Ablaufplan
Wortgottesfeier zum
12. Sonntag i.J. / Lesejahr A
Stift Sankt Martin,
Bingen am, 25.06.23, 10.15 h
(WGF-Leiter: Gabi Müller
/ Klaus Völker
Bistum Mainz / Pfarrgruppe Bingen))
Thema: „Fürchte dich nicht“
Vorbereitung: Zusätzlich
stehen zusätzlich zwei Kerzen auf dem Altar, die erst nach der Übertragung der
Hostien als Lichtzeichen angezündet werden.
Eingangslied: Singt dem Herrn ein neues Lied; GL 409, 1, 4
Begrüßung:
Liebe Gemeinde im Stift Sankt Martin,
wir bedanken uns für Ihr Kommen und begrüßen Sie herzlich am 12. Sonntag
im Kirchenjahr zu diesem Wortgottesdienst.
Beginnen wir unsere Feier mit dem Zeichen unserer Erlösung:
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. + Amen
Einleitung:
Ist es Ihnen auch schon so ergangen?
Manchmal werden wir von Selbstzweifeln geplagt, halten uns vielleicht für
minderwertig oder haben das Gefühl, dass andere auf uns herabschauen, uns
belächeln oder gar verspotten. Minderwertigkeitskomplexe, so nennt man das.
Dann geht es uns genauso wie dem Propheten Jeremia, der heute in der
Lesung zu uns spricht: Von Anfeindungen, Gefahren durch seine Mitmenschen.
Aber er hat ja auch noch Gott an seiner Seite, und dadurch weiß er, dass
er stolz das Haupt erheben kann.
Die gleiche Botschaft erreicht uns im Evangelium: „Fürchtet euch nicht
vor den Menschen, denn ihr steht unter dem Schutz und der Fürsorge Gottes, des
Vaters.“
Also, es gibt keinen Grund zu Minderwertigkeitskomplexen!
Wir sind sicher in der Hand Gottes!
Kyrie:
Im Kyrie rufen wir Gott an und bitten um sein Erbarmen.
Herr Jesus Christus:
Um unseretwillen bist du in diese Welt gekommen -
Herr, erbarme dich. – Herr, …
Du, der unsere Mühsal kennt, - der jeden und jede beim Namen nennt.
Christus, erbarme dich. – Christus, …
Du zeigst uns, dass wir alle in den Augen Gottes wertvoll sind.
Herr, erbarme dich. – Herr, …
Ja, Herr, erbarme dich unser, lass uns unsere Sünden nach und führe uns
zum ewigen Leben! + Amen.
Gott in der Höh´, sei Preis und
Ehr; GL 172
Tagesgebet:
Lasset uns beten:
Gott unser Vater, wir sind deine geliebten Kinder. Du schaust mit
Aufmerksamkeit auf uns. Lass uns deine Nähe und deine Fürsorge spüren und hilf
uns, dass wir auf den Wegen gehen, die du uns gewiesen hast. Darum bitten wir durch
Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn, der mit dir lebt und herrscht in der
Gemeinschaft des Heiligen Geistes, jetzt und in Ewigkeit. - Amen.
Lesung:
Lesung aus dem Buch des Propheten Jeremia
Ich hörte das Flüstern der Vielen: Grauen ringsum! Zeigt ihn an!
Wir wollen ihn anzeigen. Meine nächsten Bekannten warten alle darauf,
dass ich stürze: Vielleicht lässt er sich betören, dass wir ihm beikommen
können und uns an ihm rächen.
Doch der Herr steht mir bei wie ein gewaltiger Held. Darum straucheln
meine Verfolger und kommen nicht auf. Sie werden schmählich zuschanden, da sie
nichts erreichen, in ewiger, unvergesslicher Schmach.
Aber der Herr der Heere prüft den Gerechten, er sieht Herz und Nieren.
Ich werde deine Rache an ihnen erleben; denn dir habe ich meine Sache
anvertraut.
Singt dem Herrn, rühmt den Herrn; denn er rettet das Leben des Armen aus
der Hand der Übeltäter.
Wort des lebendigen Gottes - Dank sei Gott
(Stille)
Zwischengesang: Der Herr ist mein Licht und mein Heil; GL 38 (verkürzt)
Der Herr ist mein Licht und mein Heil – Der Herr ist mein Licht …
Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte
ich mich fürchten?
Der Herr ist die Kraft meines Lebens, vor wem sollte
mir bangen?
Meine Bedränger und Feinde, sie werden straucheln
und fallen.
Mag ein Heer mich belagern, mein Herz wird nicht
verzagen.
Der Herr ist mein Licht …
Nur eines erbitte ich vom Herrn, danach verlangt
mich:
Im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens,
die Freundlichkeit des Herrn zu schauen, um
nachzusinnen in seinem Tempel.
