2. Sonntag im Jahreskreis (B)
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Gemeinde: Amen.
►GL 270 - Kommt herbei, singt dem Herrn
EINFÜHRUNG
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Liebe Schwestern und Brüder,
Sonntag für Sonntag versammeln wir Christen uns, um uns zu vergewissern,
wer wir sind. Wir feiern, dass in unserem Namensgeber Jesus Christus der Tod
besiegt wurde. Wir feiern, weil Gott selber uns dazu einlädt und uns hier
zusammenführt.
Darum geht es heute auch in den biblischen Texten: Gott ruft Menschen in
seinen Dienst, Jesus lädt Menschen ein, ihn kennenzulernen und ihm
nachzufolgen. "Kommt und seht", dieser Ruf gilt auch uns heute.
Halten wir einen Moment Stille und denken über die vergangene Woche nach:
Haben wir diesen Ruf vernommen?
Kurze Stille
CHRISTUSRUFE - KYRIE-LITANEI
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Gott ist es, der uns heute einlädt und uns zusammenruft.
Wir wollen ihn dafür preisen:
Herr Jesus Christus, du hast uns eingeladen, dein Wort zu hören. -
Herr, erbarme dich.
Gemeinde: Herr, erbarme dich.
Herr Jesus Christus, du rufst uns Menschen in deine Nachfolge und schenkst
uns dafür unsere Begabungen. - Christus, erbarme dich.
Gemeinde: Christus, erbarme dich.
Herr Jesus Christus, durch die Taufe hast du uns berufen, allen Suchenden
und Fragenden deine froh machende Botschaft zu verkünden. - Herr, erbarme dich.
Gemeinde: Herr, erbarme dich.
ERÖFFNUNGSGEBET
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Lasset uns beten.
Herr Jesus Christus,
du rufst uns Menschen zur Umkehr und in deine Nachfolge.
Wir bitten dich, öffne unsere verstopften Ohren,
wenn wir deinen Ruf überhören im Lärm dieser Welt.
Öffne unsere Ohren, wenn wir vor deinem Ruf davonlaufen wollen. Öffne
unsere Ohren für die Nöte und Sorgen dieser Welt.
Öffne unsere Ohren jetzt für dein Wort,
das uns froh macht und aufrichtet, das uns tröstet und heilt,
das uns umtreibt und handeln lässt.
Darum bitten wir dich, unseren Herrn und Bruder.
Gemeinde: Amen.
ERSTE LESUNG
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► 1 Sam 3,3b-10.19
ANTWORTGESANG - PSALM
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Der Kehrvers wird von K gesungen, die Gemeinde wiederholt ihn. K liest oder
singt die Psalmverse (GL 725,2 oder Schott-Messbuch für Sonn- und Festtage,
Lesejahr B, Seite 441) vom Ambo aus vor. Dazwischen bzw. am Ende wiederholt die
Gemeinde den Kehrvers.
RUF VOR DEM EVANGELIUM
Halleluja, Halleluja.
►GL 530,6
Wir haben den Messias gefunden, den Gesalbten des Herrn.
Die Gnade und die Wahrheit sind durch ihn gekommen.
Halleluja, Halleluja.
►GL 530,6
EVANGELIUM
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Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes.
Kreuzzeichen auf Buch, Stirn, Mund und Brust
G0emeinde: Ehre sei dir, o Herr.
►GL Joh 1,35-42
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
Gemeinde: Lob sei dir, Christus.
Die Gemeinde setzt sich. Die M stellen die Leuchter wieder an den Altar.
AUSLEGUNG UND DEUTUNG
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Liebe Schwestern und Brüder.
"Kommt und seht!" - Diese einfache Einladung Jesu an die beiden
Männer spricht nicht nur die Jünger Jesu an. Sie kann uns die Augen dafür
öffnen, was Nachfolge heißt und wie sie geschieht. Die anderen drei
Evangelisten schildern im Gegensatz zu Johannes, dass Jesus die Jünger
beziehungsweise die Apostel beruft: Er geht auf bestimmte Menschen zu und
spricht sie konkret an, zum Beispiel: "Kommt her, folgt mir nach!" Es
ist eine Aufforderung, ja, klingt fast wie ein Befehl.
