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Jahreskreis LesejahrC

28. Sonntag im Jahreskreis

2/18/2022 (Wilfried Hölscher, Pfarrei St. Viktor, Dülmen)

Laudes am 09.10.2016 (Lesejahr C – 28. SiJ)

 

Eröffnung Lied 423,1+3 (Wer unterm Schutz)

 

Begrüßung:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!

 

Einleitung:

Danke – dass Sie heute da sind!

Danke – für das Anzünden der Kerzen und das Aufdrehen der Heizung!

Danke – habe ich heute morgen schon in der Bäckerei gesagt. Und beim Frühstück. Sogar mehrmals.

 

Das Wort „Danke“ ist ein wichtiges Wort, weil es mehr ist als ein Wort. Mit diesem Wort verändert sich etwas in unserer Beziehung zueinander. Besonders dann, wenn wir es von ganzem Herzen sagen oder hören. Aber auch dann, wenn wir es nur als Floskel gebrauchen, das soll ja auch mal vorkommen.

 

Das Danken ist wichtig für die Gemeinschaft der Menschen, denn nicht nur Geschenke machen glücklich, sondern auch der Dank. So werden menschliche Beziehungen gefestigt. Für einander etwas zu tun – sächlich und emotional, das macht menschliches Sozialverhalten aus.

Wenn Jesus als Hauptgebot die Liebe nennt – die Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen – , dann spielt der Dank hier eine große Rolle. Im Dank erkenne ich den anderen an. Im Dank würdige ich das, was er mir Gutes getan hat.

Gestern stand in der Zeitung: Wer dankt, denkt weiter.

Das stimmt, weil dankbare Menschen mit Hilfe rechnen dürfen. Sie machen sich be-liebt. Sie öffnen die Tür zur vertrauenden Gemeinschaft, in der sie sich wohl fühlen und wirklich leben können.

 

Lied 392,1-3 (Lobe den Herren)

 

Hinführung zum Evangelium:

 

Das Evangelium berichtet heute von der Heilung der 10 Aussätzigen und von der Dankbarkeit bzw. Undankbarkeit der Geheilten.

 

Der Aussatz war zur Zeit Jesu eine unheilbare Infektionskrankheit, die zu fürchterlichen Entstellungen der Körper führte und – wohl mindestens genauso schlimm – zur Aussonderung aus der Gemeinschaft, aus dem Dorf und der Familie. Die Aussätzigen vegetierten außerhalb der Dörfer, z. B. in Höhlen, vor sich hin. Sie mussten „Unrein! Unrein!“ rufen oder mit Ratschen auf sich aufmerksam machen, damit ja nur niemand in ihre Nähe kam.

Was es bedeutet, ein solches Leben führen zu müssen, können wir nicht ermessen. Wir wissen nicht, wie es sich anfühlt, am lebendigen Leibe zu verfaulen – ohne die Aussicht auf Hilfe und Heilung. Wie es sich anfühlt, keinen menschlichen Kontakt haben zu dürfen. Wie es sich anfühlt, nutzlos, bedeutungslos, gefürchtet und lästig zu sein.

Mit vielen Krankheiten, Einschränkungen und Behinderungen können wir umgehen. Wir können vieles ertragen, wenn wir spüren, dass wir nicht unnötiger Ballast der Gesellschaft sind, dass wir geliebt und ein Teil der Gemeinschaft sind.

 

Jesus begegnet 10 solcher ausgestoßenen Männer vor einem Dorf, sie halten Abstand und flehen um sein Erbarmen.

Sie wollen kein Geld, sondern Erbarmen, Mit-Gefühl und Zuwendung.

Die körperliche Heilung ist kein Problem – sie geschieht sozusagen „im Vorbeigehen“, auf dem Weg zu den Priestern, denen sie sich zeigen müssen.

Aber die Heilung des ganzen Menschen braucht mehr. Und sie ist das eigentliche Wunder, übrigens nicht nur in dieser Wundergeschichte des Neuen Testaments.

„Dein Glaube hat dir geholfen“ – sagt Jesus zu dem einen, der verstanden hat, was er Gott zu verdanken hat.

„Dein Glaube hat dir geholfen“ – sagt er zu dem einen, der umkehrt und neue Wege gehen will.

„Dein Glaube hat dir geholfen“ – sagt er zu dem einen, der mit dem Wort „Danke“ den Weg in die Gesellschaft zurückfindet.

 

Der Glaube ist der Glaube an Gott, der die Liebe ist, aber auch der Glaube an sich selbst und an die Mitmenschlichkeit der Mitmenschen.

 

Es ist bezeichnend, dass dieser Eine ein Samariter ist, ein Fremder, ein Ungläubiger.

Vielleicht liegt es an der Lebensgeschichte dieses Fremden, dass er Dankbarkeit empfindet und äußert.

Vielleicht liegt es an der geringen Erwartungshaltung dieses Ungläubigen, dass ihn das Erbarmen des jüdischen Messias noch ver-wundert.

Nur dieser Eine beginnt ein wirklich wunderbares neues Leben aus dem Glauben.

Das Schlüsselwort und die Grundhaltung dieses Lebens ist das Wort „Danke“!

 

Lied 392,4-5 (Lobe den Herren)

 

Evangelium Lk 17,11-19

 

Gebet 16,6 (nicht nur im Alter zu beten)

 

Lied 386 (Laudate omnes gentes)

 


 

Fürbitten:

 

Herr Jesus, du forderst uns auf, im Glauben ein neues Leben zu beginnen.
Wir bitten dich:

1.   Wir bitten für alle, die krank sind an Leib und Seele. Hab Erbarmen mit ihnen und schenke ihnen dein Heil.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

2.   Über 65 Millionen Menschen sind zurzeit auf der Flucht, über 25 Millionen in fremden Ländern.
Wir bitten für die Fremden in unserem Land, dass sie eine neue Heimat finden, in der sie willkommen und geliebt sind.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

3.   Viele Menschen in unserem Land haben den Glauben an Gott, an sich selbst und an die Gemeinschaft verloren. Schicke ihnen Menschen, die in ihnen Glauben, Hoffnung und Liebe wieder stärken.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

4.   Wir bitten für alle Menschen, die sich wie Aussätzige fühlen: nutzlos und ungeliebt. Schenke ihnen Menschen, die sich ihnen liebend zuwenden.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

5.   Wir bitten für diejenigen in unseren Gemeinschaften, die alles für selbstverständlich halten. Schenke ihnen Verwunderung – über das Wunder des Lebens und das Wunder der Gemeinschaft.
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

6.   Wir bitten um unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Barmherziger Gott: Wir bitten dich, erhöre uns!

Guter Gott, du erbarmst dich jedem, der an dich glaubt. Höre unsere Bitten und schenke uns das Wunder des Glaubens. Darum bitten wir dich durch Christus unseren Herrn. Amen.

 

Lied 839 (Wo Menschen sich vergessen)

 

Vater unser

 

Segen

Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag und die neue Woche:

Gott segne und behüte uns.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Schlusslied: 451,1-2 (Komm, Herr, segne uns)

 


 

Evangelium Lk 17,11-19

11 Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa.

12 Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen

13 und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!

14 Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und während sie zu den Priestern gingen, wurden sie rein.

15 Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme.

16 Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte ihm. Dieser Mann war aus Samarien.

17 Da sagte Jesus: Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die übrigen neun?

18 Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden?

19 Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dir geholfen.