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LesejahrC Ostern

3. Sonntag in der Osterzeit

2/18/2022 (Wilfried Hölscher, Pfarrei St. Viktor, Dülmen)

Laudes am 10.4.2016 (Lesejahr C – 3. So. Osterzeit)

 

Eröffnung: GL 326,1+2 (Wir wollen alle fröhlich sein)

 

Begrüßung:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

„Wir wollen alle fröhlich sein“ und wir haben allen Grund dazu,
denn das Leben hat durch Ostern eine ganz neue Perspektive erhalten.
Ostern hat die Welt verändert.
Nicht so, als ob alles anders geworden wäre. Gerade in den letzten Monaten und Jahren scheint eher das Gegenteil der Fall zu sein.
Und trotzdem dürfen wir mit Recht glauben, dass der Tod nicht mehr das letzte Wort hat. Und dass der Tod nicht mehr die Sackgasse ist, in der alles endet. Das verändert auch das Leben!

Wie den Aposteln fällt es uns oft schwer, diese neue Wirklichkeit und Perspektive anzunehmen.

Aber einmal davon überzeugt, haben die Apostel Unglaubliches getan!

Lassen wir uns anstecken von der österlichen Botschaft!

 

Lied: Kyrie GL 161 oder 163,5 oder …

 

Auch für nicht-christliche Historiker ist es in höchstem Maße erstaunlich, wie sich die Jünger nach der Hinrichtung Jesu verhalten haben. Nachvollziehbar ist, dass die Jünger frustriert und enttäuscht waren. Alles scheint Vergangenheit zu sein. Verlorene Zeit.

Das mit Jesus hatten sie sich wohl ganz anders vorgestellt. Sie hatten gedacht, er sei der Retter, der die Römer vertreibt und Israel aufrichtet.
Und dann das! Die Jünger sind wieder zur Tagesordnung übergegangen. Sie sind zurückgekehrt in ihren alten Beruf: Fischer am See Genezareth. Zurück zu ihren Familien, zu ihren Arbeitskollegen. Sie sind wieder in ihrem alten Fahrwasser, im Alltagstrott.
Und auch wir denken und leben ja oft so, als ob es die Auferstehung nicht gäbe, bleiben im Alltagstrott ohne die göttliche Perspektive.

Doch dann das: Die Jünger kommen wieder zusammen, überzeugt davon, dass Jesu lebt, und bereit, für seine Botschaft sogar in den Tod zu gehen! Das ist nicht von dieser Welt!

 

Die Jünger machen eine Erfahrung, die ihr Leben verändert, davon berichtet das heutige Evangelium.
Jesus erscheint ihnen – zunächst unbemerkt und doch so überzeugend.

Johannes, der Lieblingsjünger, erkennt ihn als erster. Es ist die Liebe, die tiefer blicken und genauer erkennen lässt als alles andere.
Und Petrus, der Mann der Tat, ist der, der für ihn durchs Wasser geht.
Er vertraut auf das Wort und gibt alles.
Und dann der Fisch, der heute im Evangelium eine wichtige Rolle spielt. Es ist damit nicht nur die Fülle gemeint, sondern der Fisch ist das urchristliche Symbol schlechthin: Die griechischen Buchstaben bedeuten ein kurzes Glaubensbekenntnis: Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter!

Jesus Christus ist der Sohn Gottes, der Retter. Das verändert alles! Dafür lohnt es sich zu sterben – und zu leben!

Lied GL 779, 3 (Halleluja, lasst uns singen)

 

Evangelium Joh 21,1-19

So wie Jesus Petrus dreimal fragt, so wollen auch wir uns fragen lassen:

„Liebst du mich?“

Bist du bereit, dich zu mir zu bekennen?

Bist du bereit, dein Leben nach dem Evangelium auszurichten?

Bist du bereit, Verantwortung zu übernehmen?

- Stille -

 

Fürbitten:

 

Herr Jesus Christus, du hast das Leben der Apostel verändert und ihnen die Perspektive des Lebens eröffnet. Wir bitten dich:

 

1.   Herr Jesus, du hast dich den Aposteln gezeigt. Schenke uns die Gnade, dich zu erkennen. Christus, höre uns!

2.   Herr Jesus, auf dein Wort hin haben die Jünger einen reichen Fang gemacht. Schenke allen Menschen im Dienst des Evangeliums Freude und Erfolg bei dem, was sie tun. Christus, höre uns!

3.   Her Jesus, du hast die Jünger gespeist. Erbarme dich aller Menschen, die in Not und Elend leben. Christus, höre uns!

4.   Herr Jesus, du willst, dass wir dir in Liebe folgen. Schenke uns göttliche Begeisterung für das Evangelium. Christus, höre uns!

5.   Herr Jesus, erbarme dich aller Menschen, die wie Petrus aus Angst oder Schwachheit in ihrem Leben scheitern oder Fehler machen. Christus, höre uns!

6.   Herr Jesus, du siehst auf unser ganzes Leben. Begleite uns mit deiner Kraft, besonders auch dann, wenn der Weg durch Krankheit oder Alter schwer wird. Christus, höre uns!

7.   Herr Jesus, du hältst unser ganzes Leben in deiner Hand. Nimm dich der Verstorbenen und der Trauernden an. Christus, höre uns!

 

Gott, unser Vater, du bist uns in deinem Sohn sichtbar nahe gekommen. Sei uns in seiner Liebe allezeit gegenwärtig. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. (Amen)

 

Lied 783,2 (Nun freue dich, du Christenheit)

 

Vater unser

 

Segen

Bitten wir Gott um seinen Segen für die kommende Woche:

 

Gott sei uns nahe in allem, was uns begegnet, in Freude und Schmerz.

Ein offenes Herz schenke er uns für alle, die uns brauchen,

Selbstvertrauen und den Mut, uns verwunden und heilen zu lassen.

In aller Gefährdung bewahre er uns Seele und Leib

und lasse unser Leben gelingen.

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Schlusslied: GL 779, 5 (Halleluja, lasst uns singen)


Die Erscheinung des Auferstandenen am See

1 Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias und er offenbarte sich in folgender Weise.1

2 Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus (Zwilling), Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen.

3 Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts.

4 Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.

5 Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein.

6 Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.

7 Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See.

8 Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her.

9 Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot.

10 Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt.

11 Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.

12 Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war.

13 Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch.

14 Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.

Das Wort des Auferstandenen an Petrus

15 Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer!

16 Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!

17 Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!

18 Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst.

19 Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!