Denn er birgt mich in seinem Haus am Tag des
Unheils, er beschirmt mich im Schutz seines Zeltes;
er hebt mich auf einen Felsen empor.
Der Herr ist mein Licht …
Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen; sei mir gnädig
und erhöre mich!
Zeige mir, Herr, deinen Weg; leite mich auf deinen
Pfaden.
Ehre sei dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist
–
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit bis in
Ewigkeit. Amen.
Der Herr ist mein Licht …
Halleluja-Ruf:
Halleluja, halleluja.
Ruhm und Preis und Ehre sei dir, Erlöser, Herr und
König.
Halleluja, halleluja!
Evangelium:
Wir hören aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus:
Ehre sei dir, o Herr.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
Fürchtet euch nicht vor den Menschen!
Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird,
und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.
Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen
Tag,
und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von
den Dächern.
Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten,
die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet
euch vor dem,
der Seele und Leib ins Verderben stürzen kann.
Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar
Pfennig?
Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen
eures Vaters.
Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle
gezählt.
Fürchtet euch also nicht!
Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.
Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt,
zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im
Himmel bekennen.
Wer mich aber vor den Menschen verleugnet,
den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel
verleugnen.
Evangelium, frohe Botschaft unseres Herrn Jesus
Christus.
Lob sei dir Christus
Auslegung:
Fürchte dich nicht, ich bin bei dir!
Diese Zusage Gottes an den Menschen steht angeblich 365-mal in der Bibel.
Ob das stimmt oder nicht, ich weiß es nicht.
Man wird die Zahl 365 gezählt haben,
weil sie die Zahl der Tage eines Jahres ist.
Für jeden Tag, für jede Nacht des Jahres, gilt also dieses Versprechen Gottes:
„Fürchte dich nicht, ich bin bei dir! Ich kenne deine Ängste, du kannst
sie loslassen, denn ich bin bei dir, ich bin mit dir, weil ich dich liebe.“
So spricht Gott zu uns, zu jedem einzelnen.
Und dieses Wort Gottes ist so konkret und wirksam, dass es in Jesus
Christus Mensch wurde und unter uns gelebt hat.
Macht uns das nicht Mut und stärkt dieses Versprechen nicht unsere
Zuversicht?
Antwort der Gemeinde
Es ist eine ganz besondere Auszeichnung für uns Menschen, dass wir mit
unseren Gedanken bis an das Geheimnis Gottes heranreichen dürfen. Darum
bekennen wir uns zu ihm:
Glaubensbekenntnis, GL S. 36; 3
/ 4
Ich glaube an Gott, …
Lied: Komm, Herr, segne uns; GL 451, 1, 3
Fürbitten:
Wir dürfen uns in allen Unsicherheiten und Ängsten auf die Treue Gottes
verlassen. Darum beten wir:
1. Für alle, die aus ihrem
Glauben Kraft und Halt schöpfen, aber auch für diejenigen, die zweifeln und um
ihren Glauben ringen, und für die Menschen, die nach Gott suchen, ihn aber noch
nicht gefunden haben.
Gott, unser Vater. Wir bitten dich, erhöre
uns.
2. Für alle, die wegen ihres
Glaubens verfolgt werden, die Nachteile in Kauf nehmen müssen, die von ihrer
Umgebung belächelt oder verspottet werden, die sich immer wieder wegen ihrer
Überzeugung rechtfertigen müssen.
Gott, unser Vater. Wir bitten dich, erhöre
uns.
3. Für alle, die durch besondere
Ereignisse oder Schicksalsschläge aus der Bahn geworfen und verunsichert sind,
vor allem für jene, die keinen Ausweg und keine Hoffnung mehr sehen in den
schrecklichen Kriegen in der Ukraine, im Sudan, in Palästina und überall auf
der Welt.
Gott, unser Vater. Wir bitten dich, erhöre
uns.
4. Für alle, die sich in der
Familie, im Beruf oder im ehrenamtlichen Dienst unermüdlich einsetzen für
Frieden, Gerechtigkeit und das Wohlergehen aller.
Gott, unser Vater. Wir bitten dich, erhöre
uns.
5. Für unsere Verstorbenen und
die, welche ihnen bald folgen werden: Wir beten für sie um die Erfüllung ihrer
Sehnsucht in deiner göttlichen Heimat.
Gott unser Vater: Wir bitten dich, erhöre
uns.
Gott, du bist uns nah und stehst uns bei, wenn unsere Kraft zu Ende ist.
Auf dich können wir bauen, dir können wir vertrauen. Dafür danken wir dir und
preisen dich durch deinen Sohn Jesus Christus im Heiligen Geist. Amen.
