Laudes
am 10.4.2016 (Lesejahr C – 3. So. Osterzeit)
Eröffnung: GL 326,1+2
(Wir wollen alle fröhlich sein)
Begrüßung:
Im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes!
„Wir wollen alle fröhlich
sein“ und wir haben allen Grund dazu,
denn das Leben hat durch Ostern eine ganz neue Perspektive erhalten.
Ostern hat die Welt verändert.
Nicht so, als ob alles anders geworden wäre. Gerade in den letzten Monaten und
Jahren scheint eher das Gegenteil der Fall zu sein.
Und trotzdem dürfen wir mit Recht glauben, dass der Tod nicht mehr das letzte
Wort hat. Und dass der Tod nicht mehr die Sackgasse ist, in der alles endet. Das
verändert auch das Leben!
Wie den Aposteln fällt es uns
oft schwer, diese neue Wirklichkeit und Perspektive anzunehmen.
Aber einmal davon überzeugt, haben
die Apostel Unglaubliches getan!
Lassen wir uns anstecken von
der österlichen Botschaft!
Lied: Kyrie GL 161
oder 163,5 oder …
Auch für nicht-christliche
Historiker ist es in höchstem Maße erstaunlich, wie sich die Jünger nach der
Hinrichtung Jesu verhalten haben. Nachvollziehbar ist, dass die Jünger
frustriert und enttäuscht waren. Alles scheint Vergangenheit zu sein. Verlorene
Zeit.
Das mit Jesus hatten sie sich
wohl ganz anders vorgestellt. Sie hatten gedacht, er sei der Retter, der die
Römer vertreibt und Israel aufrichtet.
Und dann das! Die Jünger sind wieder zur Tagesordnung übergegangen. Sie sind
zurückgekehrt in ihren alten Beruf: Fischer am See Genezareth. Zurück zu ihren
Familien, zu ihren Arbeitskollegen. Sie sind wieder in ihrem alten Fahrwasser,
im Alltagstrott.
Und auch wir denken und leben ja oft so, als ob es die Auferstehung nicht gäbe,
bleiben im Alltagstrott ohne die göttliche Perspektive.
Doch dann das: Die Jünger
kommen wieder zusammen, überzeugt davon, dass Jesu lebt, und bereit, für seine
Botschaft sogar in den Tod zu gehen! Das ist nicht von dieser Welt!
Die Jünger machen eine
Erfahrung, die ihr Leben verändert, davon berichtet das heutige Evangelium.
Jesus erscheint ihnen – zunächst unbemerkt und doch so überzeugend.
Johannes, der Lieblingsjünger,
erkennt ihn als erster. Es ist die Liebe, die tiefer blicken und genauer
erkennen lässt als alles andere.
Und Petrus, der Mann der Tat, ist der, der für ihn durchs Wasser geht.
Er vertraut auf das Wort und gibt alles.
Und dann der Fisch, der heute im Evangelium eine wichtige Rolle spielt. Es ist
damit nicht nur die Fülle gemeint, sondern der Fisch ist das urchristliche
Symbol schlechthin: Die griechischen Buchstaben bedeuten ein kurzes
Glaubensbekenntnis: Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter!
Jesus Christus ist der Sohn
Gottes, der Retter. Das verändert alles! Dafür lohnt es sich zu sterben – und
zu leben!
Lied GL 779, 3
(Halleluja, lasst uns singen)
Evangelium Joh 21,1-19
So wie Jesus Petrus dreimal fragt, so wollen
auch wir uns fragen lassen:
„Liebst du mich?“
Bist du bereit, dich zu mir zu bekennen?
Bist du bereit, dein Leben nach dem Evangelium
auszurichten?
Bist du bereit, Verantwortung zu übernehmen?
- Stille -
Fürbitten:
Herr Jesus Christus, du hast
das Leben der Apostel verändert und ihnen die Perspektive des Lebens eröffnet.
Wir bitten dich:
1. Herr
Jesus, du hast dich den Aposteln gezeigt. Schenke uns die Gnade, dich zu
erkennen. Christus, höre uns!
2. Herr
Jesus, auf dein Wort hin haben die Jünger einen reichen Fang gemacht. Schenke
allen Menschen im Dienst des Evangeliums Freude und Erfolg bei dem, was sie
tun. Christus, höre uns!
3. Her
Jesus, du hast die Jünger gespeist. Erbarme dich aller Menschen, die in Not und
Elend leben. Christus, höre uns!
4. Herr
Jesus, du willst, dass wir dir in Liebe folgen. Schenke uns göttliche
Begeisterung für das Evangelium. Christus, höre uns!
5. Herr
Jesus, erbarme dich aller Menschen, die wie Petrus aus Angst oder Schwachheit
in ihrem Leben scheitern oder Fehler machen. Christus, höre uns!
6. Herr
Jesus, du siehst auf unser ganzes Leben. Begleite uns mit deiner Kraft, besonders
auch dann, wenn der Weg durch Krankheit oder Alter schwer wird. Christus, höre
uns!
7. Herr
Jesus, du hältst unser ganzes Leben in deiner Hand. Nimm dich der Verstorbenen
und der Trauernden an. Christus, höre uns!
Gott, unser Vater, du bist uns
in deinem Sohn sichtbar nahe gekommen. Sei uns in seiner Liebe allezeit
gegenwärtig. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. (Amen)
Lied 783,2 (Nun freue
dich, du Christenheit)
Vater unser
Segen
Bitten wir Gott um seinen Segen für die
kommende Woche:
Gott sei uns nahe in allem, was uns begegnet,
in Freude und Schmerz.
Ein offenes Herz schenke er uns für alle, die uns
brauchen,
Selbstvertrauen und den Mut, uns verwunden und
heilen zu lassen.
In aller Gefährdung bewahre er uns Seele und
Leib
und lasse unser Leben gelingen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes.
Schlusslied: GL 779,
5 (Halleluja, lasst uns singen)
Die
Erscheinung des Auferstandenen am See
1 Danach offenbarte sich Jesus
den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias und er offenbarte sich in
folgender Weise.1
2 Simon Petrus, Thomas,
genannt Didymus (Zwilling), Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des
Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen.
3 Simon Petrus sagte zu ihnen:
Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und
stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts.
4 Als es schon Morgen wurde,
stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.
5 Jesus sagte zu ihnen: Meine
Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein.
6 Er aber sagte zu ihnen:
Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas
fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller
Fische war es.
7 Da sagte der Jünger, den
Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der
Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in
den See.
8 Dann kamen die anderen
Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa
zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her.
9 Als sie an Land gingen,
sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot.
10 Jesus sagte zu ihnen:
Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt.
11 Da ging Simon Petrus und
zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt,
und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.
12 Jesus sagte zu ihnen: Kommt
her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie
wussten, dass es der Herr war.
13 Jesus trat heran, nahm das
Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch.
14 Dies war schon das dritte
Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden
war.
Das Wort des Auferstandenen an
Petrus
15 Als sie gegessen hatten,
sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als
diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte
zu ihm: Weide meine Lämmer!
16 Zum zweiten Mal fragte er
ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du
weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!
17 Zum dritten Mal fragte er
ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil
Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu
Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte
zu ihm: Weide meine Schafe!
18 Amen, amen, das sage ich
dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen,
wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände
ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht
willst.
19 Das sagte Jesus, um
anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten
sagte er zu ihm: Folge mir nach!