Text in die Zwischenablage kopieren
Jahreskreis LesejahrC

34 . Sonntag im Jahreskreis - Christkönig

2/18/2022 (Robert Fischbacher, Pfarrei St. Viktor, Dülmen)

Laudes am 20.11.2016 (Lesejahr C – 34. SiJ – Christkönigsfest)

 

Eröffnung Lied 375, 1-2 (Gelobt seist du)

 

Begrüßung:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

 

Einleitung:

Wir feiern heute das Fest Christkönig.

Das Fest wurde 1925 von Papst Pius XI. eingesetzt.

Die Zeit ist geprägt durch die Nachwirkungen des ersten Weltkriegs mit Reparationsstreitigkeiten, kommunistischen und nationalistischen Auseinandersetzungen, durch die Umbruchssituation in der UdSSR nach dem Tod Lenins, durch verschiedene kriegerische Auseinandersetzungen, z. B. im Nahen Osten. Im Jahr 1925 gründet Adolf Hitler die NSDAP und veröffentlicht sein Buch „Mein Kampf“.

 

Das wirksamste Heilmittel gegen die zerstörenden Kräfte der Zeit sei die Anerkennung der Königsherrschaft Christi, schreibt der Papst. Ihre Früchte seien „gerechte Freiheit, Ordnung, Ruhe, Eintracht und Friede“. Um dies nicht nur geistig zu betrachten, sondern mit dem Herzen zu fühlen, sei ein Fest wirkungsvoller als ein Lehrschreiben.

Dass dieses Fest inzwischen am letzten Sonntag des Kirchenjahres gefeiert wird, macht deutlich, dass der erhöhte Herr und König Zielpunkt nicht nur des Kirchenjahres, sondern unserer irdischen Wanderschaft überhaupt ist.

Im Evangelium heute wird deutlich, dass Christus auch in seiner Erniedrigung und Verspottung König bleibt und die Königsmacht hat, Menschen in die Herrlichkeit des Paradieses zu führen.

 

Kyrie

·        Herr, viele Strukturen unserer Welt sind ungerecht und schaden dem Frieden der Menschen untereinander. Herr, erbarme dich.

·        Herr, wir sehnen uns nach wohl tuender Ordnung und Ruhe in unserem Leben und in unserer Gesellschaft. Christus, erbarme dich.

·        Herr, auch im Kleinen gelingt es uns nicht immer, einträchtig und friedlich mit unseren Mitmenschen zusammenzuleben. Herr, erbarme dich.

 

Lied 792,1+2 (Dich, König, loben wir)

 


Hinführung

 

I N R I - diese vier Buchstaben finden sich auf Kreuzen. Die Anfangsbuchstaben geben in lateinisch die Worte IESUS NAZARENUS REX IUDAEORUM, Jesus von Nazareth, König der Juden, wieder. Die Tafel dieses Inhalts ließ Pilatus am Kreuz anbringen.

 

Die Römer kannten den Brauch, die Schuld eines Verurteilten durch eine Tafel bekannt zu machen, die man ihm umhängte oder vorantrug, um ihn vor seinem Tod öffentlich zu demütigen und zu verspotten.

Dieser Brauch fand übrigens auch bei den Nationalsozialisten großen Anklang. Beispielsweise wurden Menschen auf diese Art diffamiert, die sich der sog. „Rassenschande“ strafbar gemacht hatten. Sie mussten mit Schildern wie „Pfui, ich bin eine Polendirne“ durch die Straßen laufen, bevor ihnen öffentlich die Haare geschoren wurden.

 

Dem Evangelisten Johannes (19,19-22) zufolge protestierte die jüdische Obrigkeit gegen den Wortlaut:

"Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden. Dieses Schild lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst. Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben."

Von der Inschrift leitet sich der Titel "König" für Jesus her, denn wenn ein Heide Jesus so betitelt, dann ist das umso mehr glaubwürdig. Entsprechend diesem Titel verstanden sich die mittelalterlichen Könige als Stellvertreter Christi.

 

Das Tragen des Titels „König der Juden“ hatten die Römer jüdischen Herrschern seit dem Tod Herodes des Großen strikt untersagt. Es gab wohl nicht wenige aufständische Juden, die den Königstitel beanspruchten, und gekreuzigt wurden.

 

Das Verfahren gegen Jesus und seine Hinrichtung war ein politisches, kein religiöses Verfahren.

Und dennoch steckt auch ein religiöser Anspruch darin: Denn Jesus verkündet ganz zentral den Anbruch der Königsherrschaft Gottes. Er ist der Repräsentant dieses neuen Reiches, das so ganz anders ist. Gottes Gerechtigkeit ist anders als alle menschliche Gerechtigkeit. Gottes Liebe größer als alle menschliche Liebe.

 

Wenn wir heute Jesus als den König bekennen, dann erkennen wir an, dass wir umkehren wollen und an das Evangelium glauben wollen. Christus als König anzuerkennen heißt, sein Leben nach dem Evangelium auszurichten, vom Anfang bis zum Ende, vom 1. Advent bis zum Ende des Kirchenjahres, immer wieder neu.

 

Lied 792,5 (Dich, König, loben wir)

 

Evangelium Lk 23,35-43

 

– Stille –

Lied 365 (Meine Hoffnung)

 

Fürbitten:

 

Herr Jesus, du König der Welt. Schau auf uns und unsere Zeit.
Wir bitten dich:

 

1.   Wir bitten für alle, die unter Ungerechtigkeit, Unfreiheit und Gewalt leiden.
Christus, du unser König: Wir bitten dich, erhöre uns!

2.   Wir bitten für alle, die Verantwortung in der Gesellschaft tragen und Macht haben.
Christus, du unser König: Wir bitten dich, erhöre uns!

3.   Wir bitten für alle, die sich für eine gerechte und friedliche Welt engagieren.
Christus, du unser König: Wir bitten dich, erhöre uns!

4.   Wir bitten für uns und unsere Familien, dass unser Leben und unsere Beziehungen nach dem Evangelium ausrichten.
Christus, du unser König: Wir bitten dich, erhöre uns!

5.   Wir bitten für unsere Verstorbenen.
Christus, du unser König: Wir bitten dich, erhöre uns!

6.   Wir bitten um unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Christus, du unser König: Wir bitten dich, erhöre uns!

 

Guter Gott, du hast in der Auferweckung Jesus als den König bestätigt. Darum bitten wir dich durch Christus unseren König und Herrn. Amen.

 

Lied 377 (O Jesu, all mein Leben bist du)

 

Vater unser

 

Segen

Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag und die neue Woche:

Gott segne und behüte uns.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Schlusslied: 375, 3-4 (Gelobt seist du)

  

Evangelium Lk 23,35-43

35 Die Leute standen dabei und schauten zu; auch die führenden Männer des Volkes verlachten ihn und sagten: Anderen hat er geholfen, nun soll er sich selbst helfen, wenn er der erwählte Messias Gottes ist.

36 Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig

37 und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst!

38 Über ihm war eine Tafel angebracht; auf ihr stand: Das ist der König der Juden.

39 Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Messias? Dann hilf dir selbst und auch uns!

40 Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen.

41 Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan.

42 Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.3

43 Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.