und rufen:
·
Herr,
Jesus Christus, du bist erstanden von den Toden – Herr, erbarme dich
·
Herr,
Jesus Christus, du bleibst bei uns bis zum Ende der Welt – Christus, erbarme
dich
·
Herr,
Jesus Christus, du bist die Quelle der Liebe und der Barmherzigkeit – Herr,
erbarme dich
Ja, Herr, Jesus Christus,
erbarme dich unser, lass uns unsere Schuld nach und führe uns zum ewigen Leben.
+ Amen
Tagesgebet:
Herr, Jesus Christus, du
bist uns nahe, noch ehe wir zu dir rufen. Du hast uns in der Taufe die
Fähigkeit geschenkt, an dich zu glauben, auf dich zu hoffen und dich und die
Menschen zu lieben.
Durch die jährliche Osterfeier erneuerst du den Glauben deines Volkes.
Lass uns immer tiefer erkennen, wie heilig das Bad der Taufe ist, das uns
gereinigt hat, wie mächtig dein Geist, aus dem wir wiedergeboren sind, und wie
kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. - Amen
Lesung:
aus dem ersten
Johannesbrief.
Schwestern und
Brüder!
Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott gezeugt
und jeder, der den Vater liebt, liebt auch den, der aus ihm gezeugt ist.
Daran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben: wenn wir Gott lieben und
seine Gebote erfüllen.
Denn darin besteht die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine
Gebote sind nicht schwer.
Denn alles, was aus Gott gezeugt ist, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg,
der die Welt besiegt hat: Unser Glaube.
Wer sonst besiegt die Welt, außer dem, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes
ist?
Dieser ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist: Jesus Christus.
Er ist nicht nur im Wasser gekommen, sondern im Wasser und im Blut.
Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt; denn der Geist ist die Wahrheit.
Wort des
lebendigen Gottes
Halleluja-Ruf:
Halleluja,
halleluja
So spricht der
Herr:
Weil du mich gesehen hast, Thomas, glaubst du.
Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
Halleluja.
Evangelium:
Aus dem
heiligen Evangelium nach Johannes.
Am Abend des
ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei
verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus,
trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite.
Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.
Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater
gesandt hat, so sende ich euch.
Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den
Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen
ihr sie behaltet, sind sie behalten.
Thomas, der Zwilling genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als
Jesus kam.
Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen.
Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und
wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel
und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.
Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt
und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen,
trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch!
Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände!
Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig,
sondern gläubig!
Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott!
Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du.
Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
Evangelium –
frohe Botschaft unseres Herrn, Jesus Christus!
Auslegung:
Stellen wir uns nicht auch hin und
wieder die Frage, wenn wir das ganze Elend der Welt sehen: Lebt Jesus wirklich?
Gibt es das ewige Leben nach dem Tod?
Und dann regt sich vielleicht unser
schlechtes Gewissen: Darf ich als guter Christ überhaupt zweifeln?
Mit all meinen Fragen und Zweifeln bin
ich aber nicht allein, wie diese Geschichte im Evangelium beweist: Wir begegnen
einem Apostel, dem „ungläubigen Thomas“, wie er auch oft genannt wird. Auch er
ringt um seinen Glauben.
Und Jesus lässt das zu. Er erscheint
sogar ein zweites Mal, und diesmal ist auch Thomas dabei, der Störenfried, der
Beweise für seinen Glauben beansprucht. Jesus sagt: „Friede sei mit euch!“ –
und damit meint er nicht nur den äußeren Frieden, sondern auch den
Seelenfrieden, der sich einstellt, wenn ich mit meinen Fragen und Zweifeln
nicht mehr weiterkomme, wenn ich mit meinen Antworten am Ende angelangt bin.
Ein Seelenfrieden, der über alles Begreifen hinausgeht. Glauben heißt: Nicht
wissen, aber vertrauen!
Jesus erwartet von Thomas und auch von
uns keinen Sprung in den Glauben, sondern er gewährt die ganzen Stationen zum
Glauben hin, wir dürfen Suchende bleiben, und am Ende steht vielleicht dann
auch unser Herzensbekenntnis: „Mein Herr und mein Gott!“ Amen.
Antwort
der Gemeinde
Glaubensbekenntnis
- vgl. RB S. 44
Lied:
Ich glaube an den
Vater; GL 836, 1 - 3
Friedensgruß:
Mit dem Gruß: „Friede sei
mit euch!“ – trat der auferstandene Jesus in die Mitte seiner Jünger. Geben
auch wir uns ein Zeichen des österlichen Friedens. Der Friede des Herrn sei mit
uns!
Sonntäglicher
Lobpreis:
Gloria:
Schwestern und Brüder,
Gott hat zu uns gesprochen in den Schriften. Wir haben sein Wort gehört. Im
sonntäglichen Lobpreis geben wir ihm Antwort. Hier vereinen wir uns mit allen
Gläubigen auf der Erde, die heute den ersten Sonntag nach Ostern feiern und singen:
Lied:
Gelobt sei Gott; GL
328, 1, 5
Hymnus:
Dir sei Preis und Dank und
Ehre
Dir sei Preis und Dank und
Ehre
Gepriesen bist du, unser
Herr und Gott, für das Leben, das du geschaffen hast. Die ganze Welt hältst du
in der Hand, und wir dürfen dich unseren Vater nennen.
Dir sei …
Wir danken dir für deinen
Sohn, Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder. Durch ihn wurde deine Güte in
menschlicher Gestalt sichtbar. Durch seinen Tod und seine Auferstehung hast du
uns erlöst und bleibende Hoffnung geschenkt. Er ist das Wort, das uns den Weg
weist, er ist die Wahrheit, die uns frei macht.