Übertragung der Hostien vom
Tabernakel zum Altar:
Lied: Beim letzten Abendmahle; GL 282; 1, 2
Anzünden der zwei weiteren Kerzen, dann: Besinnung:
Wir sind durch das Wort Gottes reich beschenkt und gestärkt.
Nun dürfen wir auch Gäste an seinem Tisch sein.
Er lädt uns alle ein, damit wir gemeinsam Mahl halten können.
Jesus Christus, du hast gesagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen
versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen!“
So wird das Abendmahl vor 2 000 Jahren, das du mit deinen Jüngern
gefeiert hast, auch in das Hier und Jetzt übertragen. Es wird damit zeitlos,
und wir sind aufgenommen in den Kreis deiner Jünger, weil wir glauben: Du bist
bei uns!
Und in diesem Glauben kommen wir zu dir und beten voll Vertrauen:
Vater unser:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im
Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns
unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse
uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Friedensgruß:
Fürchtet euch nicht! So ruft uns die Heilige Schrift
immer wieder zu.
Wo Gott mit der Welt Frieden geschlossen hat
und wo Menschen miteinander den Frieden Gottes
weiter verwirklichen, da muss sich niemand fürchten.
Deshalb bitten wir:
Herr Jesus Christus, schau nicht auf unsere Sünden,
sondern auf unseren Glauben und schenke nach deinem
Willen,
unserer Kirche die Einheit und unserer Welt deinen
Frieden.
Geben wir einander ein Zeichen des Friedens in Jesus
Christus.
Kommunionspende:
Gott unter uns, du bist uns Speise und Trank. Wir
dürfen unsere Lebenskraft von dir empfangen. Den ganzen Menschen, Leib und
Seele, willst du stärken.
Seht, das ist das Lamm Gottes. Es nimmt hinweg die
Sünde der Welt!
Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter
mein Dach, aber sprich nur ein Wort, dann wird meine Seele gesund.
Kostet und seht, wie gütig der Herr ist! – Der Leib
Christi!
Während der
Kommunionspende leise Orgelmusik
Lied im Anschluss: Nun saget Dank und lobt den Herren; GL 385, 1
Danksagung:
Wir sind wieder am Ende unseres Gottesdienstes
angelangt. Ein herzliches Danke schön an Sie für Ihr Kommen, Mitbeten und
Mitfeiern! Und wir wünschen Ihnen einen schönen Sonntag und eine ruhige Woche.
Dafür wollen wir zum Abschluss Gott um seinen Segen
bitten:
Schlussgebet:
Guter Gott, du hast uns dein mutmachendes Wort
gegeben und wir waren Gäste an deinem Tisch. Stärke uns für die
Herausforderungen des Alltags und lass uns in den Ängsten dieser Zeit alle
Hoffnung auf dich setzen, der du mit deinem Sohn Jesus Christus im Heiligen
Geist lebst und wirkst in alle Ewigkeit.
Amen.
Gott kennt uns. Er verliert uns niemals aus seinem
Blick. In seiner Hand sind wir geborgen, wie der Sperling in seinem Nest. Amen
(Stille)
Wettersegen und Segensbitte
Den Gewalten der Natur steht der Mensch
früher wie heute ohnmächtig gegenüber.
Um sich vor den Gefahren des Wetters zu schützen, gibt es in der Kirche seit
langem in den Sommermonaten am Ende des Gottesdienstes den
"Wettersegen". Dieser Segenswunsch gilt in dieser Zeit besonders den Früchten der Erde,
die während der heißen Tage heranreifen und auf gedeihliches Wetter angewiesen
sind. Wir vertrauen die Ernte Gottes Fügung an. Und gerade jetzt in der Zeit
des Klimawandels, der großen Dürren und Naturkatastrophen, der Unruheherde in
der ganzen Welt und besonders der Krieg in der Ukraine, bei dem wieder die
Ernte des Jahres 2023 infrage gestellt wird, wollen wir Gott um seinen Beistand
bitten:
"Gott, der allmächtige Vater, segne uns und schenke uns gedeihliches
Wetter;
er halte Blitz, Hagel und jedes Unheil von uns fern.
Er segne die Felder, die Gärten und den Wald und schenke uns die Früchte
der Erde.
Er begleite unsere Arbeit, damit wir in Dankbarkeit und Freude gebrauchen,
was durch die Kräfte der Natur und die Mühe des Menschen gewachsen ist."
So behüte uns und schütze uns der dreifaltige Gott, der
Vater und der Sohn und der Heilige Geist. +
Amen.
Als Boten und Zeugen für Christus sind wir hinein
gesandt in diese Welt. Lasst uns nun gehen in Frieden.
Dank sei Gott, dem Herrn.
Lied: Maria, breit
den Mantel aus; GL 534, 1, 2