Da stellt sich die Frage: Kann sich ein Mensch, könnte ich mich so schnell
entscheiden und auf das Wort eines Menschen hin alles stehen und liegen lassen
und mit ihm gehen? Wollte denn keiner der gefragten Jünger von Jesus genauer
erfahren, was ihm auf dem Weg mit ihm bevorsteht? Unser Glaubensweg ähnelt doch
mehr dem, wie bei Johannes Jesus Menschen in seine Nachfolge ruft. Nachfolge
Jesu ist da eher ein schrittweises Werden und Wachsen; ein Weg, auf dem auch
andere mit uns zusammen unterwegs sind; ein Neugierigsein; eine Sehnsucht; ein
Suchen nach dem Retter der Welt; ein Sich-Informieren; ein Kennenlernen; ein
Mitleben; ein Erfahren am eigenen Leib und ein Sich-dafür-Entscheiden; ein
Zeugnis-Bekommen und ein Selber-Bezeugen der frohen Botschaft. Manchmal geht es
auf diesem Weg einen großen Schritt vorwärts, dann nur viele kleine Schritte;
es gibt Stillstand und womöglich auch Rückschritt. Ganz besonders scheint
Johannes die offene und werbende Art Gottes in Jesus herauszustellen, die die Menschen
vorbehaltlos einlädt und ihnen die Freiheit der Entscheidung lässt. "Kommt
und seht!", sagt er zu den beiden Männern.
Doch halt! Die Geschichte fängt noch früher an. Die Männer sind Jünger von
Johannes dem Täufer, der mit seiner machtvollen Predigt viele in seinen Bann
zieht. Er sagt aber deutlich, dass er nicht der gesuchte Retter, sondern nur
der Wegbereiter ist. Er selbst macht seine Jünger auf Jesus aufmerksam, dem sie
jetzt als neuem Meister folgen. Für sie beginnt damit ein immer tieferes Verstehen
und Erkennen dessen, der ihre tiefe Sehnsucht nach Heil, Frieden, Liebe und
Gerechtigkeit stillen kann und will. Jesus spricht diese Männer an, fragt sie
nach ihrem Wunsch. Es scheint ihnen selbst noch nicht klar zu sein, was sie
genau suchen, aber sie wollen Jesus näher kennenlernen.
"Rabbi - wo wohnst du?", war damals eine gebräuchliche Formel
dafür, von einem Lehrer mitgenommen zu werden, der nicht auf der Straße lehren
durfte. "Kommt und seht!" Die Männer nehmen die Einladung an und
gehen mit. Sie haben diesen Tag mit Jesus verbracht, um ihn zu erleben, um zu
sehen und zu hören, um zu fragen und miteinander zu reden, und ganz sicher
auch, um Jesus mit Johannes dem Täufer zu vergleichen. Das ermöglicht
Entscheidung. Johannes schildert, dass die Begegnung zwischen den Männern und
Jesus um die zehnte Stunde stattfindet. Das ist wohl die Stunde, in der der
neue Tag beginnt. Das kann heißen, die Begegnung mit Jesus kann verändern, kann
Hoffnung und Licht in ein Leben bringen, ermöglicht etwas Neues. Dies wird
deutlich bei dem einen Mann, der danach namentlich genannt wird, Andreas. Von
seinem Freund und Mitsucher hören wir nichts mehr, aber Andreas hat einen Namen
und wird konkret für uns. Sein Suchen und seine Sehnsucht scheinen sich erfüllt
zu haben, können in Worte gefasst und mitgeteilt werden: "Wir haben den
Messias gefunden." Andreas hat Jesus kennen- und schätzen gelernt. Er hat
sich für ihn entschieden und das zeigt Wirkung: Andreas erzählt von der
Begegnung, er bezeugt, steckt andere an, er lädt selber andere ein zur
Nachfolge. Sein Bruder Simon wird nicht der Einzige sein, der sich - eingeladen
von Andreas - durch die Begegnung mit Jesus verändert.
"Kommt und seht!", so sind auch wir selbst immer wieder
eingeladen, mit unseren Fragen, unserem Suchen und unserer Sehnsucht zu Jesus
zu kommen. Sein Wort hören und sein Mahl feiern in der Gewissheit, dass er
mitten unter uns ist, kann uns immer wieder neu erfahren lassen, wer Jesus
Christus für uns ist. Das gibt uns auch den Mut und die Freude, so wie Andreas
andere einzuladen, Jesus zu begegnen. Damit ist nicht eine offensive
Missionierung oder ausschließliche Einladung zum Gottesdienst und anderen
kirchlichen Veranstaltungen gemeint. Es geht vielmehr um die Haltung des
"Komm und sieh": Es bedeutet nicht nur, sein Haus für Gäste zu öffnen
und Gastfreundschaft auszuüben, sondern andere auch am eigenen Leben und
Glauben teilhaben zu lassen, an den eigenen Fragen und Antworten, an Leid und
an Freude, an den Abgründen und an den Fundamenten. Es bedeutet, andere
Menschen vor allem an dem teilhaben zu lassen, was Kraft gibt, was Mut macht,
was nicht die Hoffnung verlieren lässt und neue Wege aufzeigt. Wenn dann jemand
nach dem Grund all dessen fragt, sollen wir bereit sein und uns freuen, dass
wir von Jesus erzählen können.