Dir sei …
Wir preisen dich für den
Heiligen Geist, der uns zusammenführt und uns als Kirche eint. Aus seiner Fülle
haben wir empfangen, aus seiner Kraft dürfen wir leben.
Dir sei …
Wir danken dir für alle,
die den Weg mit uns gemeinsam gehen und ihr Leben mit uns teilen. Für alle, die
bei uns bleiben in Stunden der Freude, aber auch in Stunden de Not und der
Angst.
Dir sei …
Wir preisen dich, Herr,
unseren Gott, durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, im Heiligen Geist, jetzt
und alle Zeit, bis in Ewigkeit. Amen.
Lied:
Wir wollen alle
fröhlich sein; 326, 1, 2, 5
Fürbitten:
Jesus Christus, der Auferstandene, tritt in die Mitte der versammelten
Jüngerinnen und Jüngern. Er spricht ihnen Trost und Zuversicht zu. So wenden
auch wir uns vertrauensvoll ihm zu:
· „Friede
sei mit euch!“ – Wir beten für alle, die sich sowohl im täglichen Miteinander als auch in
Politik und Gesellschaft um Frieden, Gerechtigkeit und sozialen Ausgleich
bemühen. Für alle, die sich engagieren, um Kriege in der Ukraine, in Palästina
und der ganzen Welt zu beenden.
Mein
Herr und mein Gott. Wir bitten dich, erhöre uns.
· „Wie
mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ – Wir
beten für alle, die ehren- und hauptamtlich Gottes Wort verkünden, andere auf
den Empfang der Sakramente vorbereiten. Für alle, die sich in christlicher
Nächstenliebe um Mitmenschen kümmern, in Krankenhäusern, Pflegeheimen, in
Kindergärten oder Schulen. Für alle, die zum Schutz ihrer Mitmenschen oft ihr
eigenes Leben riskieren, wie Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste. Mein Herr
und mein Gott -
· „Empfangt
den Heiligen Geist!“ Wir beten für alle, die ihren Alltag aus der Kraft des Glaubens gestalten
und aus diesem Glauben heraus auch versuchen, die sich vor ihnen auftürmenden
Probleme zu lösen. Mein Herr und mein Gott –
· „Denen
ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen.“ – Wir
beten für alle, die Schuld auf sich geladen haben und auf Vergebung und
Versöhnung hoffen. Für unsere Verstorbenen, dass du ihnen ihre Schuld verzeihst
und sie das ewige Leben bei dir erlangen. Mein Herr und mein Gott –
· „Selig
sind, die nicht sehen und doch glauben.“ – Wir beten für alle, die sich mit dem Glauben
schwertun und der frohen Botschaft Jesu nicht vertrauen können. Und für uns,
dass du uns im Glauben stark machst.
Und wir
tragen auch unsere eigenen Gedanken und Anliegen vor dich. Mein Herr und
mein Gott -
Unseren Lobpreis und unsere Bitten bekräftigen wir mit den Worten, die
Jesus selbst uns gelehrt hat:
Vater
unser:
Übertragung
– Lied: Den Herren will ich loben; GL 395, 1
Kommunionspende:
Wir haben die Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus erfahren in
der Verkündigung seines Wortes.
Das eucharistische Brot, das uns jetzt geschenkt wird, verbindet
uns mit der Eucharistiefeier, die wir an Ostern hier gefeiert haben. Die
bleibende Gegenwart des Herrn im eucharistischen Brot ist uns kostbares Gut,
welches unseren Glauben nährt, die Hoffnung stärkt und die Gemeinschaft mit
unserem Herrn Jesus Christus festigt.
Lamm
Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme dich unser.
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der
Welt, erbarme dich unser.
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der
Welt, gib uns deinen Frieden.
Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter
mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund!
Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht!
Seht, hier ist euer Gott!
Er ist auferstanden und wird kommen und euch erretten. Halleluja
Der Leib Christi
Während
der Austeilung der Kommunion Orgelspiel
Danksagung:
Am Ende dieses Gottesdienstes möchten
wir beide uns wieder ganz herzlich bei Ihnen bedanken für Ihr Kommen und
Mitfeiern! Wir wünschen noch einen schönen Sonntag und eine gute Woche! Nun
wollen wir Gott um seinen Segen bitten:
Schlussgebet/Segensbitte/Segen:
Auf vielfältige Weise ist Jesus Christus
nach seiner Auferstehung an Ostern den Jüngern begegnet. Auch wir glauben an
seine Gegenwart, denn er nennt uns Brüder und Schwestern.
So beten wir:
Barmherziger Gott, du hast Christus, deinen Sohn unseren Herrn und Erlöser, vom
Tode erweckt und zu deiner Rechten erhöht. Schenke uns durch diese Feier die
Zuversicht und den Glauben, dass auch wir zur Vollendung gelangen. Amen.
Der
Vater schenke uns seine Liebe.
Der
Sohn erfülle uns mit seinem Leben.
Der
Heilige Geist stärke uns mit seiner Kraft.
Und
der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters und + des Sohnes
und des Heiligen Geistes komme auf uns herab und bleibe bei uns
allezeit. Amen.
Gehen wir in seinem Frieden. Halleluja, Halleluja.
Dank
sei Gott, dem Herrn. Halleluja, Halleluja.
Lied:
O Seligkeit, getauft zu sein; GL 890, 1
(Melodie: 817 – Nun freue dich, du Christenheit)