Laudes
am 4.09.2016 (Lesejahr C – 23. SiJ)
Eröffnung Lied 455 (Alles meinem Gott zu Ehren)
Begrüßung:
Im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes!
„Wenn jemand zu mir kommt und
nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein
Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein.“ Das hören wir heute
im Evangelium. Das Wort vom Salz, das man wegwirft, wenn es nicht mehr salzig
ist, folgt auf dieses Evangelium.
Es geht also darum, wie ernst
es uns ist mit der Nachfolge Jesu.
Herr Jesus, dir nachzufolgen,
das schaffen wir nicht allein. Jeder von uns erfährt immer wieder seine
Grenzen, immer wieder sind wir auf dein Erbarmen angewiesen.
Kyrie 437 (Meine
engen Grenzen)
Das Beispiel des Hermann Scheipers
Ich möchte Ihnen heute einen
Mann Gottes vorstellen, der in bewundernswerter Weise, „rücksichtslos“ könnte
man sagen, Gottes Ruf gelebt hat, als Priester zuerst in der NS-Diktatur,
danach in der DDR. Hermann Scheipers ist am 2. 6. d. J. im Alter von 102 Jahren
in seinem Heimatort Ochtrup verstorben. 2007 besuchte er die Marienschule, dort
habe ich ihn als vehementen Streiter kennen gelernt. Er berichtete vor allem
über seine Zeit im Priesterblock des KZ Dachau.
Einige Sätze aus seinem Buch
möchte ich Ihnen vorlesen, die deutlich machen, wie er Nachfolge Jesu als
Priester der Kirche versteht.
(H. S., Gratwanderungen. Priester unter zwei Diktaturen, Leipzig (Benno) 1997, 42004,
S. 16;25-27; 46)
Lied 814,1-2 (Dein
Reich, o Herr, wird kommen)
Evangelium Lk 14,1.7-14
Impuls
Denken wir
einen Moment nach:
Wo sind wir als Christen gefordert?
Wo sind wir das Salz, das die Welt würzig macht?
Wo gelingt es uns, für Jesu Botschaft der Liebe einzutreten?
Lied 457, 1-2 (Suchen
und fragen)
Fürbitten:
Herr Jesus, du forderst uns
heraus, dir entschieden zu folgen. Wir bitten dich:
1. Wir
bitten für alle, die dir nachfolgen wollen. Schenke ihnen Kraft und
Entschlossenheit, diesen Weg zu gehen.
Gott, unser Vater: Wir bitten dich,
erhöre uns!
2. Wir
bitten für unsere Familien und alle Menschen, die uns wichtig sind. Lass uns
gemeinsam die Welt so verändern, dass sie immer mehr Reich Gottes wird.
Gott, unser Vater: Wir bitten dich,
erhöre uns!
3. Wir
bitten dich darum, dass wir nicht egoistisch mit unserem Besitz umgehen,
sondern so, dass er den Menschen nützt.
Gott, unser Vater: Wir bitten dich,
erhöre uns!
4. Wir
bitten für alle kranken und leidenden Menschen, für alle die allein oder dem
Tode nahe sind. Schenke ihnen Menschen, die sich ihnen liebend zuwenden.
Gott, unser Vater: Wir bitten dich,
erhöre uns!
5. Wir bitten
um unsere persönlichen Anliegen (1/2 min).
Gott, unser Vater: Wir bitten dich,
erhöre uns!
Guter Gott, du forderst uns
heraus. Sei bei uns, wenn wir nicht weiter wissen oder auf dem falschen Weg
sind, darum bitten wir dich durch Christus unseren Herrn. Amen.
Lied 457, 3 (Suchen
und fragen)
Vater unser
Segen
Bitten wir Gott um seinen Segen für diesen Tag
und die neue Woche:
Gott segne und behüte uns.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes.
Schlusslied: 814,3 (Dein
Reich, o Herr, wird kommen)
Evangelium Lk 14,25-33
25 Viele Menschen begleiteten ihn; da wandte er
sich an sie und sagte:
26 Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und
Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering
achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein.
27 Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt,
der kann nicht mein Jünger sein.
28 Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt
er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze
Vorhaben ausreichen?
29 Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament
gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es
sehen, würden ihn verspotten
30 und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und
konnte ihn nicht zu Ende führen.
31 Oder wenn ein König gegen einen anderen in den
Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit
seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen
ihn anrückt?
32 Kann er es nicht, dann schickt er eine
Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden.
33 Darum kann keiner von euch mein Jünger sein,
wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.
34 Das Salz ist etwas Gutes. Wenn aber das Salz
seinen Geschmack verliert, womit kann man ihm die Würze wiedergeben?
35 Es taugt weder für den Acker noch für den
Misthaufen, man wirft es weg. Wer Ohren hat zum Hören, der höre!
Hermann
Scheipers im April 1945