"Kommt und seht!" ist eine Einladung und Ermunterung für uns
alle, diese Einladung selber auszusprechen auf dem gemeinsamen Weg
in der Nachfolge Jesu. Amen.
STILLE
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GLAUBENSBEKENNTNIS
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Bekennen wir unseren Glauben: Ich glaube an Gott …
PREDIGTLIED
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Gottes Wort ruft uns immer wieder. Es ist lebendig und machtvoll. Singen
wir gemeinsam:
Liebster Jesu, wir sind hier
►GL 520,1-3
FRIEDENSZEICHEN
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Gott schenkt uns Frieden und Versöhnung und ruft uns auf, daran
mitzuwirken. Beten wir um die Kraft für diesen Frieden aus dem Gotteslob:
Das zweite Vatikanische Konzil sagt:
►GL 789,2 letztes Gebet
Geben wir einander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung.
LOBPREIS UND HYMNUS
Wort-Gottes-Feier, Werkbuch für Sonn- und Festtage, Trier 2004, Seite 182
Hymnus: Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren
►GL 258, 1-2
FÜRBITTEN
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"Kommt und seht!", so lädt Jesus die Jünger zu sich ein. Beten
wir für die Gemeinschaften, die unser Lebensraum sind:
- Für unsere Familien: dass es der älteren Generation gelingt, vor ihren
Kindern und Enkeln ihren Glauben überzeugend zu leben.
Gemeinde: Wir bitten dich, erhöre uns.
- Für die Familien, die durch Arbeitslosigkeit, Verschuldung und Armut an
den Rand des gesellschaftlichen Lebens geraten sind: dass sie nicht verzweifeln
müssen, sondern tatkräftige Hilfe erfahren.
Gemeinde: Wir bitten dich, erhöre uns.
- Für unsere Gesellschaft, in der die Familie einen grundlegenden Beitrag
zum allgemeinen Wohl und zum sozialen Frieden leistet: dass in ihr die Rechte
der Familien geschützt und gefördert werden.
Gemeinde: Wir bitten dich, erhöre uns.
- Für die Kinder und Eltern, die sich entzweit haben oder aneinander
schuldig geworden sind: dass sie Wege finden zu Verzeihung und Versöhnung.
Gemeinde: Wir bitten dich, erhöre uns.
- Für die Menschen, die an Leib und Seele bedroht sind in den
Krisenregionen der Erde: dass ihre Hoffnung auf Frieden bald erfüllt werde.
Gemeinde: Wir bitten dich, erhöre uns.
- Für die Menschen unter uns, die zurzeit krank sind. Hilf ihnen bei ihrer
Genesung
Gemeinde: Wir bitten dich, erhöre uns.
VATERUNSER
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Gott, unser Vater, hat uns gerufen und berufen.
Als seine Söhne und Töchter beten wir gemeinsam:
Gemeinde: Vater unser im Himmel …
DANKLIED UND DANKGEBET
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►GL 637,1-2
Lasset uns beten.
Nach einer kurzen Stille spricht G:
Herr, unser Gott, du bist uns im Sakrament des Wortes
und des Brotes ganz nahegekommen.
Wir danken dir für deine Nähe, deine Zuwendung und Ermutigung.
Wir bitten dich:
Lass uns wachsen im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe.
Erfülle uns mit deinem Heiligen Geist,
damit wir immer mehr dir nachfolgen können.
Darum bitten wir dich jetzt und alle Tage unseres Lebens.
Gemeinde: Amen.
SEGENSBITTE
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Wir bitten Gott um seinen Segen:
Gott, unser Vater, segne uns mit seiner Liebe
und rühre uns an mit seiner Kraft.
Jesus Christus, sein Sohn, ermutige uns zur Nachfolge
und lasse uns zu treuen Weggefährten werden.
Der Heilige Geist wecke in uns die Sehnsucht und stärke uns,
unser Leben ganz in den Dienst an Gott und den Menschen zu stellen.
So segne uns und alle Menschen der dreieinige Gott -
Kreuzzeichen
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Gemeinde: Amen.
ENTLASSUNG
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Lasst uns nun gehen in seinem Frieden.
Gemeinde: Dank sei Gott, dem Herrn.